Auch @viktualia: "Mehr Tierwohl" auf dem Label heisst nicht, dass es allen anderen Tieren per se schlecht gehen muss. Ist das wirklich so schwierig zu verstehen?
Hab ich verstanden, auch vorher schon.
Ich dachte sogar, ich hätte das in meiner etwas sarkastischen Formulierung ausgedrückt:
die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen lässt mich nicht in dem Maße an Tierleid denken,
dass ich deswegen Geld für ein fragwürdiges Bio-Label ausgeben würde.
Menno, ist euch mal aufgefallen, dass "Leseverständniss" allein darum schon schwer ist, weil man nie weis, ob die anderen etwas auf den jeweiligen link/Artikel/Anlass beziehen, sondern auf irgendeinen post???
Ich hab erst mal über "Werbung" und die verschwundenen 90% schreiben wollen.
"Mehr Tierwohl" heisst leider eher nicht "mehr Respekt vor Urproduzenten";
wenn ich mir anschaue, wie auch das angedachte staatliche Tierwohl-Label um die "Freiwilligkeit" rumeiert - da ist wenig Spiel für Aufklärung und viel Platz für Mobber. Was dann als Ganzes weder den Tieren, noch den (Ur)Produzenten und den Kunden auch nicht, zugute kommen wird.
Profitieren tun die Händler, das Bruttosozialprodukt und die Werbefuzzis.
Bislang.
Aber es tut sich was.
Und genauso, wie das Problem sehr komplex ist, sind auch die Lösungen nicht isoliert auf die "direkt Beteiligten" zu sehen;
es geht halt nicht nur um die Tiere, Ställe, Futter, Bauern und Metzger,
es geht um Handelswege, es geht um "Angebot und Nachfrage beim Thema Medizin" (was ganz perverses),
es geht um alle "Kunden", also "das Volk".
Tja, und da so was heutzutage über "Werbung" kommuniziert wird und da dies an sich schon ne Schwachstelle ist.....
Rohana, du meinst, glaube ich, die Verantwortung, die der Bauer als Mensch für seine Tiere übernimmt. Die er am Back hat, egal, wie er gestrickt ist, bzw. die er seit unzähligen Generationen hat. Ohne viel mit wem darüber zu reden, aussser in seinem Umfeld, welches weis, worum es geht. Und die er erfüllt, so gut es geht, weil alles andere gar nicht geht.
Und die er ständig mit der Verantwortung für seinen Hof, sein Einkommen, seine Familie abstimmen muss, damit der Laden weiter läuft.
Und dass er, theoretisch, sich das Recht nehmen könnte, damit so fahrlässig umzugehen, wie der nullachtfuffzehn Verbraucher.
Was er ganz oft nicht tut, Verluste auf sich nimmt, weil er sieht, welches Leid dabei rumkäme;
und die "Gesellschaft", in Gestalt der "Werbefuzzis" das tunlichst übersieht. Hab ich dich da richtig verstanden?
Und Ina, Liebes, du merkst anscheinend nicht, dass sich in diesem komplexen Problemfeld unser eigenes, beschissenes, langweiliges, krankes Leben verbirgt. Wird denn der Tod aller Menschen so "menschenwürdig" gestaltet, wie möglich?
Leiden nicht die meisten eher an Langeweile, Sinnlosigkeit, als auch an Krankheiten?
Haben nicht alle in dieser Siedlung schon viel, viel mehr zum Überleben als "die Armen" früherer Generationen?
Wer hat ihnen denn die Freude am >Überleben können< genommen? Die Bauern? Oder die Werbefuzzis? Oder deren "Auftraggeber"???
Das Problem ist einfach zu groß um es mit so "Grabenkämpfen" zu lösen, wie sie grad hier aufwallen....
Ina, stell dich nicht so an! In diesem Land, in diesem Kontinent, sind Bauern keine Metzger und keine Direktvermarkter.
Guck da mal hin. "Urproduzent" ist im 21ten Jh. ein schwarzer Peter, kein Privileg.