Re: Petition gegen Wohllebens pseudowissenschaftliche Bücher
Verfasst: So 18. Jun 2017, 15:06
Ich habe in den letzten 1-2 Jahren verschiedene Artikel über Peter Wohlleben gelesen und auch verschiedene Interview mit ihm gesehen bzw. gehört, u.a. das bei "SWR1 Leute". Dort erzählte er u.a. von einem Besuch des iranischen Forstchefs, dem er mal den deutschen Wald zeigen wollte. Der Besucher meinte dann wohl, dass dieser Wald kein Wald sei, sondern eine (Fichten-)Plantage.
Ich kann von den Aussagen, die er trifft, im Grunde jede unterschreiben bis auf die mit den Gefühlen. Inzwischen kenne ich die Erkenntnisse über Pflanzenkommunikation
Andres Wiemken: Pflanzen-Mykorrhiza Netze: Ein dynamischer Marktplatz im Bodens
https://www.youtube.com/watch?v=-kSXt6ThmBY
Florianne Koechlin: Von Pflanzen, die kommunizieren, sich vernetzen, sozial agieren
https://www.youtube.com/watch?v=FKgHkp8Dq50
und deren vielfältige Arten der Abwehr von Schädlingen (s. u.a. die Filmserie "Blattgeflüster" von Volker Arzt, auch bei Youtube) und ich kenne das Verhalten von Mimosen, deren Blätter sich innerhalb von ein paar Sekunden bei Berührung zusammenziehen können. Dennoch fällt es mir sehr schwer da von Gefühlen zu reden. Allerdings ist bei dem Beispiel mit der Mimose ja auch wesentlich mehr im Spiel als nur eine biochemische Reaktion - Mimosen können übrigens mit einem Betäubungsgas unempfindlich gegenüber Berührungen gemacht werden.
Unterschreiben kann ich zum Beispiel die massive Bodenschädigung durch die moderne Forstwirtschaft (Harvester + Holzsammler). Vor ein paar Jahren wohnte ich für zweieinhalb Jahren im südlichen Odenwald, nur ein paar hundert Meter von einem Waldrand entfernt. Dort entlang der Waldwege gab es ein Gebiet wo etwa alle 10-20 Meter, senkrecht vom Waldweg ab, Fahrspuren oder besser Schneisen waren, auch wenn natürlich darauf geachtet wurde möglichst keine (jungen) Bäume zu fällen, die den Boden gut runtergedrückt haben. Dann habe ich in der gleichen Gegend entlang eines Waldweges ein zerstörtes Stück (ca. 500qm) zerstörten Waldbodens gesehen, der aussah wie nach einem Bombenangriff. Aber es waren nur Holzerntemaschinen am Werk gewesen. Ich habe glaube ich noch Bilder dazu, die ich mal bei Gelegenheit hier hochladen kann.
Herr Wohlleben sagt im SWR1-Interview auch, dass man mit Fichte insgesamt kaum Geld machen kann, weil über die Hälfte des Fichtenholzes nicht etwa durch Einschlag anfällt, sondern durch Sturm oder Borkenkäfer. Er empfiehlt außerdem mal die Geschäftsberichte von Forstverwaltungen herunterzuladen, die zugegebenermaßen schwer zu lesen sind, um sich ein Bild von der wirklichen Ertragskraft eines Staats- oder Gemeindeforstes zu machen: "In der Regel ein dickes Minus".
Was ich durch den verlinkten Film von Ina Maka ("Peter Wohlleben im Dialog mit Michael Krons am 08.11.2015") noch nicht wusste: Auch mindestens bis zum Zeitpunkt des Interviews wurden die Wälder bei uns nach wie vor massiv zur Holzgewinnung genutzt, es gab also noch keinen großen ökologischen Umbau der Wälder, auch wenn man davon immer wieder mal in den Medien liest und hört. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen, aber es ist wohl immer noch sehr begrenzt und könnte vielleicht schneller laufen.
Ich kann von den Aussagen, die er trifft, im Grunde jede unterschreiben bis auf die mit den Gefühlen. Inzwischen kenne ich die Erkenntnisse über Pflanzenkommunikation
Andres Wiemken: Pflanzen-Mykorrhiza Netze: Ein dynamischer Marktplatz im Bodens
https://www.youtube.com/watch?v=-kSXt6ThmBY
Florianne Koechlin: Von Pflanzen, die kommunizieren, sich vernetzen, sozial agieren
https://www.youtube.com/watch?v=FKgHkp8Dq50
und deren vielfältige Arten der Abwehr von Schädlingen (s. u.a. die Filmserie "Blattgeflüster" von Volker Arzt, auch bei Youtube) und ich kenne das Verhalten von Mimosen, deren Blätter sich innerhalb von ein paar Sekunden bei Berührung zusammenziehen können. Dennoch fällt es mir sehr schwer da von Gefühlen zu reden. Allerdings ist bei dem Beispiel mit der Mimose ja auch wesentlich mehr im Spiel als nur eine biochemische Reaktion - Mimosen können übrigens mit einem Betäubungsgas unempfindlich gegenüber Berührungen gemacht werden.
Unterschreiben kann ich zum Beispiel die massive Bodenschädigung durch die moderne Forstwirtschaft (Harvester + Holzsammler). Vor ein paar Jahren wohnte ich für zweieinhalb Jahren im südlichen Odenwald, nur ein paar hundert Meter von einem Waldrand entfernt. Dort entlang der Waldwege gab es ein Gebiet wo etwa alle 10-20 Meter, senkrecht vom Waldweg ab, Fahrspuren oder besser Schneisen waren, auch wenn natürlich darauf geachtet wurde möglichst keine (jungen) Bäume zu fällen, die den Boden gut runtergedrückt haben. Dann habe ich in der gleichen Gegend entlang eines Waldweges ein zerstörtes Stück (ca. 500qm) zerstörten Waldbodens gesehen, der aussah wie nach einem Bombenangriff. Aber es waren nur Holzerntemaschinen am Werk gewesen. Ich habe glaube ich noch Bilder dazu, die ich mal bei Gelegenheit hier hochladen kann.
Herr Wohlleben sagt im SWR1-Interview auch, dass man mit Fichte insgesamt kaum Geld machen kann, weil über die Hälfte des Fichtenholzes nicht etwa durch Einschlag anfällt, sondern durch Sturm oder Borkenkäfer. Er empfiehlt außerdem mal die Geschäftsberichte von Forstverwaltungen herunterzuladen, die zugegebenermaßen schwer zu lesen sind, um sich ein Bild von der wirklichen Ertragskraft eines Staats- oder Gemeindeforstes zu machen: "In der Regel ein dickes Minus".
Was ich durch den verlinkten Film von Ina Maka ("Peter Wohlleben im Dialog mit Michael Krons am 08.11.2015") noch nicht wusste: Auch mindestens bis zum Zeitpunkt des Interviews wurden die Wälder bei uns nach wie vor massiv zur Holzgewinnung genutzt, es gab also noch keinen großen ökologischen Umbau der Wälder, auch wenn man davon immer wieder mal in den Medien liest und hört. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen, aber es ist wohl immer noch sehr begrenzt und könnte vielleicht schneller laufen.