Unser Bauvorhaben geht schleppend voran. Es gibt so viele andere Sachen zu tun, um den täglichen Ablauf sicher zu stellen. Außerdem hat unser jüngster Sohn eine Familie gegründet und sieht es als Priorität an, sich ein Zuhause zu schaffen. Seinen Bau, von der Planung bis zur Fertigstellung werde ich etwas ausführlicher dokumentieren.Es wird eine "Eco Construction", mit der Vorgabe, so viel Baumaterial wie möglich, vom eigenen Grund und Boden zu verwenden. Dabei wird u.a.als Aussenwandkonstruktion eine interessante Bauweise zur Anwendung kommen, die sich Hiper Adobe nennt (Tante Google zeigt dir mehr). Die Innenwände sind mit selbst geferigten Adobe (getrocknete Lehmsteine) geplant.
Wir freuen uns darüber,dass er seine Zukunft bei uns auf dem Lande sieht und dabei ist, sich als lehrberechtigter Permakulturist ausbilden zu lassen, mit dem zukünftigen Ziel, bei uns ein Ausbildungszentrum zu errichten.
Die grosse Trockenheit ist auch bei uns eingekehrt und fängt an, uns Sorge zu machen. Viele Quellen sind versiegt und der jetzige Winter (unsere Trockenzeit dauert von Ende Mai bis in den September hinein) ist darüber hinaus noch außergewöhnlich warm und sonnig, so dass die Verdunstungsrate sehr hoch ist.
Zum ersten mal müssen wir unsere Pferde mit zusätzlichem Futter Versorgen. Wir nehmen dafür frisch kleingehäckseltes, extra für diesen Zweck angebautes riesen Gras, sowie Zuckerrohr. Der Vorteil der Fütterung ist, dass die Pferde und wir uns gegenseitig wieder besser kennenlernen und näher kommen. Die Pferde sind sonst weitestgehend sich selbst überlassen, bis auf wenige Male, wo wir sie als Tragetiere nutzen, bzw. reiten. Oft sehen wir uns tagelang nicht.
Unser Bewässerungssystem haben wir ausgebaut, um die neuen, jung gepflanzten 100 Obstbäume nicht eingehen zu lassen.
Zwei Quellen, die sehr weit oben an der Grenze zu einem Nachbargrundstück entspringen, haben wir uns erschlossen und damit (noch?) ausreichend Wasser, was, dem Gefälle folgend, durch Plastikrohre geführt, uns mit Wasser im Überfluss versorgt, so dass wir auch 24 Stunden am Tag unsere Beregnungsanlagen laufen lassen können, ohne irgend einen zusätzlichen Energieaufwand. Der Schwerkraft sei es gedankt.
Die Gartenbeschäftigung beschränkt sich auf wenige Arbeiten, die aber ausreichend sind, uns mit frischem Gemüse zu versorgen.
Die Knollengewächse, wie Süßkartoffeln, Yamswurzel Maniok, sowie Ingwer und Kurkuma u. a. verbleiben im Boden und werden nach Bedarf ausgebuddelt.
Temporär viel Zeit verwenden wir für den Anbau und die Ernte von Bohnen und Mais.
Unsere Erfahrungen mit Reis stecken noch in den Kinderschuhen. Immerhin hat uns die diesjährige Ernte einen so guten Ertrag gegeben, dass wir um das Saatgut für die geplante 1000 qm Anbaufläche nicht bangen müssen.
Irgend etwas an Obst findet sich eigentlich zu jeder Jahreszeit. Bananen sind unermüdlich und liefern uns kontinuierlich ihre Stauden ab. Erstaunlich ist auch die Fruchtbarkeit der verschiedenen Citrusbäume. Es gibt Sorten, die 2 Mal im Jahr tragen und andere, die kontinuierlich tragen, da immer neue Blüten am Baum sind. Insbesondere eine Limonenart, die eine orangefarbene Schale hat und sich in unserer Gegend "ausgewildert" hat. Sie taugt bestens zur Herstellung einer besonders leckeren Bitterorangenarmelade und die Caipirinha wird, damit zubereitet, noch unwiderstehlicher.
Das fehlt uns noch: eine Destille, um eigenen Cachaca herzustellen.............
Aber der Saft frisch gepressten Zuckerrohrs, mit einem Schuss Limonensaft, gut gekühlt, ist auch nicht schlecht.
Sonnige Grüsse
Michael