Selbstversorger Forum e.V.

ich bräuchte mal eure hilfe bzw. tipps bzgl der rolags.
ich hatte mir ja rohwolle besorgt, sie selbst gewaschen und bereits einen teil mit handkarden vorbereitet.
habe gestern getestet, wie sich die verspinnen lassen, und bin damit nicht so wirklich glücklich geworden. was mir gut gefällt ist, dass in meiner wolle noch deutlich mehr wollfett drin ist. der faden fasert so weniger aus und lässt sich deutlich leichter dünn spinnen.
mein problem ist, dass sich im vliesstück so eine art schlaufen um die stelle herum bilden, an der ich die fasern ausziehe. dann muss ich unterbrechen und die schlaufe vorsichtig auseinanderziehen. dabei zerpflückt sich das vliesstück aber meistens und ich kann nicht mehr so gleichmäßig nachziehen, im worst case ist plötzlich ende und ich muss neu ansetzen.

ich glaube ich mache da bei den rolags was falsch. wenn ich die wolle nun kardiert habe und sie von der karde runternehme, in welche richtung rollt man das dann auf? mit der faserrichtung oder dagegen?
und verarbeitet man das dann so aufgerollt, oder dient das aufrollen nur zur lagerung?

es gibt tatsächlich beide Möglihckeiten!

Die ienen heißen hier Zigarren, die anderen Röllchen. Die englischen Bezeichnungen finde ich alle irreführend, da hier aufm Land eh unbekannt.

Zigarren werden so gerollt, daß die Faserrichtung längs der Zigarre läuft.
Die Röllchen so, daß sich die Faser kreisförmig schliesst.

Die Röllchen spinne ich nur im langen Auszug, vom Anfang an, der drall nimmt mir dann Faser für Faser(ring) aus der Hand.

Die Zigarren kann man auch so spinnen, oder knicken und aus der Falte spinnen.

Und da kommt es wieder - das fundierte (Nicht-)Wissen über Streich- und Kammgarn.... und Wollefasern....und langen und kurzen Auszug....und welches Spinnen für was....

Ich empfehle da immer Wieder: "Spinnen mit Herz und Verstand" - ein tolles Buch!!

lg, zaches

ah ich glaub dann hab ich den fehler gefunden.
danke zaches!
ein buch mit diesem titel konnte ich nicht ergoogeln. ähnlicher treffer: wolle spinnen mit herz und hand von kurt hentschel von 1949. meintest du das? ist bei amazon leider nicht verfügbar.
ich hatte mir schon vor einiger zeit ein buch ausgesucht: Spinnen - Leicht gemacht: Das umfassende Praxisbuch von Brenda Gibson (http://www.amazon.de/Spinnen-Leicht-gem ... XHPRSBJXIS). das kommt mir vom inhaltsverzeichnis her recht gut vor, und es ist reichlich bebildert, was sicher auch hilfreich ist. hat das jemand von euch, bzw. wie ist euer eindruck?
bisher behelfe ich mir mit youtube und learning by doing...

Sieht ja toll aus . Mein erster Strang sah eher aus wie schwangere Regenwürmer

nr. 2 - leineschaf und coburger gemischt.
ich mag meliertes, und die wolle fühlt sich wesentlich weicher an, als ich gedacht hätte.



griseldis ich hätte da noch eine frage. ist es normal, dass sich das rad von allein weiterdreht (so als wäre eine unwucht drin, als wäre ein teil schwerer als der rest)?

Schick!
Die Weichheit wird wesentlich davon beeinflußt, wieviel Drall im Faden und im Zwirn ist.
Das muß man ausprobieren, unter welchen Bedingungen es am schönsten wird.
Zählen beim Treten kann da sehr hilfreich sein.

HI,
dat sieht gut aus!
Meine Coburger-Fuchs-Spinereien endeten in Drahthaar. Hier das wirkt schön fluffig.
Viele Grüße
Waldläuferin

Chic!

Reisende hat geschrieben: griseldis ich hätte da noch eine frage. ist es normal, dass sich das rad von allein weiterdreht (so als wäre eine unwucht drin, als wäre ein teil schwerer als der rest)?

