Re: Welches Buch lest/hört ihr gerade?
Verfasst: Di 30. Okt 2018, 08:12
@Doris,
auch die, die auf dem Land aufgewachsen sind, sehen das nicht so herausragend.
Sie wurden in einer Zeit gross, wo es entweder wirklich Mangel und Hunger gab, die Kohlrübe war deshalb fast 100 Jahre ein geächtetes Gemüse, auch in Zeiten des 2. Weltkrieges war Schmalhans Küchenmeister. Kaninchen gelten bei vielen als arme Leute Kost, ebenso Tauben. Und danach kam die Zeit, wo die Frauen eh schon überlastet waren, die Segnung der Gefriertruhe und dann die Dosen und die eingefrorenen Packerl. Dass sie die Arbeitserleichterungen mit Freude annahmen, kann ich gut verstehen.
War auch eine ganze Zeit ein Statussymbol- nicht kochen zu können, von Haushalt keine Ahnung zu haben, die Wirtschaft übernahm gerne die Herstellung von Gerichten, die Herstellung von allen möglichen Putzmitteln, selbst der Schmuck fürs traute Heim wird massenhaft hergestellt und als Einheitsgeschmack verhöckert.
Ich habe lange gebraucht, bis ich noch Frauen gefunden habe, die mit mir ihr altes Wissen teilten.
Mein Glück, ich bin in einer Familie aufgewachsen, wo es ganz selbstverständlich war, Wildobst zu sammeln, Apfelsaft und Sauerkraut zu machen, ich kenne noch das Rühren von Blut für die Blutwurst und wie man Fleisch in Lake einlegte und räucherte.
Dass zu dieser Zeit das auf den Tisch kam, was im Garten draussen heranwuchs, war selbstverständlich.
Und erst mit der Zeit merke ich, was ich hier an reichem Schatz mitbekommen habe.
Aber in meinem Bekanntenkreis bin ich die landlustige Exotin, die meisten sind froh, dass sie alles, was sie essen, im Geschäft kaufen können.
Wo ich auch sehr fündig wurde, Paul Enghofers Schmankerlküche, gibt 5 Bände, soweit ich gerade in Erinnerung habe-
kam in den 70iger Jahren als Fernsehsendung, damals hatte es mich noch nicht interessiert, aber erst später fand ich die Rezepte von alten Wirtinnen, Pfarrerköchinnen, Bäuerinnen sehr nachkochbar. Hab mir die ganzen Bücher auf Flohmärkten zusammengesammelt.
Tante Linas Kriegskochbuch hab ich auf inem Flohmarkt gefunden- ich habs mir gekauft, weil es zeigt, dass auch mit Notrezepten doch noch was essbares rauskommen kann.
Ein Kochbuch über die Kochkunst der Römer hab ich auch, Garum wäre sicher nicht mein Würzgeschmack, aber auch im Mittelalter diese Masse an Gewürzen, um seinen Status zu zeigen, dass man sich das leisten kann, wäre ich nicht so meines.
Man sieht , Kochen und Essen war auch immer ein Statussymbol und ist es heute in anderen Form genauso wieder.
@Sonne, ich weiß nicht, ob bäuerliche Küche wirklich gefragt ist, ich koche halt so, weil es uns schmeckt, weil ich das, was vor Ort da ist, verwenden möchte und weil z.B. ein Kartoffelbratl etwas ist, was man nirgends essen oder sich zum Essen bestellen kann. Pflaumige Dampfnudeln, saftiger Apfelstrudel, Kartoffelpflanzerl, bei den Mehlspeisen gibts ja eine Fülle an überlieferten Rezepten, die heute fast niemand mehr kennt, bzw. kocht.
Pizza, Spaghetti, Fischstäbchen, damit kann ich heutige Kinder begeistern, aber das "alte Essen wollen sie nicht" .........................,
auch die, die auf dem Land aufgewachsen sind, sehen das nicht so herausragend.
Sie wurden in einer Zeit gross, wo es entweder wirklich Mangel und Hunger gab, die Kohlrübe war deshalb fast 100 Jahre ein geächtetes Gemüse, auch in Zeiten des 2. Weltkrieges war Schmalhans Küchenmeister. Kaninchen gelten bei vielen als arme Leute Kost, ebenso Tauben. Und danach kam die Zeit, wo die Frauen eh schon überlastet waren, die Segnung der Gefriertruhe und dann die Dosen und die eingefrorenen Packerl. Dass sie die Arbeitserleichterungen mit Freude annahmen, kann ich gut verstehen.
War auch eine ganze Zeit ein Statussymbol- nicht kochen zu können, von Haushalt keine Ahnung zu haben, die Wirtschaft übernahm gerne die Herstellung von Gerichten, die Herstellung von allen möglichen Putzmitteln, selbst der Schmuck fürs traute Heim wird massenhaft hergestellt und als Einheitsgeschmack verhöckert.
Ich habe lange gebraucht, bis ich noch Frauen gefunden habe, die mit mir ihr altes Wissen teilten.
Mein Glück, ich bin in einer Familie aufgewachsen, wo es ganz selbstverständlich war, Wildobst zu sammeln, Apfelsaft und Sauerkraut zu machen, ich kenne noch das Rühren von Blut für die Blutwurst und wie man Fleisch in Lake einlegte und räucherte.
Dass zu dieser Zeit das auf den Tisch kam, was im Garten draussen heranwuchs, war selbstverständlich.
Und erst mit der Zeit merke ich, was ich hier an reichem Schatz mitbekommen habe.
Aber in meinem Bekanntenkreis bin ich die landlustige Exotin, die meisten sind froh, dass sie alles, was sie essen, im Geschäft kaufen können.
Wo ich auch sehr fündig wurde, Paul Enghofers Schmankerlküche, gibt 5 Bände, soweit ich gerade in Erinnerung habe-
kam in den 70iger Jahren als Fernsehsendung, damals hatte es mich noch nicht interessiert, aber erst später fand ich die Rezepte von alten Wirtinnen, Pfarrerköchinnen, Bäuerinnen sehr nachkochbar. Hab mir die ganzen Bücher auf Flohmärkten zusammengesammelt.
Tante Linas Kriegskochbuch hab ich auf inem Flohmarkt gefunden- ich habs mir gekauft, weil es zeigt, dass auch mit Notrezepten doch noch was essbares rauskommen kann.
Ein Kochbuch über die Kochkunst der Römer hab ich auch, Garum wäre sicher nicht mein Würzgeschmack, aber auch im Mittelalter diese Masse an Gewürzen, um seinen Status zu zeigen, dass man sich das leisten kann, wäre ich nicht so meines.
Man sieht , Kochen und Essen war auch immer ein Statussymbol und ist es heute in anderen Form genauso wieder.
@Sonne, ich weiß nicht, ob bäuerliche Küche wirklich gefragt ist, ich koche halt so, weil es uns schmeckt, weil ich das, was vor Ort da ist, verwenden möchte und weil z.B. ein Kartoffelbratl etwas ist, was man nirgends essen oder sich zum Essen bestellen kann. Pflaumige Dampfnudeln, saftiger Apfelstrudel, Kartoffelpflanzerl, bei den Mehlspeisen gibts ja eine Fülle an überlieferten Rezepten, die heute fast niemand mehr kennt, bzw. kocht.
Pizza, Spaghetti, Fischstäbchen, damit kann ich heutige Kinder begeistern, aber das "alte Essen wollen sie nicht" .........................,