Wie wir alle wissen, war es im letzten Sommer recht feucht und die Vegetation wuchs, gedieh und blühte/verstreute Sporen.
Mein Arbeitsplatz glich die meiste Zeit der Kinderstation im Krankenhaus, offenbar fördert feuchtes Wetter alle Arten von ansteckenden Erkältungen.
Dieses Jahr brachte mir: Mehrere Cortisontherapien... Durchgehend alle 2 Stunden Berodual... Antihistaminika in Rhinozeros-Dosierungen, wobei ich - was die Wirkung betrifft - statt Desloratadin auch Saccharin hätte schlucken können.
Das Asthma zeigte sich wenig beeindruckt, 40 Minuten Hundespaziergang wurden sehr anstrengend. Dauernd müde von den Antihistaminika, keine Nacht mehr durchschlafen wegen der Allergien, Gewichtszunahme trotz Aufpassen, massivste Monatsblutungen, ständig müde, oft depressiv.
Schwarzer Tee - wenig Besserung. (Was ich an Theophyllin gesüffelt habe, will ich nicht wissen, und ich trau mich nicht, dem Arzt das zu sagen.)
Vitamin D - Tabletten - Besserung bei der Infekthäufigkeit, keine Besserung der allergischen Überreaktion.
Aus Sicht des Lungenarztes und des HNO waren wir bei:
- Geben Sie ihre Hunde weg.
- Kündigen Sie Ihre Arbeit, sie reizt die Atemwege zu sehr.
- Oder versuchen Sie Omalizumab, seit 2006 red ma jetzt drüber....
ACHTUNG!!! Ich bekam gestern die erste Spritze Omalizumab.
Der Anti-Gentechnik-Eso-Fraktion möchte ich hiermit nochmal folgendes sagen:
Das Zeug ist NUR bei schwerem allergischem Asthma und bei Urticaria angezeigt.
Es kostet über 500 Euro pro Spritze, das zahlt die Kasse nicht so nebenbei, sondern der Arzt hat nachzuweisen, dass der Patient überhöhte Ig E-Werte hat und auf die üblichen Medikamente nicht reagiert. Der Einsatz von Omalizumab ist zu dokumentieren, in meinem Fall durch Lungenfunktionsmessungen, die eine Verbesserung zeigen müssen.
Der künstliche Antikörper reduziert das körpereigene Immunglobulin E und dämpft die extreme Immunreaktion. (Nein, wir Allergiker haben kein schwaches Immunsystem. Mit meinen bisherigen IgE-Werten hätten ich ungefährdet einen komplett verwurmten Fuchs knutschen können...)
Monoclonals, die auf - zumab enden, stammen aus der Zellkultur. Zumindest derzeit sind bei ihrer massenhaften Gewinnung keine Mäuse oder gar Primaten im Spiel. Sie entstehen durch Verschmelzung von Zellen aus dem Immunsystem mit Tumorzellen. Die Tumorzellen liefern die Fähigkeit zum unbegrenzten Wachstum im Reagenzglas. Die geernteten Antikörper sind großteils menschlich.
MIT KEINEM WORT wird einem dies verschwiegen. Im Gegenteil, ich habe in der Schule über die - damals noch recht neuen - monoclonalen Antikörper gelernt. Sogar bei Wiki steht, wie sowas erzeugt wird. Und wenn man als Patient kein kompletter Trottel ist, informiert man sich und lässt bei Bedenken vom Arzt gründlich aufklären.
Und wie gehts mir jetzt?
Gut.
Ich habe ruhig geschlafen. Einmal war ich wach und musste niesen.
Leichtes Kopfweh.
Gestern Abend war mir kalt und heiß, aber andererseits ist die Hälfte meiner Kollegen krank, ein Sitznachbar gar mit Lungenentzündung. "Grippiges Gefühl kann von der Spritze kommen oder von einer latenten Erkältung, wer weiß...
Ich fühle mich ein wenig "gewaschen" und "leicht" (schwer zu beschreiben), so als ob etwas Schlechtes in mir verschwunden sei.
Ja, man hat ein etwas erhöhtes Krebsrisiko.
Es ist nicht so gravierend erhöht wie bei regelmäßiger Benutzung eines Handys...