Bedingt durch die Befestigung der Knechte/des Knechtes hat mein Rad hat 2 Ruhepositionen, linker oder rechter Tritt oben. Und es läuft schon ziemlich lange nach, was mich aber nicht stört, das Holz hat Gewicht und wenn das einmal in Bewegung ist... aber irgendwie ein Gefühl von Unwucht habe ich nicht.

Hach, da überkommt mich gleich die Spinnlust.

neues projekt: schwarze ofm-wolle von meinem lieblingsschäfer.

1. maßnahme:
wolle aus der plastiktüte befreien. puuuh....

2. akt:
einen kleinen teil so wie es ist kardiert und versponnen. habe schon oft gelesen, dass das gern gemacht wird. also ich muss ja sagen, die verspinnt sich so echt super! aber die schwarzen verklebten finger hinterher sind nicht so schön, und der geruch ist dauerhaft auch nicht gut auszuhalten. außerdem mach ich mir bissel sorgen um die karden und die spulen. also...

3. maßnahme:
wolle waschen. dazu hab ich eine große bütt und wasser aus der regentonne genommen, und die hälfte der wolle erstmal kalt eingeweicht. (paul, ich glaub, da waren 2 vliese drin, das sind echt unmengen. aber euer scherer hat gut gearbeitet, habe kaum nachschnitt gefunden. )
das erste waschwasser konnte ich direkt nach 10min auswechseln, das 2. hab ich den rest des tages weichen lassen, und dann über nacht einen dritten einweichgang eingeschoben.
nun habe ich ca. 50l heißes wasser (so heiß, dass ich grade so noch reinfassen kann) mit ca. 3 EL neutralreiniger gemischt und die wolle hineingegeben. ich dosiere das waschmittel immer sehr sehr vorsichtig (die empfehlung für die handwäsche auf der packung waren 2 EL auf 5l wasser), denn ich möchte nicht das gesamte wollfett vorm spinnen entfernen. ich lasse die wolle selbst einsinken und vermeide großes rühren oder kneten. dann drücke ich sie später nur ein paarmal vorsichtig unter. danach kommt sie direkt aus der bütt in eine 2. schüssel mit wasser mit möglichst gleicher temperatur. das wiederhole ich dann so oft, bis das spülwasser ganz klar ist.
anschließend kommt das vlies in einen alten kopfkissenbezug und wird kurz ausgeschleudert (danke mama für die alte schleuder ).





4. maßnahme
wolle trocknen. dazu nutze ich am liebsten den küchenboden, denn da haben wir fußbodenheizung, was die trocknung immens beschleunigt. das vlies wird auf einem alten laken oder bettbezug vorsichtig auf dem boden ausgebreitet. dann dauert es nur noch wenige stunden, bis ich es in einen karton packen kann, wo es auf die weiterverarbeitung warten kann. am besten macht man das abends, dann kann sie über nacht trocknen und ist nicht im weg. auf dem bezug kann man sie aber auch einfach hin- und herziehen, wenn man an bestimmte schränke ran muss oder so.


hier noch zwei fotos von der ungewaschen versponnenen wolle. kann man leider nicht sooo gut erkennen, aber besser krieg ichs nicht hin. ich möchte nachher einen guten vergleich der optik gewaschen / ungewaschen haben.



fortsetzung folgt.

die poncho-story aus gesponnen und verstrickt geht hier weiter.
nun hab ich die erste spule voll gemacht und verzwirnt, das navajozwirnen geht auch schon gleichmäßiger von der hand... voll happy will ich das ganze auf die haspel wickeln.... und dat ding treibt mich zur verzweiflung! war ein geschenk vom göga, hat er über die kleinanzeigenbucht ergattert, aber ich kapiere die technik nicht die arme lassen sich nicht anständig fixieren. irgendwann beim wickeln klappen die zusammen. kann mir jmd von euch helfen / einen tipp geben?



man kann den quadratischen klotz direkt hinter der kurbel drehen, wenns locker ist lassen sich die arme ein- bzw ausfahren. aber wenns fest ist, sind die arme trotzdem nicht richtig fest. ihre länge bleibt zwar konstant, aber nicht ihr winkel zueinander. is die haspel kaputt oder mach ich was falsch?