Mit was Düngt ihr?

Benutzeravatar
Till
Beiträge: 307
Registriert: Fr 15. Mai 2015, 13:01
Wohnort: S-H

Re: Mit was Düngt ihr?

#171

Beitrag von Till »

Oelkanne hat geschrieben: Worauf fußt deine Annahme daß das Entec-Blaukorn das Unkraut unterdrückt?

So spät würde ich in Kartoffeln nicht mehr mit Stickstoff kommen, das gibt erhöhte Nitratgehalte und sinkende Stärkegehalte in den Knollen das geht zu Lasten der Qualität (Rohbreiverfärbung) und Lagerfähigkeit.
alles bis ca. 100kg/ha kann auf einmal zum legen, wenn's mehr sein soll sollte das Plus bis EC15 drauf sein.

Ich streue 160kg/ha N aus Kalkstickstoff in EC13/14.
Phosphor (80kg/ha) und Kali (250kg/ha) kommen komplett vor dem legen.
Ich gebe immer etwas stickstoffhaltigen Dünger mit ins Pflanzloch, anstatt vor der Pflanzung die ganze Fläche aufzudüngen. Früher habe ich dazu feineren Horngrieß genutzt, das mache ich aber nicht mehr, weil dies Schnecken anzieht. Frühkartoffeln dünge ich gar nicht.

Nach EC-Stadien der Kartoffel gegoogelt: EC 15 wären dann ja ungefähr drei-vier Blätter am Hauptspross. Für bessere Lagerfähigkeit müsste ich also die restliche Stickstoffdüngung schon vor dem ersten Häufeln ausbringen.

Wie ist das bei späten Lagersorten mit langer Kulturdauer wie Sarpo Mira, die ich erst Anfang Mai lege? Die gesamte Stickstoffdüngung schon vor der Pflanzung in die Reihe streuen?
mot437
Beiträge: 5167
Registriert: So 10. Feb 2013, 23:02
Familienstand: verpartnert
Wohnort: annaburg

Re: Mit was Düngt ihr?

#172

Beitrag von mot437 »

Sei gut cowboy
Benutzer 6122 gelöscht

Re: Mit was Düngt ihr?

#173

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht »

Hat Jemand Erfahrung mit dem Algenfarn Azolla? Nachdem ich in einem amerikanischen Buch einen Hinweis darauf gefunden habe, daß dieser Farn in Zusammenarbeit mit Cyanobakterien Stickstoff produziert und in Reisfeldern als Düngefarn verwendet wird, war ich neugierig.

Gestern hab ich auf der Suche nach Azolla in einer Zoohandlung Wassernuss-Pflanzen entdeckt und mitgenommen. Mein Plan ist jetzt, eine große, dunkle Regentonne mit 300 Litern ins Gewächshaus zu stellen, unten einen Ablaufhahn rein. Kiesel und Erdschicht ins Fass für die Wassernüsse und obendrauf schwimmend zusätzlich Azolla.
Die wohl stark wuchernde Azolla dann regelmäßig als stickstoffhaltiges Mulchmaterial für die Tomaten abfischen und im Herbst dann die Wassernüsse verkosten. So der Plan! :mrgreen:

Die Wassernüsse brauchen wohl stark gedüngtes Wasser für gutes Gedeihen.
Das vorgewärmte, gedüngte Wasser dann als Gießwasser unten entnehmen. Frisches Brunnenwasser oben mit dem Schlauch nachfüllen.
Außerdem habe ich dann noch einen Heizkörper für kältere Nächte.

Überwintern könnte ich die Wassernüsse und die Azolla dann im Haus. Was meint Ihr: Könnte das funktionieren?

Dazuschreiben muß ich noch, daß Azolla als invasive Art gilt und nicht in der Natur freigesetzt werden sollte! Aber das wäre ja durch Verwendung im Gewächshaus oder in meinem zukünftigen Folientunnel kein Problem.
Hildegard
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 2048
Registriert: Mi 11. Aug 2010, 21:33
Wohnort: Oberösterreich

Re: Mit was Düngt ihr?

#174

Beitrag von Hildegard »

Wachsen bei dir keine Brennnessel? die geben als Jauche hervorragenden Dünger ...nicht so kompliziert.
LG Hildegard
Trau nie dem Ort an dem kein Unkraut wächst ;)
Benutzer 6122 gelöscht

Re: Mit was Düngt ihr?

#175

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht »

Doch, Brennessel- und Beinwelljauche nutze ich auch immer.

Aber Wasserpflanzen haben oft eine sehr hohe Reproduktionsrate und wenn man die organische Masse als Mulch, Düngung oder Nahrung verwenden kann, würde ich da gerne weiterexperimentieren. Ich suche noch nach Pflanzen zum Mulchen, die schnell und viel Material liefern, aber nicht invasiv sind im Garten. Da könnten Wasserpflanzen eine Alternative sein.

Meeresalgen geben ja auch einen guten Dünger und Mulch ab.
Benutzeravatar
kraut_ruebe
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 10455
Registriert: Di 3. Aug 2010, 09:48
Wohnort: Klimazone 7b - pannonisches Klima

Re: Mit was Düngt ihr?

#176

Beitrag von kraut_ruebe »

beinwell ist eine ideale mulchpflanze. verträgt bis zu 5 schnitte pro jahr und wächst - sofern man es nicht gar trocken hat - schnell und üppig.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.
Benutzer 72 gelöscht

Re: Mit was Düngt ihr?

