Na ja, den Blick zu zitieren ist so wie die Bild-Zeitung oder die Kronenzeitung zu zitieren ...
Ausserdem wütet die nicht, wie es die Schlagzeile behauptet, sie stellt nur die Sache aus der Sicht ihres Landes dar.
Manfred hat geschrieben:Besonders interessant ist die auch in D schon mehrfach getroffene Feststellung, dass sich die Pumpspeicherkraftwerke nicht mehr rentieren.
Die hatten halt jahrzehntelang im Schutz des Staates operiert und müssen sich nun wieder marktwirtschaftlichen Realitäten stellen.
Die Kollateralschäden in der Landschaft wurden ja auch bei uns immer hinter die "Notwendigkeit einer sicheren Stromversorgung" gestellt.
So lange ein Pumpspeicherwerk eine Lizenz zum Geld drucken ist, wurde jedes Alpental auf Eignung geprüft und je nachdem im öffentlichen Interesse enteignet.
Selbst dann, wenn kein Nettostrom erzeugt wurde, d.h. die Anlage zu 100% als reiner Pumpspeicher konzipiert war, wurde behauptet, die Anlage erzeuge Energie. Werden von gesetzes wegen schützenswerte Landschaften in Mitleidenschaft gezogen, findet eine Interessensabwägung statt, die oft, wen wunderts, zugunsten der Stauseen ausfällt.
Beispiele, wo deshalb Siedlungen ersäuft worden sind:
Marmorera-See
Göschener Alp ("die Bewohner siedelten um" heisst in Klartext "wurden umgesiedelt")
Reschensee
Auch die Katastrophe am
Lago di Vajont passt hierher.
Die Methoden, die Leute zum Verlassen ihrer Siedlungen zu bewegen waren immer unfair und einer Demokratie unwürdig.
Die Gewinne gehen immer an die Aktionäre. Das ist ein Filz aus staatlichen, halbstaatlichen und privaten Firmen, die auch Atomkraftwerke betreiben und die z.T. im Ausland investieren. Sobald die Sache mal nicht rentiert, soll der Staat eingreifen. Da wird dann das "Recht auf Rendite" auch schon mal über demokratische Grundrechte gestellt. Das Gehalt der Direktoren und Verwaltungsräte wird aber gerne mit dem marktwirtschaftlichen Risiko begründet.
Solche Dinge wie die Befreiung vom Einspeisevergütungsbeitrag für Grossverbraucher sind schlicht und einfach unfair und setzen falsche Signale.
Dass die Kollateralschäden der Energieproduktion auf den Energiepreis umgelegt werden, ist korrekt, aber dann bitte auf alle gleich und nur über den Kilowattstundenzähler.
Gewisse Regeln der "freien Gesellschaft" müssen eingehalten werden. Entweder Marktwirtschaft, oder dann nicht. Wenn ja, freie Wahl der Konsumenten und volles Risiko bei den Anbietern, keine Kompromisse bei gesetzlichen Vorschriften. Wenn nicht, dann volle Unterstellung der Betriebsführung unter Weisungen des Parlaments unter Berücksichtigung aller Beschränkungen der Eigentumsverfügungsgewalt des Staates.
Ich kann auch nicht Nachbars Land enteignen lassen, weil ich dort eine Fabrik aufstellen kann, die "nützlich" ist, und auch noch verlangen, der Staat müsse die Rahmenbedingungen so gestalten, dass Gewinn erzielt wird.