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Re: Mit was Düngt ihr?
Verfasst: Fr 28. Aug 2015, 14:30
von Baumfrau
Hallo Adjua,
Schafwolle nutze ich schon - aber Gründüngung! Hurra, das ist die Idee - das hatte ich bislang noch nicht ausprobiert. Das können die fehlenden 10 % sein!!
Danke!
Regina
Re: Mit was Düngt ihr?
Verfasst: Fr 28. Aug 2015, 14:57
von poison ivy
Adjua hat geschrieben:...nichts Besseres als Wolle in Kombination mit Gründüngung. Alles andere lässt sich ohne Maschinen nur sehr mühsam ausbringen.
brrr, langsam, bitte,
zum Mitdenken
Gruenduengung muss ich doch auch irgendwie schneiden?
erinnere mich mit Grausen an Kumpels Versuch mit Buchweizen,
jahrelang hatte er mehr Buchweizen denn sonstwas im Garten
und wo nehm ich Wolle her?
Re: Mit was Düngt ihr?
Verfasst: Fr 28. Aug 2015, 19:42
von Benutzer 72 gelöscht
hm, wir haben jahrelang so gut wie nicht gedüngt, nicht >bewußt< gedüngt....
Ursprünglich ist der Boden bei uns eher "fett", lehmig und feucht. (massenhaft Brennessel kommt ja nicht von ungefähr....).
Ich lasse meistens alle Abfälle dort, wo ich geerntet habe (die schirchen äußeren Salatblätter, Reste einer abgeernteten Pflanze, ausgezupftes Unkraut) - ein bisschen Küchenabfälle, Eierschalen (selten) und vor allem Algen aus dem Teich.
für die Zukunft geplant ist so eine Art Komposttoilette.
Flüssiges kommt mit Wasser verdünnt zu den Blumen (die blühen sehr schön davon - so schön, dass ich es heuer erstmals auch beim Beerenobst gewagt habe).
Tiermist haben wir keinen - obwohl, eigentlich könnten wir das Katzenklo im Kompost "entsorgen" ??
Wir haben viel Laub, das vom Nachbargrundstück auf den Garten fällt.
Und ich gieße mit Teichwasser - ist auch ein guter Dünger, nehme ich mal an, denn unser Teichwasser ist sehr kalk- und nährstoffhaltig.
Re: Mit was Düngt ihr?
Verfasst: Fr 28. Aug 2015, 20:27
von Thomas/V.
poison ivy hat geschrieben:Adjua hat geschrieben:...nichts Besseres als Wolle in Kombination mit Gründüngung. Alles andere lässt sich ohne Maschinen nur sehr mühsam ausbringen.
brrr, langsam, bitte,
zum Mitdenken
Gruenduengung muss ich doch auch irgendwie schneiden?
erinnere mich mit Grausen an Kumpels Versuch mit Buchweizen,
jahrelang hatte er mehr Buchweizen denn sonstwas im Garten
und wo nehm ich Wolle her?
Falls ihr im Winter Frost habt (unter -1 oder -2°C), dann stirbt viel an Gründüngung ab und das Oberirdische kann im Frühjahr weggerecht werden.
Wie das in frostfreien Gegenden ist, weiß ich nicht.
Re: Mit was Düngt ihr?
Verfasst: Fr 28. Aug 2015, 20:41
von strega
in frostfreien sommertrockenen Gegenden samt die Gründüngung ab, dann vertrocknet die Pflanze. Wenn es wieder feuchter wird, es morgens Tau gibt, wie jetzt zum Beispiel, dann gehen die Samen auf und neue Gründüngung spriesst, wo sie spriessen gelassen wird.
Hab momentan tausende Ein-Zentimeter-Phazelia-Pflänzchen, die sich selbst gesäht haben

Re: Mit was Düngt ihr?
