Eberhard hat geschrieben: So 28. Feb 2021, 12:13
Gute Labors lassen sich übrigens zertifizieren.
Gute Labore können höhere eigene Qualitätsstandards haben als eine Zertifizierung ihnen abverlangen wird. Was sagt da ein Zertifikat aus, das aber für sich die Kosten erhöht, die an den Endkunden weitergegeben werden müssen?
staun
So kann man es auch sehen.
Ist aber etwas sachfremd und naiv, weil:
Bessere Qualität als nötig kann man in einem Analyselabor gar nicht bringen; denn mehr als was in den Proben drin ist kann nicht herauskommen, und die erforderliche Genauigkeit ist Teil des Auftrags, da kostenrelevant.
Dein Gemüse kann mehr als Bio sein und deine Tiere können es besser haben als vom Gesetz verlangt; bei Labors ist da wenig Raum für Kreativität.
Ein Labor hat alles Interesse daran, sich zertifizieren zu lassen, denn die Auftraggeber wollen meist nicht aus blosser Neugier etwas messen lassen. Zudem lassen sich daraus Haftungsansprüche des Labors gegenüber den Lieferanten von Analysegeräten und soweiter ableiten. Nur die Ergebnisse zertifizierter Labore sind z.B. juristisch von Belang. Da kann es rasch um grosse Summen gehen. Gute Aufträge gibt es ohne Zertifikat nicht. Warum der Kunde auf Zertifizierung besteht, obwohl es doch teurer wird, möchte ich nicht auch noch erklären müssen.
Im Analysebereich würde das z.B. bedeuten: Nachweis des betriebsinternen Qualitätssicherungssystems, zum Beispiel, dass Proben weder vertauscht noch verunreinigt werden (nicht trivial), dann lässt man Proben mit bekanntem Ergebnis mitlaufen - das Labor weiss nicht, welche - und wenn die Abweichungen vom Soll-Wert zu hoch sind, muss die ganze Charge nochmals gemessen werden - auf Kosten des Labors natürlich, das geschlampt hat. Kommt das öfter als selten vor, dann hat das Labor ein Problem.
Das Argument mit der noch höheren Qualität und den Kosten, die man dem Kunden ersparen möchte, kommt gerne aus der Ecke von Leuten, die Dinge anbieten, von denen die Meinungen der Fachwelt zumindest geteilt sind, ob es überhaupt so funktionieren kann. Die mögen es aus anderen Gründen als wegen dem Geldbeutel des Kunden nicht, wenn unabhängige Institute nachprüfen, was da eigentlich genau passiert.
zusammen mit allgemeinen Zielbereichen entsprechend dem gewünschten Sukzessionsstadium der gewünschten Pflanzen. Diese Zielbereiche sind nicht notwendigerweise in Stein gemeißelt, sondern stellen vielmehr Richtlinien dar, die auf aktuellen Daten basieren, die durch Erfahrungen in der aktuellen Soil Food Web-Arbeitsgemeinschaft gewonnen wurden. Diese Richtlinien können aktualisiert werden, wenn sich unser Verständnis des Bodens im Laufe der Zeit weiterentwickelt.
Mir scheint, die haben sich da schon einen Persilschein eingebaut - wir haften nicht für die Ergebnisse, oder so.
Stellt sich noch die Frage, was mit "allgemeinen Zielbereichen entsprechend dem gewünschten Sukzessionsstadium der gewünschten Pflanzen" eigentlich gemeint sein könnte.
Zigarren rauche ich nicht, aber ich würde unbesehen die Flasche Wein nehmen.