Knurrhuhn hat geschrieben:
Ist kein Solarkocher, sondern ein Mini-Holzofen, eine Art Hobokocher, der gleichzeitig Strom für Kleingeräte produzieren soll.

Klingt interessant.
Ist absolut High-tech, und die Stromerzeugung ist prinzipbedingt sehr bescheiden (20 Minuten laden reicht für eine Stunde Betrieb eines iPhones, wie sie selber schreiben). Praktisch ist die Stromerzeugung wohl nutzlos gering, denn schon für den Betrieb einiger LEDs für Raumbeleuchtung dürfte die elektrische Leistung nicht mehr ausreichen.
Um den Stromverbrauch zu reduzieren, muss man zuerst mal über die Bücher: Wozu brauche ich wieviel? Es macht keinen Sinn, sich der Stromersparnis wegen eine Stunde mit einer Handmühle abzuschinden, und im Haushalt ist ein alter schlecht gedämmter Elektroboiler in Betrieb.
Als Grossverbraucher kommen in Frage zuerst alles, was heizt oder kühlt (Boiler, Kühlschrank, Waschmaschine, Tumbler, Heizlüfter, Kaffeemaschine mit Dauerbetriebsbereitschaft usw.), dann alles was Standby-Betrieb hat und dauernd Strom zieht (Drucker, Rechner, Stereoanlage, Schnurlostelefon, per Taste einschaltbare Schnellkocher usw.; die Bequemlichkeit, die Glotze per Fernsteuerung einschalten zu können, verschwendet bei 10 W Bereitschaftsbetriebsverbrauch rund 90 kWh pro Jahr, das wären rund 1000 Stunden Handmühle treiben ...)
Dann wären effiziente Leuchtmittel dort einzusetzen, wo es sich lohnt.
Es lohnt hingegen nicht, auf elektrische Geräte zu verzichten, die mechanische Arbeiten verrichten, weil sie das Leben wesentlich erleichtern und nur kurze Zeit in Betrieb sind. Bohrmaschinen, Staubsauger usw. bringen sehr viel Erleichterung für den verbrauchten Strom.
Wenn man die Geräte der obigen Kategorien konsequent ersetzt (alten Kühlschrank durch neuen mit halbem Verbrauch, Kochtöpfe mit unebenem Boden ersetzen, Glühbirne in der Abstellkammer, wo man einmal die Woche eine Minute hell braucht, aber nicht in der Wohnzimmerlampe usw.) oder verbessert (Boiler, wenns denn einer sein muss, zusätzlich dämmen) oder sinnvoll einsetzt (muss es immer eine 65Grad-Wäsche sein?) oder rauswirft (Wäscheleine statt Tumbler, braucht es den Nespresso-Automaten wirklich?) oder richtig abschaltet (Glotze und Kaffeemaschine über Steckerleiste mit Schalter oder Zeitschaltuhr anschliessen), dann hat man ohne jeden Komfortverlust soviel Strom gespartt, dass man ohne schlechtes Gewissen elektrisch sägen und staubsaugen darf.
Man kann mit dem Wägelchen Holz im Wald holen, das von Hand sägen, damit Wasser wärmen und von Hand mit selber gemachter Seife waschen. Aber dann sollte man nicht mehr viele andere Hobbies haben.
Autarke Stromerzeugung hat das Problem, dass die elektrische Leistung nicht dann anfällt, wenn man sie braucht (Ausnahme: Wasserkraft vom Fliessgewässer). Elektrizität ist nicht Energie, sondern Energietransport. Die Klimmzüge, die man machen muss, um den Strom aufzubewahren, stehen oft in keinem Verhältnis zur Einsparung. Akkus sind zudem prinzipiell ein Umweltproblem. Deshalb ist es auch aus Umweltschutzgründen sinnvoll, autarke Stromversorgung nur dort zu betreiben, wo man keinen Stromanschluss hat.
Bei den Strompreisen ist zu bedenken, dass ein grosser Teil der Kosten, die vom Anbieter auf die Kilowattstunde umgelegt werden, im Unterhalt der Leitungen und in der dauernden Versorgungssicherheit (Strom ist einfach da, und zwar immer) besteht. Das ist ein sehr grosser geldwerter Vorteil, den man erst dann schätzt, wenn er nicht gegeben ist.
Wenn man Bastler aus Freude an der Sache ist, spielen diese Überlegungen keine Rolle.