Leicht OT, was solls:
Ich war heut den ganzen Tag auf der Buga, in Rathenow.
Die haben das ja ziemlich gewagt als Konzept auf die Standorte Brandenburg, Premnitz (ganz klein), Rhinow und Havelberg (soll super sein) verteilt.
Die untere Havel flussabwärts sozusagen. Rathenow ist my home town, und ich bin da gerne. (Hab sofort schwermütig Springsteen im Kopf.)
Bin da also mit meinen Nachbarn Holger und Christina hin gefahren, Kyoungme hat des Wetters wegen kurzfristig gekniffen.
Haben dann noch meine Mutter eingesammelt.
Mit Blümchens hab ichs (und Holger auch ) ja nicht so, aber es war schon schön. Zumal das Gelände um die Karpfenteiche zu meiner Kindheit arg verwildert war und ein Paradies für mich und meinen jüngeren Bruder, und vorm Bismarckturm war ne Art Kiesgrube, wo man, später, trefflich mit Moppets rumschruppen und die Totenruhe des danebengelegen Friedhofs stören konnte.
Ist schon schön, was die drauß gemacht haben.
Zu bemängeln war, dass viele viele Pflanzungen nicht gut beschildert waren, manche aber auch exzellent. Und Christina bemängelte noch, dass es kaum Pflanzen zu kaufen gab und sie sich eigentlich von jeder Buga ne Pflanze mitbringt.
Ich hab gemeint, sie solle mal cool bleiben, wir würden, das war inzwischen ausgemacht, ja noch zu meiner Mutter in den Garten fahren, und da fände sie sicher was schönes und spart auch noch Geld.
Ich hab dann den im Nachhinein von allen gelobten Vorschlag gemacht, nicht den Weg zurück zu gehen, sondern am alten Hafen aus der Buga raus zu gehen und über den Kirchberg zu laufen.
Den fand ich schon in meiner Jugend schön, wenngleich da alles in einem desolaten Zustand war, und jetzt ist es top!
Fachwerkhäuser von 16und, am Geburtshaus von Duncker
https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_He ... on_Duncker vorbei na, eben die ganz alte Stadt auf der Insel.
(Holger wusste übrigens, dass Ortschaften, die auf ow enden slavischen Ursprungs sind, reisen bildet also wirklich!)
Meine Mutter hat zum Besten gegeben, wie sie versehentlich in der Kirche eingesperrt wurde, zusammen mit ihrer damals 13jährigen Enkelin, und nur das "Handy" von ihrer Enkelin sie gerettet hat.
In der Kirche eine sehr schöne, berührende Ausstellung über die Juden in RN.
Da haben wir auch ein kleines Cafe gefunden, direkt an der Havel, und auf dem Weg dahin einen Feigenbusch, groß?, nein riesig! Ja, ich bin ein schlechter Mensch, ich hab mir einen Trieb abgebrochen, um ihn zu bewurzeln.
Scheint ja mit unserm Klima zurecht zu kommen.
Wobei: Hatte im Norden ne Mauer und einen Südhang (mit Weinreben) zur Havel runter, das kann ich hier nicht bieten....
Da war mein Jagdtrieb befriedigt.
Holger hatte zum Glück zufällig eine GROSSE Kiste im Auto.
Die hat sich Christina bei meiner Mutter mit Pflanzen befüllt, dass wir sie zu zweit zum Auto tragen mussen.
Nun ja, zum Schluss waren alle glücklich, ich wegen der Feige, die ich hoffentlich bewurzelt kriege, Christina wegen ihren neuen Pflanzen, Holger, weil Christina glücklich war, und meine Mutter, weil ihr Garten mal ordentlich gewürdigt und ihr schnöder Alltag gründlich durchbrochen wurde.
Echt ein schöner Tag!
LG
OLaf