hobbygaertnerin hat geschrieben:Hallo Armin,
mit Kartoffeln und derartigen Gewächsen kenn ich mich ganz gut aus, denke auch mit dem sorgsamen Umgang von Ressourcen, Geld usw.
Kaminkehrer, Krankenkasse ,............................ geht das bei dir ohne Moneten?

Moin Hobbygärtnerin,
der Kaminkehrer schon, so ohne Kamin in Zukunft, bei der Krankenkasse wirds schon schwieriger und seit Neustem auch mit der GEZ :-)
Der Punkt ist der, das es bei mir schon geht ohne, nur nicht bei der Krankenkasse oder der GEZ. Tatsächlich sind diese Beiden auch starke Mitindikatoren für das, was meinen Entschluss mitgetragen hat. Bis dahin hab ich selbst, auch durchaus noch getragen vom Gedanken an Solidarität, obwohl der nie wirklich konsistent war, fleißig diese Systeme mitgetragen und habe einen Teil des Geldes, das ich durch sinnvoll nützliches Tun erarbeitet habe, an sie abgegeben. Freiwillig, zuweilen knurrend zwar, aber bitte, es war so wichtig auch nicht.
Nun, mittlerweile kann ich weder der GEZ noch der Krankenkasse kündigen. Im Falle der Krankenkasse muss ich in eine andere Krankenkasse. So eine Krankenkasse, überhaupt jede Versicherung, ist aber nun mal nicht das, was sie zu finanzieren vorgibt, sondern ein Finanzprodukt und so verhält sie sich. Sie macht Geld. Das und nichts Anderes ist ihre Bestimmung. Anders als Beispielsweise der Arzt, der Heilkundige, der heilt und betreut und naja, ist eben der Medizinmann. Medizinmänner waren immer schon hoch angesehene und wichtige Menschen, mit zentraler Funktion für das Wohlergehen aller Menschen. Gut so.
Krankenversicherungen kokettieren mit dieser Funktion und stellen sich ins Zentrum und trennen quasi Arzt und Patient und stellen, nun dazwischen, für Beide die Bedingungen so, daß sie selbst existieren zu können. Wer heute zum Arzt geht, mit Rückenschmerzen, Zahnweh, oder schlechter werdenden Augen, bezahlt, den Arzt UND die Krankenkasse. Einmal mit einer Rechnung vom Arzt und dann die wie selbstverständlich hingenommene Forderung der Krankenkasse, sie monatlich mit einem Beitrag mitzutragen. Tatsächlich haben sie ihre eigentliche Funktion schon lange eingestellt und machen Arzt und Patient zu Angestellten in eigener Sache und das ist Geld machen.
Beim Arzt und beim Patienten, kann ich einen Menschen ansprechen. Die Krankenkasse ist eine systemische institutionelle Erscheinung in unserem gesellschaftlichen Miteinander. Wenn ich diese nun "kritisiere", dann nicht die Menschen, die ihr angehören und im guten Glauben dort ihr gottgefällig Werk verrichten, sondern das diffuse Organ, und seine Funktion.
Ich bin im Gespräch mit meiner Krankenversicherung und ich konfrontiere sie auch mit meinem Entschluss, was bisher zu sehr interessanten Gesprächen geführt hat. Es gibt durchaus vom Menschen dort, Verständnis für meine Haltung und auch bei den Mitarbeitern, sofern sie Redeerlaubnis (Prokura) haben oder sie sich nehmen, (was ja ihr Recht als freier Mensch ist und das sind wir ja)
Ich erlebe, daß sehr viele Menschen in Institutionen und auf Behörden mitgeschnitten haben, daß hier etwas "nicht stimmt" oder "nicht mehr stimmt" und sind auch sehr daran interessiert, einen machbaren Lösungsansatz anzuhören. Nun, ich kann liefern und mache einen Vorschlag, wie es gehen könnte. Ich habe dann dort sehr häufig mit sehr sympathischen Menschen zu tun, die natürlich, ebenfalls wie Du hier, interessiert nachfragen und auch nachhaken, wenn ich face to face mit diesen Menschen bin, nicht selten mit einem leichten Leuchten in den Augen, wenn sie Spüren, daß die Vorstellung befreiend ist und all die Wünsche die sie begraben wolltem, wieder in erreichbare Nähe rücken.
Fazit (sorry, wenn ich immer weit aushole :-)
Ich kann das Problem des "Bezahlens" nicht lösen, nirgnds dort, wo man auf Bezahlung besteht. Ich kann nur plädieren es nicht mehr zu tun. Ich tue es schon nicht mehr und stelle diese Forderung schon nicht mehr an mein Umfeld. Das ist das, was ich tun kann.
Ich hoffe, es hat etwas von Deiner Frage beantwortet.
Grüße
Armin