Eier-Marketing: Bericht und lautes Nachdenken

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Specki
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Re: Eier-Marketing: Bericht und lautes Nachdenken

#1001

Beitrag von Specki » So 28. Jan 2018, 10:22

Ja, das hab ich eh vor, dass jeder die Tiere anschauen kann der mag.

Und ja, ich weiß, dass ich die Eier dann nicht Bio nennen darf. Das möchte ich auch garnicht, denn zum Beispiel das Nassfutter (alte Semmeln etc.) werden wohl seltenst Bio sein. Mir gehts einfach um die Futterproduktion. Fände ich einfach schöner, wenn das Bio wäre, aber da muss ich mal noch genauer suchen, wenn ich Zeit dafür habe.

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Oli
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Re: Eier-Marketing: Bericht und lautes Nachdenken

#1002

Beitrag von Oli » So 28. Jan 2018, 10:37

Ich würde erstmal kalkulieren, was dich das Ei kostet und danach den Preis gestalten.

Ich füttere Bioland-Weizen und -Legemehl, habe überwiegend Rassehühner und ein paar Hybriden, weiße, braune, grüne und 'Schoko'-Eier und lege die realen Kosten auf die Kunden um, sodass unsere Eier bezahlt sind. Normalerweise.
Derzeit nehme ich noch Sommerpreise von 3,50 die sind zu dieser Jahreszeit aber wohl nicht kostendeckend, die ersten Kunden geben freiwillig mehr (4,00) und berichten mir, was geschmacklose Bio-Eier im Laden kosten. :)
Die sind derzeit allesamt seelig, dass wir nach der Legepause im Winter überhaupt wieder gestartet sind.

Die vielen kleinen netten Extras, die das Ei gesünder und schmackhafter machen berechne ich nicht. Ich habe zum Glück handverlesene Kunden, die genau diese Freilaufhaltung, Fütterung, Betüdelung zu schätzen wissen. Trotzdem, wie gesagt, kein Gewinn.

600 Seelen-Kaff im strukturschwachen Mittelholstein, kaufkräftige Kunden gibt es allerdings überall, genauso wie Behörden, Beamte, Pensionäre, Besserverdiener, wasauchimmer-Bewusste. Musst sie nur finden. :mrgreen:

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Re: Eier-Marketing: Bericht und lautes Nachdenken

#1003

Beitrag von 65375 » So 28. Jan 2018, 11:28

Ich zahle für konventionelle phantastisch schmeckende Freilandeier 3,50. Drunter würde ich, wenn ich selbst Hühner hätte, nicht verkaufen.
Eine Kalkulation ist bei der geringen Preisspanne Makulatur; Du mußt schauen, was andere in Deiner Gegend nehmen. Und wenn's keine andern gibt, umso besser!

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Re: Eier-Marketing: Bericht und lautes Nachdenken

#1004

Beitrag von Oli » So 28. Jan 2018, 11:35

65375 hat geschrieben: Eine Kalkulation ist bei der geringen Preisspanne Makulatur;
Versteh' ich nicht. :hmm:
Es ist doch ein Unterschied, ob ich mit minus rausgehe oder kostendeckend arbeite oder vielleicht noch ein kleiner Gewinn rausspringt?
Bei 6 Eiern am Tag wird man vielleicht nicht gleich arm, aber das eben durchrechnen ist ja nun auch keine Raketenwissenschaft.
Und um bei meinem Beispiel zu bleiben: 50 Cent mehr oder weniger sind immerhin 14% wenn ich nicht irre.

(Nicht, dass mein Preis aktuell wäre, aber zum Rechnen rate ich dennoch)

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Re: Eier-Marketing: Bericht und lautes Nachdenken

#1005

Beitrag von Rohana » So 28. Jan 2018, 12:02

Und wenn dein Rechner ausspuckt dass du 6 Euro nehmen solltest, wenn die Leute das nicht zahlen gehts nicht. Abgesehen davon ist die Haltung Hobby und Eierverkauf nur Überschuss, das muss nicht zwingend wirtschaftlich sein (so wie eine Haltung, die von vornherein auf Wirtschaftlichkeit ausgelegt ist) - oder etwa nicht?
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Eier-Marketing: Bericht und lautes Nachdenken

#1006

Beitrag von 65375 » So 28. Jan 2018, 12:08

Wie oben geschrieben, würde ich unter 3,50 nicht verkaufen. Und 4,00 sind sicher toll, aber wenn der Markt das nicht hergibt, nützt die gründlichste Kalkulation nichts.
Also schaut man, ob es noch andere gibt, und wieviel die nehmen. Und wenn man mehr verlangen will, muß man überzeugende Argumente haben. Z. B. daß man überwiegend Biofutter verwendet und besondere Rassen hat.
Finde ich alles nicht gar so schwer zu verstehen.

