Rohana hat geschrieben:Weisst, wenn ich da schonwieder lese "Das ubiquitäre Glyphosat – welches heute für 80% der weltweiten Ernten (Mais, Soja, Getreide) hauptverantwortlich ist – ist ein hochpotentes Antibiotikum,", vergeht mir der Spass am Artikel. Diese Botulismus-Sensationsvideos sind ebenfalls höchst merkwürdig. Auf dem Vormarsch? Hat hier kein Mensch davon gehört, wir machen aber jede Woche nen Kuhstall leer weil die Bauern aufgeben.
Sicherlich ist es interessant zu beleuchten was Pilze und/oder möglicherweise veränderte Bakterienfloren mit neurodegenerativen Erkrankungen zu tun haben, aber der Populismus und die Panikmache stört mich enorm.
https://www.diabetes-online.de/a/lauber ... um-1858597
Auszüge draus: Rest kann sich ja jeder selber lesen
Hans Lauber: Was verstört Sie als Arzt und Apotheker an Glyphosat ganz besonders?
Dr. med. Siegfried Schlett: Das Herbizid hat sowohl eine Zulassung als Chelat-Bildner wie auch interessanterweise als Antibiotikum. Es handelt sich also ganz klar um ein Medikament, welches wir in unwahrscheinlich hohen Mengen von einigen tausend Tonnen auf den Äckern ausbringen mit unübersehbaren Konsequenzen für die Böden und das Grundwasser.
Was passiert?
Als Chelat-Bildner kann Glyphosat Metalle „einfangen“ und festhalten, was dazu führt, dass wichtige Nährstoffe und Spurenelemente wie Magnesium, Kobalt und Zink im Boden gebunden werden – was dann zu einer Mangelernährung bei den Pflanzen beitragen kann. Dramatisch sind auch die Glyphosat-Auswirkungen auf die Böden, die wir langfristig in ihrer Ökologie stören, was die Vielfalt an Arten dramatisch reduziert. Das hat auch gravierende Auswirkungen auf die Fauna, die Stichworte sind Bienensterben sowie ein Rückgang der Vogel- und Insektenpopulationen.
Sind auch die Menschen davon betroffen?
Aber ja, und das wird in der Diskussion massiv verdrängt, wenn so getan wird, das alles ginge nur die Bauern an. Denn auch wenn immer wieder behauptet wird, dass Glyphosat schnell abbaubar ist, so lässt es sich doch sehr wohl in vielen Lebensmitteln nachweisen – und über die gelangt es in den Körper, wo es auch nachweisbar ist. Somit wird das Gift Teil unseres Stoffwechsels, löst negative Reaktionen aus.
Welche?
Es gibt zwei Auswirkungen: Zuerst die Rolle als Chelat-Bildner. Das sind, um es noch einmal zu betonen, Arzneimittel. Es gibt viele Chelat-Bildner und manche werden auch in der ärztlichen Praxis eingesetzt. So gebe ich meinen Patienten DMPS, was steht für Dimercaptopropansulfonsäure, um etwa Quecksilber aus Amalganplomben aus dem Blut zu entfernen. Wenn nun aber etwa über das Bier illegal solche Chelat-Bildner in den Körper gelangen, können sie dort unkontrolliert wirken. Etwa Eisen auswaschen, was zu Blutarmut führen kann. Oder Mangan und Molybdän entfernen, was Entzündungen Vorschub leisten kann.
Die zweite Auswirkung?
Glyphosat ist ein Antibiotikum – also eines unserer wirkungsmächtigsten Medikamente. Nun wurde dieses Medikament aber in der Vergangenheit häufig viel zu sorglos eingesetzt, sodass es oft nicht mehr wirkt, dass sich Resistenzen gebildet haben. Deshalb hat in der Medizin ein massives Umdenken eingesetzt, werden die Antibiotika viel zurückhaltender verordnet.
Das sind ganz wichtige Anstrengungen, die aber dadurch völlig zunichte gemacht werden, dass wir tonnenweise Antibiotika über die Felder kippen – ein Vorgang, der durch nichts zu entschulden ist. Damit „züchten“ wir doch die so gefürchteten Resistenzen geradezu. So haben jetzt Wissenschaftler der Universität von Florida herausgefunden, dass über sogenannte Kreuzresistenzen im Boden gegen Antibiotika resistente Bakterien entstehen. Sie können dann über die Nahrungsmittel, etwa Brot, zum Menschen gelangen.
"Der Landwirtschaftsminister hat nicht die Zulassung für ein Herbizid verlängert, sondern für ein Medikament“
Das ist ein klarer Fall von Kompetenzüberschreitung!
Wie wird sich das in Zukunft entwickeln?
Die gravierenden Folgen der schleichenden Vergiftung werden sich erst noch zeigen. Ein Beispiel: Über die mit Glyphosat behandelten und abgeernteten Flächen werden Schafe getrieben. Die fressen die Giftrückstände – und schon kann es wieder passieren, dass ein an sich perfektes Naturprodukt wie Schaffleisch chemisch belastet ist.
Wie lässt sich etwas ändern?
Ein Großteil der Landwirte ist nicht belehrbar. Da helfen nur Verbote. Ein erster Schritt könnte ein Verbot der „Ernteabspritzung“ sein, denn gerade diese finalen Glyphosat-Hämmer gelangen besonders leicht in die Lebensmittel. Das wird nur gemacht, damit die Landwirte ein paar Arbeitsschritte einsparen, damit noch mehr zu noch geringeren Kosten produziert werden kann. Es muss wieder eine Landwirtschaft geben, die mit und nicht gegen die Natur arbeitet.
Was können die Verbraucher tun?
Sich endlich einmal davon verabschieden, immer nur das billigste zu kaufen. Endlich einmal auch konsequent zu handeln – und sich nicht immer nur über unmenschliche Bedingungen der Tierhaltung aufregen. Aber am nächsten Tag wieder das Billigschnitzel beim Discounter kaufen.
Bewahre der "liebe Gott" dich und deine Lieben vor dem Schicksal einer neurodegenerativen Erkrankung. Und DIE sind unwiderlegbar im Vormarsch, die sind sogar schon in der Pampa bei uns angekommen. ich finde es ach nicht als Panikmache, wenn sich Forscherteams Gedanken über das Zusammenspiel der diversen Ursachen und Auslöser ihren Kopf zerbrechen.
Ob die "Sensationsvideos" aus den Ställen und der Hirsche nun merkwürdig sind, kann ich nicht beurteilen, aber ic h kenne nun mal keine tierischen Schauspieler persönlich.