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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Verfasst: Mi 22. Aug 2018, 09:21
von Rati
strega hat geschrieben:hmmm, dann könnten wir mal schauen woran das sonst noch liegen könnte, wenns braun wird bzw. grün bleibt...
bestimmte Pflanzen? Mehr Luftfeuchte? Andere Mikros? Mehr Bäume?....
jeep zB, und ich setze fort: andere Bodenart, Dauer der Trockenheit, Wind, Grundwassersituation und, und, und.
Na jedenfalls, ist es immer die Summe der Dinge strega.
Grüße Rati

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Verfasst: Do 23. Aug 2018, 05:41
von hobbygaertnerin
So ein Foto würde mich auch interessieren.
Bei uns sind die Stellen in den Weiden wo Bäume stehen, noch etwas trockener, auch am Waldrandsaum, wo es im Normalfall eher immer etwas feuchter ist, geht den Gräsern das Wasser aus.
Derzeit wachsen nur noch Rotklee und Luzerne in den Wiesen, alles andere ist braun.
Wenn auch über den Mais die ganze Zeit geschimpft wird, diese Pflanzen haben dieses Jahr diese ewig lange Trockenheit am Besten überstanden. Der Mais war von Anfang an auf Trockenheit eingestellt, da mussten die Wurzeln gleich in die Tiefe gehen und bei unseren Böden hat das was gebracht.
Jetzt wird die ganze Zeit gelabert, dass die Landwirte ihre Anbaustrategien verändern müssen, es wird nur leider übersehen, dass die Witterung einmal so trocken und dann wieder sehr nass, die Pflanzen vor vielfältigste Herausforderungen stellt.
Einmal Hirse anbauen, weil die sehr trockenverträglich ist und dann wieder Reis, das wird sehr interessant werden.
Die ganze Berichterstattung +über die Landwirtschaft kommt mir so bekannt wie die Fabel vom Bauern und den Esel vor,
alle wissen es besser.
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Verfasst: So 26. Aug 2018, 09:08
von hobbygaertnerin
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Verfasst: Do 30. Aug 2018, 07:28
von marceb
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... 56348.html
Gegen das Bienensterben: Wildblumen statt Mais
Schleswig-Holstein Magazin - 29.08.2018 19:30 Uhr
In zwei Jahren läuft das Programm "Vertragsnaturschutz - Wildblumen statt Mais" aus. 2.000 Landwirte nehmen daran teil. Ulf Wilke ist einer von ihnen. Er hofft, dass es weitergeht.
Die Landwirte bekommen 750 € pro Hektar mehr als sie für Mais bekommen.
Da ist die Förderung doch mal in die richtige Richtung gegangen.
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Verfasst: Do 30. Aug 2018, 07:50
von Rohana
Falls es hier noch nicht drin war:
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inha ... bef2d.html
Landwirtschaft anscheinend doch nicht (hauptsächlich) "schuld"...

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Verfasst: Do 30. Aug 2018, 08:01
von centauri
Sagt ja auch keiner das die Landwirtschaft an allem schuld ist. Es müsste sich nur einiges ändern, auch die Landwirtschaft.

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Verfasst: Do 30. Aug 2018, 08:03
von Rohana
centauri hat geschrieben:Sagt ja auch keiner das die Landwirtschaft an allem schuld ist.

der war gut!
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Verfasst: Do 30. Aug 2018, 08:15
von centauri
Was ist daran gut?

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Verfasst: Do 30. Aug 2018, 13:03
von emil17
Bitte beachten: es geht im Link um Phosphat in Fliessgewässern.
Bei Nitrat im Grundwasser sieht die Sache sehr anders aus.
Zudem erwähnt der Artikel bei der Herkunft der Phosphate zwar
Phosphor und Phosphate werden als Dünger eingesetzt, aber auch zur Konservierung in Lebensmitteln.
aber nicht, dass Phosphate in Waschmitteln und Waschhilfsmitteln für Wäsche und Geschirr als Weichmacher und Kalkentferner häufig enthalten sind. Die ach so böse EU-Bürokratie schränkt die Verwendung zu diesem Zweck allerdings stark ein.
Entsprechend sollte man das "Landwirtschaft anscheinend doch nicht (hauptsächlich) schuld" lesen. Das war sie in diesem Bereich (Phosphatlast von Fliessgewässern) eigentlich nie, denn Phosphat wird in Böden rasch immobil.
Mir geht es nicht übrigens nicht um die Schuldfrage, sondern um Abhilfe nach dem Verursacherprinzip. Und die kann nur funktionieren, wenn man die Verursacher kennt.
Wie man Tatsachen darstellen kann, hat jüngst die Schweizer Chemiefirma Lonza gezeigt. Es kam aus, dass viele Böden stark mit Quecksilber verunreinigt war, das in der Acetaldehydfabrikation als Katalysator eingesetzt wurde. Das mit Quecksilber belastete Prozesswasser wurde vom Werk in einen Kanal abgelassen, weil man Quecksilber zwar relativ einfach zurückgewinnen kann, aber sich das finanziell nicht lohnt und sowas wie Schwermetalle in den 50er und 60er Jahren schlicht keinen interessiert hat (siehe
Minamata-Krankheit).
Der Schlamm von diesem Kanal ist schon immer von den Bauern als Dünger verwendet worden. Die Firma behauptete nun in den ersten Pressemitteilungen nach Aufkommen der Sache, die Bauern seien selber schuld an der Kontamination ihrer Felder, weil sie ja selbst den Schlamm auf die Felder gebracht hätten.
Die Sache ist verjährt. Die Firma beteiligt sich aus Kulanzgründen trotzdem an den Kosten.
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Verfasst: Do 30. Aug 2018, 14:37
von Rohana
Sehr kreativ, die gute Firma. Kulanz. Verstehe.
Emil, der Artikel oben weist vor allem darauf hin dass es Sinn macht mal nachzuschauen und nachzumessen um tatsächliche Verursacher herauszufinden. Mit Modellrechnungen ist es halt nicht unbedingt getan.