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Re: Eier-Marketing: Bericht und lautes Nachdenken

#1007

Beitrag von Oli » So 28. Jan 2018, 12:31

Na, hier weht ja schon wieder 'ne steife Brise.

Nee, ist alles gut, muss halt jeder machen wie er meint und was für Specki interessant sein könnte, habe ich ja vermerkt. Geniesst weiterhin das Wochenende! :grinblum:

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Re: Eier-Marketing: Bericht und lautes Nachdenken

#1008

Beitrag von Specki » So 28. Jan 2018, 13:03

Danke für eure Antworten :)

Das durchrechnen ist tatsächlich nicht ganz so einfach. Ich verschenke ja auch sehr häufig eier. Und was nehme ich z.b. von den Investitionskosten (Futtertröge, Stall, Zaunbau, etc.) mit rein? Wieviel fressen die Hühner tatsächlich? Auch schon die jungen Küken die ich in Naturbrut aufziehe. Dann werden ja auch immer wieder welche geschlachtet, die dann rausfallen. Das Futter wird auch nicht immer zum selben Preis eingekauft.
Ja, da spielen sehr viele Faktoren mit rein.

Man könnte jetzt überall mit Mittelwerten oder annahmen rechnen, jedoch weiß ich dann auch nicht wie weit es genau der realität entspricht.

Deswegen werde ich so vorgehen was die Kalkulation angeht:
Alle Kosten werden fein säuberlich notiert. Alle einnahmen werden fein säuberlich notiert. Und nach ca. 3 Jahren seh ich dann, ob ich meine Kosten wieder rein bekomme... Aber ich möcht ja jetzt auch ent unbedingt nen großen Gewinn machen. Wenn paar € hängen bleiben freu ich mich.

Was die anderen in der Region so verlangen ist schwer zu sagen. Hab mal bei ebay Kleinanzeigen was gesehen aus nem Nachbardorf, der will 2,50€, einer hier ausm ort möchte nur 2€, was ich viel zu wenig finde.

Also 3€ werd ich mindestens verlangen. Schwanke noch, ob ich es dabei belassen soll oder auf 3,50€ gehen soll. Oder doch bei 3€ bleiben, sind ja auch ein paar Zwerg-Eier dabei, wobei die zum Teil echt fast so groß sind wie die von den normalen.
Möchte auch erstmal im Freundes- und Bekanntenkreis anfangen und dann erweitern, wenn noch mehr Eier anfallen. Das könnte bei 12 Hennen durchaus irgendwann der Fall sein.
Hybriden hab ich übrigens nicht, nur Rassehühner, in der Regel Zweinutzungshühern.

So, zum Abschluss noch ein Bild der Eier.
Sind von Zwerg-Welsumern, Zwerg-Sussex und Grünlegern. Die Augsburger legen leider noch nicht.

Gruß
Specki
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Re: Eier-Marketing: Bericht und lautes Nachdenken

#1009

Beitrag von christine-josefine » So 28. Jan 2018, 13:11

die sehen toll aus
und ich würde mindestens 3 Euro nehmen, eher 3,50
es gibt viele Kunden die Qualität zu schätzen wissen und denen auch die Tiere am Herz liegen
Viele Grüße, Christine mit J
Wait and see!

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Re: Eier-Marketing: Bericht und lautes Nachdenken

#1010

Beitrag von Thomas/V. » So 28. Jan 2018, 13:29

Wenn Du keine Hybriden hast, dann wird es wohl ein Minus-Geschäft werden.
Bestenfalls kommt ne 0 dabei raus, mit viel "Hühneraugen zudrücken".
Ich vermute, um etwas Gewinn zu machen, müßte man bei Rassehühner-Eiern wohl 5€ verlangen.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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