Selbstversorger Forum e.V.

@rallymann:
du hast das recht gut beschrieben und ich hab' jedesmal ein verdammt schlechtes Gefühl, wenn ich in der Donau am Schleusengitter kapitale, verendete Fische sehe, die keine offensichtliche Verletzung haben.
Um einen schweren, kampfstarken Fisch anlanden zu können, muss er so kaputtgedrillt werden, dass er sich an der Lippe fast wie ein nasser, schwerer Sack heran- und herausziehen läßt.
Um die Todesursache feststellen zu können (also dann die böse Verdachstsdiagnose Stresstod durch C&R) bedarf es geschulter pathologischer Tiermediziner. Hab' noch nichts von Untersuchungen in dieser Richtung gehört - der Aufwand wäre gigantisch.

Deshalb bleibt mein ungutes Gefühl, große Fische halbtot-gedrillt zurückzusetzen und das in Bildern zu dokumentieren, die durch entsprechende Präsentation und optische Verzerrung noch größer und kapitaler erscheinen sollen.

Naja - das macht diesen Graben aus, der zwischen C&R und den "Kochtöpflern" besteht.

Ganz persönlich möchte ich einem Fisch dieses stressbeladene Gefangenwerden nur einmal zumuten und der Mensch ist halt das was er ist: ein Beutemacher mit ziemlich spärlichen und evolutionär spät entstandenen sozialen Gefühlen (Moral, Mitleid, Tierquälerei etc. usw. . . .).
Muss sich jeder eigenständig ehrliche Gedanken drüber machen.

Danke für die Aufklärung - wieder was gelernt.

Richtig parson.
Aber auf der anderen Seite gibt es di C+R-ler, die sich der Sache bewusst sind und richtig reagieren.
Die Enländer sind für C+R berühmt und lieben ihre Karpfen. In den dortigen Gewässern bekommen kapitale Karpfen Namen, wie der erste Rekordkarpfen (Clarissa) Weit uber 20 Jahre alt und unzählige male gefangen, aber immer wohl auf.
Was die Todesursache bei Flussfischen angeht bin ich mir auch nicht sicher, allerdings werden unsere Flüsse durch Einleitungen verschmutzt, die sich im langen Leben eines Fische anreichern. Aber das ist Spekulatius

Ach, meine Frau ist heute wegen unserer permantenten Erfolglosigkeit noch mal runter gegangen. Ich musste, wollte, ja meinen dämlichen Durchlauferhitzer einlöten und habe es auch zu Ende gebracht.
Sie hätte auch schon erfolgversprechende Anbisse gehabt, aber da waren gleich zwei Horden lautstark osteuropäisch sprechender Männer gewesen, die an der Badestelle und gegenüber rumgehangen hätten, da hat sie sich trotz DSH zu sehr gefürchtet.
UNd Entspannung ist eh anders.
Schade und nicht schön von denen.
LG
Olaf
PS: Ansonsten seh ich es wie Parson

Heut ist, bzw. war ein wunderschöner Tag,

ich hatte frei, das Wetter auf der Ostssee war ideal und es gab viele Dorsche die ich überzeugen konnte mit mir die Heimreise anzutreten.
Heute früh hat es zwar noch geregnet, aber dafür gibt es ja entsprechende Kleidung. Der Dorsch war nicht leicht zu finden. Es gab nur Bft 1 aus N, also wenig, bzw. keine Drift, 17,3°C Wassertemperatur (5km vom Strand entfernt), doch dann fand ich einen recht großen Schwarm über dem ich ca 1h angeln konnte. Das passiert auch nicht sooft. Ich konnte meine doch schon stark dezimierten Fischreserven wieder auffüllen und werde demnächst wieder viel Fisch essen können, bzw. nach dem Prinzip DFD agieren können.