Verfasst: Fr 28. Aug 2015, 23:10
von misfits
hallo ina,
wir haben jahrelang so gut wie nicht gedüngt,
Ich lasse meistens alle Abfälle dort, wo ich geerntet habe
was bedeutet, daß du mehr entnimmst als zugibst.
Hast du keine Bedenken, daß die Erde auf eher kurz als lang erschöpft sein wird?
Re: Mit was Düngt ihr?
Verfasst: Fr 28. Aug 2015, 23:55
von Benutzer 4754 gelöscht
@Kraut_Rübe
mit was deckst du dann die restlichen 90% ab?
Zur Grün"dünung"
Gründünger, also Zwischenfrüchte, düngen (abgesehen von Leguminosen) den Boden nicht, reichern ihn aber mit organischer Masse an.
Sie nehmen lediglich im Herbst noch vorhandene Nährstoffreste auf und wandeln sie in Biomasse um, dadurch können sie nicht mit den Winterniederschlägen ausgewaschen werden.
Im Frühjahr wird dann die Grünmasse eingearbeitet und die Nährstoffe werde durch die Rotte im Boden wieder freigesetzt.
Es gibt frostempfindliche Zwischenfrüchte zum Beispiel Senf und Phacelia und Erbsen, sie frieren auch in einem milden Winter sicher ab.
Dann gibt es frosttolerante Arten zum Beispiel Ölrettich und Rübsen die brauchen recht starken Frost bis sie kaputt gehen.
Und es gibt winterharte Zwischenfrüchte beispielsweise Winterraps, Wintergetreide, Grasuntersaaten, Klee, Luzerne etc.
Wenn man nicht gerade auf wuchernden Mulch steht müsste man diese im Frühjahr abspritzen.

Sind für den Privatgarten also eher ungeeignet.
Ich säe im Herbst nach Mais (vor Rüben) nematodenresistenten Senf und im Folgejahr (für den Mais) nematodenresitenten Senf etwas Phacelia und ein paar Erbsen.
Der Senf reduziert gut die Nematoden und nimmt die noch reichlich vorhandenen Nährstoffe auf und unterdrückt gut das Unkraut.
Die zweite Mischung reduziert weiter die Nematoden, Phacelia soll wohl besonderst gut Phosphate aufschliesen können, Erbsen reichern Stickstoff an zudem sieht hübsch aus und hält die knölchenbakterien fitt
Unter meine Sonnenblumen hab ich dieses Jahr zum erste mal bei 2,5m Wuchshöhe eine Mischung aus rund 50% nematodenresistentem Senf, 25% Phacelia und 20% "Blumen" (Leindotter, Wicken, Ringelblumen, Mohn, Kornblume, Badnelken,....) und 5% Erbsen
Mal gucken wie das wird
Im übrigen es ist zwar "die" Ölkanne aber "der" Mensch "der" sich Ölkanne nannte ist ein "er"

Re: Mit was Düngt ihr?
Verfasst: Sa 29. Aug 2015, 07:33
von kraut_ruebe
Ölkanne hat geschrieben:@Kraut_Rübe
mit was deckst du dann die restlichen 90% ab?
40% von meinem bedarf krieg ich aus der umgebung. walderde, blätter, beinwell, brennessel aus dem dorfwald(rand), pferdemist und stroh vom nachbardorf, schweinemist, hasenmist, sägespäne, rasenschnitt, laub, heu, neuerdings auch holzhäcksel von den nachbarn. auch futter für die nager, also grünzeugs, äpfel, zweige und so krieg ich noch aus der umgebung zusammengekratzt bevor es zum kleintiermist wird.
mit diesen 40% und meinen 10% versorge ich einen hektar weide/obstwiese/gemüsegarten.
der zweite hektar ist heuer erstmals angesäte agroforstfläche, da soll dann kommendes jahr punktuell auch gezielt ausgebrachter dünger hin, den grossteil der düngearbeit kriegen aber die tiere und die zukünftige blattmasse überantwortet. das sind die restlichen 50% bedarf, derzeit noch ungedeckt.