#177

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht »

fängt halt erst an, wenn man sich seine Scheisse anguckt und sie aufbereitet, aber das muss er selber entscheiden, machen und nutzen.
aus einem anderen thread.... :holy:

passt aber hier her - na gut, bis aufs "anschaun" vielleicht.

*************

Mein Mann ist überzeugt davon, dass die sehr schlechte Erde (magerer, nasser Ton - mager? zumindest gibt er dort nichts her - können die Nährstoffe da auch "zu fest gebunden" sein??) dass die Erde in seinem neu angelegten Garten besser wird, wenn er einfach viel verschiedenes dazumischt - ich meine, er gibt Sand dazu, kleine Steinchen, zwerschlagene Tontöpfe (Terracotta), Vulkanasche, zerbröseltes halb verrottetes Holz.....
keinen "klassischen Dünger" bis jetzt, aber oh Wunder: das Gemüse wächst - viel besser als ohne diese Maßnahmen voriges Jahr.

woran es liegt, weiß ich nicht - vielleicht weil der Sand den Ton auflockert??
Benutzer 4754 gelöscht

Re: Mit was Düngt ihr?

#178

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht »

Tonböden sind in den seltensten Fälle Nährstoffarm = Mager.
Sie "leiden" idR vor allem unter zu wenig Luft im Boden, der langsamen Erwärmung und unter der Bearbeitung zum falschen Zeitpunkt.
Jede Maßnahme die die Durchlüftung und Erwärmung fördert wirkt direkt ertragssteigernd.
Am besten Handhaben lässt sich ein Tonboden wenn man ihn im Spätherbst sauber umgräbt,
über Winter friert der Boden dann aus und Frühjahr reicht dann nach dem Abtrocknen ein einfacher Rechen um sehr feinkrumelige Erde zu erzeugen.
Aber im Frühjahr einmal zu tief oder zufeucht den Boden angefasst und man hat Kluten bis zum nächsten Frost.
Benutzer 72 gelöscht

Re: Mit was Düngt ihr?

#179

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht »

Oelkanne hat geschrieben:Am besten Handhaben lässt sich ein Tonboden wenn man ihn im Spätherbst sauber umgräbt,
über Winter friert der Boden dann aus und Frühjahr reicht dann nach dem Abtrocknen ein einfacher Rechen um sehr feinkrumelige Erde zu erzeugen.
und wie lange hält diese Krume dann?
bis der nächste Regen draufklatscht und alles wieder "klebt"??

durch diese "Frostgare" baut man leider keine stabile Bodenstruktur auf!
wundert mich nur, dass mein Mann das durch das viele Mischen (war es das??) geschafft hat.

Ja, du magst Recht haben - "nährstoffarm" ist dieser Boden wahrscheinlich nicht, hat einfach nur zuwenig Luft.
Diese dauerhaft in den Boden zu bekommen, dürfte unsere Herausforderung sein.
Leider ist der Boden nie wirklich trocken. Er "verträgt" die Bearbeitung aber trotzdem.

Kann es sein, dass das Zerhacken der Terracotta-Töpfe eine gute Idee gewesen ist??
(Meine Kinder hatten jedenfalls Riesenspass dabei)
viktualia

Re: Mit was Düngt ihr?

#180

Beitrag von viktualia »

passt aber hier her - na gut, bis aufs "anschaun" vielleicht.
Das mit dem "anschauen" geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Wir haben ja so ne allgemeine Hemmung, über "Kacka" zu reden, als wäre das ausgeschiedene Essen töter als tot, und Tod ist ja auch ein Tabuthema.
In so einem Kompost wird ja auch gestorben, was das Zeug hält, bzw. bis das Zeug in seine klitzekleinsten Teilchen zerlegt ist.
Pflanzen ernähren sich von der Scheisse der Mikrofauna. Das ist Fakt, na ja, sozusagen, unter anderem...

Durch die Belüftung der Erde werden ehemals gebundene Stoffe frei, aber wenn die aufgebraucht sind, ohne dass sich zwischenzeitlich eine Mikroflora und -fauna eingenistet hat, dann war´s das erst mal. Im Moment besteht der "Humus" wohl fast nur aus den Wurzeln des Gemüses, was drin ist.
Allerdings haben die Poren der Tontöpfe eine ähnliche Wirkung wie die Poren im Ton, da habt ihr was mehr Spielraum für die Baktis und das Nährstoff - Karusel.
Er hat Pilzfutter eingebracht, mit dem Holz, das passt wohl auch gut, aber das ist für mich noch Neuland, diese Sache mit dem Verhältniss Bakterien/Pilze im Boden. Scheint aber halt eher zu Gemüse als zu Unkraut zu passsen. (Habt ihr Unkrautdruck in diesen Beeten?)

Und wie Therapie (oder wie ein zufriedenens Leben) ist gesunder Boden eine multiprofessionelle Angelegenheit, jede Menge Instanzen sollten ihren Mist dazu geben, mit einem Mindestmass an Tranzparenz und Austausch.
Also Luft und Wasser brauchen Strukturen und schaffen sie; die Baktis nutzen und besiedeln es, Pilze, Wurzeln, Würmer, Käfer, alle machen mehr als eine Sache, leben, sterben, scheissen sich die Seele aus dem Leib, um im Bild zu bleiben.
Ach, ist das schön.
Antworten

Zurück zu „Bodenpflege, Humus, Kompost, Düngung“