Ich habe einiges zum bedingungslosen Grundeinkommen gelesen. Wenn man das Thema vorbringt, heißt es oft: Dann würde ja keiner mehr arbeiten.
Man hätte damit zwar nicht Geld und Zeit "im Überfluss", aber wohl in gewissen Maße. Wäre mal interessant zu wissen, was Leute dann machen würden, wenn sie selbst entscheiden können und sich nicht jeden Morgen dem Hamsterrad widmen müssen.
Ich bin ja zum 2. Mal in den Ruhestand geschickt worden, wegen gesundheitlicher Probleme. Ich krieg nur die absolute Mindestversorgung, weil ich zu wenige Dienstjahre habe, und mein Einkommen liegt deutlich unter dem Pfändungsfreibetrag.
Das erste Mal hat es mich umgehauen, ich war quasi einen ganzen Winter lang schwer depressiv.
Beim zweiten Mal ging es etwas besser, aber Fakt ist, daß eine Menge Struktur wegfällt, und man erst mühsam neue entwickeln muß.
Fast alles, was man machen will und kann, braucht erst mal Geld, oder noch schlimmer, irgendwelche Befähigungsnachweise.
Und manche Leute denken dann, daß man doch sooo Langeweile haben muß, daß man doch bestimmt gern eine Tätigkeit übernimmt, wo sie selbst lange Zähne dabei bekommen....

(die Gemeinschaft meiner Weblehrerin ist auseinandergeflogen, und jetzt suchte sie jemanden zum Kette schären und einziehen für einen 2,50m Webstuhl, mit extrem kompliziertem Muster, man ist nur am Zählen - für 4€ per Stunde in einem ungeheiztem Keller über Winter?
Nein, danke.)
Klar kann man jetzt schimpfen, ich sei zu anspruchsvoll.
Aber statt sowas lese ich lieber das Internet - und ich hab da viele Baustellen, wo ich was lernen kann.