Mit so Riesenfischen können wir nicht glänzen, aber der Bann ist hoffentlich gebrochen.
Cristinas Vater hat einen sehr netten Vermieter, und als wir auf das Thema Angeln kamen, meinte er, dass ihm einer von den Teichen in Reckahn gehört, und dass wir da von ihm aus gerne angeln könnten.
Das haben wir heute gemacht, und 4 Karpfen rausgezogen. Keine Riesen, alle irgendwo unter 40 cm, na gut, kein Anglerlatein bitte, also einer hatte nur 34 cm. Herr K. wirds uns verzeihen . Den gibts in 10 min noch. Und paar Rotaugen, für einen Font taugen die allemal. Cristinas Vater hat wohl noch nie oder Jahrzehnte her geangelt, ich wollt nicht nachfragen. Jedenfalls hat er sich über seine Rotaugen gefreut. Um 5 mussten wir aber auch schon wieder los wegen Melken, ich hab derweilen die Fische geputzt und ausgenommen, Cristina hat sich alles im Garten zusammengesucht, was sie brauchte, ich den Grill angezündet, Auto leergeräumt und Kartoffeln gebuddelt, sie ein Pesto gezaubert, und jetzt gehts gleich zur Sache.
Die Sauerampfersuppe mittags ist nämlich schon verdampt lang her, wir haben jetzt ETWAS Hunger und freuen uns, dass, bis auf den Joghurt im Dressing des Gurkensalates, im Prinzip alles eigener Kram ist.
LG
OLaf

Olaf

Dann bringe ich nächstes mal mein Angel mit, wenn ich bei dir in der Nähe bin

Ja gerne!
Zur Not hätten wir aber auch noch eine oder zwei oder drei.
Wir müssen jetzt nur noch sehen, ob Petri uns auch an unserm Wasser wieder wohlgesonnen ist.
Erst mal sind wir aber auch von dem kleinen Fisch vollgefressen bis zur Stopfgrenze bei den vielen Beilagen, ich geh noch duschen, irgendwie stinke ich nach Fisch , und dann werd ich von abtauchenden Posen träumen.
LG
Olaf

Hi Olaf,
das ist doch 'ne tolle Sache mit den Karpfen. Wir haben hier wirklich doch nicht vor, ein Leistungsprinzip nach dem Grundsatz: wer hat den Schwersten oder Längsten Fisch erwischt.
Gestern Abend z. B. hab' ich endlich einen Rapfen erwischt. Das sind ganz irre Kämpfer, die einem fast die Rute aus der Hand reissen, so rumpeln die geradezu auf den Köder.
Die werden von den anderen Anglern (nur wenige erwischen die, da so scheu!) meist released, da sehr grätenreich.

Am Morgen hatte ich für paar Drillmeter einen sicher 80cm-Rapfen dran, der sich einmal schüttelte (damit den Drilling loswurde), über 'nen Meter aus dem Wasser sprang und wech war er...

Dass dann aber der 60zentimetrige und fast 2kg-schwere gestern Abend noch gebissen hat, freut mich besonders.
Da ist das Eis jetzt quasi gebrochen und ich hab' endlich kapiert, wie ich die kriege.
Es stehen noch 2 oder 3 auf meiner Wunschliste und dann haben wir für Fisch-Frikadellen (...und die schmecken bestens - heißen bei uns hier Fischpflanzerln) wieder genug Fischhack in 'Sibirien'!

Viel Glück weiterhin!

Wir haben hier wirklich doch nicht vor, ein Leistungsprinzip nach dem Grundsatz: wer hat den Schwersten oder Längsten Fisch erwischt.

Ne, das ist unser Ziel nicht, und wir sind ja durchaus sehr zufrieden. Profies werden wir nie, und wir dürfen ja auch sowieso nur Friedfische angeln. Gut, bei dem Privatteich haben wir diese Limitierung nicht, aber wir wollen den guten Mann auch nicht überstrapzieren.
Ein bisschen größer hätten sie ja durchaus noch sein dürfen, aber nicht viel mehr, es sind prima Portionen für uns zwei.
Letztens, als wir bei uns am Wasser standen kam ein Mann mit 2 Huskies vorbei, mit dem hab ich mich unterhalten. Der sagte, bei der großen Hitzewelle hätte er die Karpfen links von uns gesehen ganz oben, die hätten noch mal ordentlich zugelegt. Sie sind also noch da, wir hatten schon Zweifel !
Und zum andern, er hätte unlängst auch nur minderwertiges Zeug gefangen und prima Frikadellen draus gemacht. Da fiel mir auf, dass wir die noch nie gemacht haben, das wollen wir demnächst auch mal probieren...
LG
Olaf