Re: Mit was Düngt ihr?
Verfasst: Sa 29. Aug 2015, 07:42
von cfun
Ölkanne hat geschrieben:
Gründünger, also Zwischenfrüchte, düngen (abgesehen von Leguminosen) den Boden nicht, reichern ihn aber mit organischer Masse an.
Wenn sie Nährstoffe aus Bodenschichten rausholen, die für die angebauten Kulturpflanzen nicht erreichbar sind, dann kriegt man schon noch was in den Kreislauf (zurück). Man muss ja schauen, dass unten nicht so viel verloren geht, einen perfekten Kreislauf kriegt man wegen Auswaschungen eh nie hin. Man sollte vielleicht eh überall auch Tiefwurzler deshalb anbauen.
Re: Mit was Düngt ihr?
Verfasst: Sa 29. Aug 2015, 08:32
von hobbygaertnerin
Das Problem sehe ich in der Verschiebung und Verschwendung der Biomasse.
Deshalb wäre eine sinnvolle Kreislaufwirtschaft der beste Weg- um mit Biomasse sorgsam umzugehen.
Habe mir so grob überlegt, weiviel % Gemüse, Obst, Fleisch und Eier von meiner Hobbylandwirtschaft herauskommen-
Gemüse kaufe ich fast nichts zu, ( dieses Jahr muss ich mir Rote Rüben kaufen, die Wühlmäuse haben mir meine Ernte gefressen) die Gemüsepflanzen kommen zum grösseren Teil vom Gemüsegärtner vom Wochenmarkt, Kartoffeln zu ca. 50 % für den Eigenbedarf aus dem Garten, der Rest kommt von einem Betrieb aus der Nähe-
Obst- ca. 80 % von uns- Mandarinen, Bananen- ganz selten anderes tropisches Obst- wie Ananas in Dosen wird gekauft ,
Kräuter zu 100 % aus Eigenerzeugung-
der Versuch, Dauergemüse - bzw. mehrjähriges Gemüse- hat bei mir nicht funktioniert,
aber dafür wachsen Beeren ziemlich gut und mehrjährig.
Bei der Düngung- die Beerensträucher und der Obstbaumschnitt werden zuerst von den Kaninchen abgenagt,
der Rest kommt durch den Shredder und wird zum Mulchen der Beerensträucher wieder verwendet-
alles sonstige holzige Biomaterial ebenfalls durch den Shredder, entweder für Kompostzugabe, oder zusammen mit Karton und Papier zu Biokohle - Brennessel und Beinwell kommt vom Garten für Jauche,
Wurmkompost für den Komposttee, sämtliche Blätter und pflanzliches Material wird für den Kompost gesammelt, ebenso alles aus dem Garten, Mist von Kaninchen, Hühnern, Tauben kommt alles in den Kompost,
Eischalen werden getrocknet und gemahlen, Knochen getrocknet und durch die Knochenmühle feingemahlen,
Asche und Maulwurfshaufen von unserer Wiese gesammelt, Lehm als Zugabe für Kompost haben wir einen Haufen,
1 Quader Stroh und 1 Heu wird zugeführt, ebenso das Ausputzgetreide, der Horngries vom Klauenschneiden,
gekauft wird Austernschalenkalk für die Hühner, Austernkalk für den Kompost usw. und Steinmehl zur Bodenverbesserung,
akribisch schreibe ich mir nichts auf, habe vermutlich auch noch das eine oder andere vergessen.
Mein Fazit, für einen kleineren Garten, bzw. kleinere Fläche ist das gut möglich, aber für grossflächige Biomasseversorgung- bei der derzeitigen Lage - ziemlich schwierig.
Durch die Globalisierung wird die Biomasse um die Welt gekarrt- aber es gibt eben keine Kreislaufwirtschaft- und dazu verwenden wir die Energie aus einer ganz früheren Zeit, die damals gebildet wurde, als es noch keine Menschen gab.