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Re: Mangel an Mulchmaterial
Verfasst: Mo 16. Jan 2012, 15:25
von Sonnenschein
Hallo Jakob!
Schade, dass du nicht bei mir um die Ecke wohnst. Ich habe so viel Grasschnitt vom Sommer übrig...
Da ist es wieder, das gute, alte Verteilungsproblem
Christbaumzweige würde ich auch nur bedingt als Mulchmaterial verwenden. Bäume aus Zuchtbetrieben werden häufig mit chemischen Spritzmitteln behandelt. Da hättest du dann dasselbe Problem wie bei dem Grünzeugs aus dem Supermarkt.
LG
Sonnenschein, die jetzt wirklich bald mal ihr neues Gemüsebeet anlegen sollte, um das Grasschnittproblem in den Griff zu bekommen
Re: Mangel an Mulchmaterial
Verfasst: Mo 16. Jan 2012, 16:01
von BernhardHeuvel
Bei importierten Rasenschnitt ist aufzupassen - es wird auf den feinstgepflegten Rasen der Welt mehr Pestizide ausgebracht, als in der gesamten Landwirtschaft. Kannst Dir den Giftschrank in der Genossenschaft/im Baumarkt/im Gartenmarkt mal auf Rasen"pflege"produkte hin anschauen. Pilzmittel, Anti-Moos-Mittel, usw. usf.
Ich mache es so, daß ich stickstoffbindende Bäume pflanze. Denn letztendlich produzieren nur die Bäume Überschüsse an organischem Material, da sie sehr viel Photosynthese betreiben. Untersaaten mit krautigen Leguminosen ist ebenfalls eine gute Idee. Siehe auch:
http://mischanbau.de/ - insbesondere:
http://mischanbau.de/mischungen.pdf
Und die Verwendung von Teichschlamm, da die Algen im Wasser ebenfalls sehr aktiv Photosynthese betreiben.
Das wird im Chinampa-Prinzip ausgenutzt:
http://selbstversorgerforum.de/viewtopic.php?t=645
http://www.chinampas.info/virtualfieldt ... wers/2.htm
In kleiner Version kannst Du so auch an gutem Dünger kommen. Du kannst auch Hühner und Tauben halten. Hühner produzieren stickstoffhaltigen Dung on-site, während die Tauben den Stickstoff "importieren". Tierleichen sind ein guter Dünger. ("Knochen, Federn und Haar, düngen hundert Jahr.")
Ganz besonders aber kann ich das Wachsenlassen von Unkraut empfehlen. Ich lasse es wachsen und schneide es regelmäßig unter die Wachstumshöhe der Kulturpflanzen zurück. Die Wurzeln lasse ich im Boden, damit diese Gänge von den Kulturpflanzen besiedelt werden können, sowie sich Mikroorganismen darin ansiedeln.
Bäume sind jedoch das A und O.
Re: Mangel an Mulchmaterial
Verfasst: Mo 16. Jan 2012, 16:03
von BernhardHeuvel
Re: Mangel an Mulchmaterial
Verfasst: Mo 16. Jan 2012, 18:20
von permakulturblog
michi hat geschrieben:zeitung, bzw karton ist auch gutes mulchmaterial. würmer mögen das !

Vom Prinzip ja, aber inzwischen sind ja sogar die Werbezeitungen alle schon bunt bedruckt.
Ich wäre da sehr kritisch mit farbigen Sachen, auf Kartons ist oft Klebeband und sie sind auch bedruckt.
:-(
Re: Mangel an Mulchmaterial
Verfasst: Fr 16. Mär 2012, 10:19
von Flossenpfote
Bei uns fallen immer massig Holzspäne an, zwecks Kettensäge-Orgie meines Mannes, da wir unser Heizholz selber machen. Ist auch ein guter Mulch hoffe ich zusammen mit Heu, gehackten "Unkräutern" und Kompost.
Re: Mangel an Mulchmaterial
Verfasst: Do 3. Mai 2012, 19:04
von Paechter
Wie wäre es mit Laub?
Bei mir ist der Wald zwar nicht gleich um die Ecke, dafür hat es im Herbst, und auch jetzt noch eine Menge Laub. Muss vielleicht alles noch mit Tannenästen vor dem Wegwehen geschütz werden. Laub enthält alles was der Boden und die Pflanzen so brauchen, auch mikroorganismen und die Regenwürmer freuen sich das Laub zu verarbeiten.
Re: Mangel an Mulchmaterial
Verfasst: So 18. Nov 2012, 22:24
von Sanne
und meine Großmutter meinte immer "Laub machts Feld taub"

Re: Mangel an Mulchmaterial
Verfasst: So 18. Nov 2012, 22:45
von Sabi(e)ne
Druckfarben sind heutzutage zu 99% aus Soja-Tinte (GVO) , und damit längst nicht mehr so übel wie vor 30 Jahren.
Hochglanzzeugs würd ich auch nicht kompostieren, aber normale Tageszeitungen sind okay.
Re: Mangel an Mulchmaterial
Verfasst: Mo 19. Nov 2012, 05:45
von 65375
Für meine kompostierbaren Küchenabfälle hab ich immer diese Eierpaletten aus dem Supermarkt, die könnte man sicher auch gut flächig ausbreiten.
Re: Mangel an Mulchmaterial
Verfasst: Mo 19. Nov 2012, 15:20
von emil17
BernhardHeuvel hat geschrieben:Denn letztendlich produzieren nur die Bäume Überschüsse an organischem Material, da sie sehr viel Photosynthese betreiben.
Wo hast Du denn das her?
Es gibt viele gute Gründe Bäume zu pflanzen, aber das ist nicht wahr. Eine Wiese produziert ebenso viel wie ein gleich grosser Wald - pro m2 Boden hat man immer maximal etwa 6 m2 Blattfläche, wenn Licht wachstumslimitierend ist. Mehr geht nicht, weil darunter dann das Restlicht nicht mehr ausreicht, mehr als ein paar Moose am Leben zu erhalten, und weil pro m2 eben nur eine bestimmte Lichtmenge ankommt.
Bei den Bäumen hat es einfach ne Menge Holz unter den Blättern, damit die Pflanzen höher werden und die Nachbarn überwachsen können. Da die Nachbarpflanzen diesen Trick auch kennen, findet die Photosynthese einfach 30 Meter weiter oben statt als auf der Wiese.
Deshalb setzt sich die Lebensform Baum überall dort durch, wo niemand eingreift und das Klima es zulässt.
Mit Produktion hat das nichts zu tun - von Bäumen aufgebaute Biomasse ist einfach langlebiger. Deshalb ist im Wald nach einem Jahr mehr da als auf einer Wiese, auch wenn diese nicht gemäht wird.
Dass Bäume Biomasse erzeugen, die für Mulch besser geeignet ist als Zierrasenschnitt, glaube ich gerne.