@Sabi(e)ne,
habe einige Winter damit verbracht- Anne France-Harrars Buch- Für eine Zukunft ohne Not - zu lesen und vor allem auch wirklich zu verstehen. Was an Büchern über den Boden von Raul France und sonstigen klungen Menschen zu finden war- steht bei uns im Bücherschrank.
Es zu lesen, ist das Eine, es zu verstehen, das andere, es umzusetzen dann noch mal noch was ganz anderes.In Österreich gibt es im Winter immer eine Vortragsreihe- gesunder Boden, gesunde Pflanze, gesundes Tier, gesunder Mensch.
Dort kann man sogar eine Weiterbildung zum Bodenpraktiker für das Grünland oder den Ackerbau machen.
Die Verbindung von Biene und Rind weiß ich, drum habe ich ja welche.
Der Humusaufbau ist nicht nur für die Tiere, sondern es wäre eigentlich die wichtigste Aufgabe von Zivilisationen, das Humussparbuch nicht zu plündern. Man macht es sich verdammt leicht, immer den pöhsen, dummen Landwirten die Schuld in die Schuhe zu schieben (aber das war schon immer so und wird vermutlich auch so bleiben.)
Leider läuft es immer genau umgekehrt- je weiter die Entwicklung, umso weniger Wert wird den Menschen, die in der Erde herumkratzen und den Lebensmitteln entgegengebracht.
Im Buch "Dreck" ist das sehr gut beschrieben- und ich bin da leider sehr pesimistisch, die Menschheit lernt nicht aus ihren Fehlern.
Wegen Humusaufbau- ich habe mich mit Terra Preta beschäftigt und vor allem wollte ich wissen, was an dieser "Wundererde" so besonders sein soll-
es ist diese Mischung, die zuerst den Humusaufbau ermöglicht und das ist ein vollkommen anderer Aufbau als mit der herkömmlichen Kompostierung. Holzkohle als Speicher, die Vollversorgung des gesamten Bodenlebens- die zuerst Humusaufbau betreiben können - und dann erst bekommt die Pflanze, bzw. deren Wurzeln davon ab.
Vor kurzem habe ich einen Vortrag über Sekem in Ägypten gehört- dort sah ich auf einem Bild einen der gemauerten Taubentürme.
In einem kleinen Büchlein über 2.000 Jahre Erfahrung im "biologischen" Gartenbau hat Wilhelm Lugert viel über die Gartenkunst der Völker des Zweistromlandes geschrieben, Taubenmist galt als sehr wertvoll.
Mist von Wiederkäuern ist ebenfalls eine wichtige Zugabe für die Bodenfruchtbarkeit.
Leider zerfällt das Wissen über den Boden in 2 Lager- und dank der Forschung läuft es in keine gute Richtung.
20 cm - Boden, das ist ungefähr unser Überlebensraum- und nicht nur auf der landwirtschaftlichen Fläche hackt manches,
derzeit ist es Mode, einen Landschaftsgärtner zu holen, den fruchtbaren Boden auf den Lastwagen zu baggern, ein Trennvlies einzubauen und den Garten mit Steinen, Gabionen zu versehen.
Ein paar mickrige Wünstenpflanzen - und Zubehör- Läubbläser, PSM, weil immer wieder der Wind ein wenig Feinerde und Samen in die Steinzwischenräume liefert- warum soll man sich mit Gemüse oder Obst abplagen, ist doch so spottbillig im Laden und die blöden Bauern- die sind dann immer gut für das Kritisieren.
Menschl. Ausscheidungen zum Düngen verwenden- gab viele Kulturen, die das schon sehr lange gemacht haben-
während bei uns in Deutschland im Mittelalter der Nachttopf auf die Strasse geleert wurde.
Die Auswirkungen von Ratten und Pest haben wir im Geschichtsunterricht gelesen, aber dass diese katastophalen Hygienemaßnahmen ihren grossen Anteil dazu lieferten, das wird nicht dazu gesagt.
Um die menschl. Ausscheidungen wirklich sinnvoll verwenden zu können, bräuchten wir ein vollkommen anderes Denken- und das Bewusstsein dass wir in einem Kreislauf leben.
Und vor allem, hier müsste wirklich intensive Forschung betrieben werden.
Wenn man so wie heute üblich, die Biomasse von Obst, Gemüse, Getreide quer über die ganze Welt verteilt-
wie soll da noch ein Zusammenhängen von Kreisläufen vermittel werden?
So aber jetzt wieder zurück zum Garten-
Kompost ohne tierischen Mist- ist ein ganz anderer als mit.
Aber erst die Biokohle, das insgesamt ausgewogene Menü für das gesamte Bodenleben macht ihn zu einem wertvollen Mittel für den Humusaufbau-
das schafft man mit dem herkömmlichen Kompost nicht.
Er wird von den Pflanzenwurzeln verbraucht, aber für den Humusaufbau bleibt nicht viel oder gar nichts übrig.
Zumindest ist das meine Erfahrung, habe Bauklötze gestaunt, dass das so klar in dem Buch beschrieben worden ist.
Aber die Folgen vom höheren Humusgehalt...........................................