Nachtrag:

*klugscheißmodus an*:
ich sag doch die ganze Zeit, man muß bei der Wollvorbereitung schon wissen, ob man Kammgarn (gekämmt) oder Streichgarn (kardiert) am Ende haben will.
Klar kann man auch sehr mühsam ein Kardenvlies oder -band nochmal kämmen, aber das ist extrem aufwendig, und beschert viel Abfall.
Deshalb bin ich ja so ein Fan der Einzellocken-Waschmethode - da geht danach noch beides, je nach Lust und Laune.
Ein grob gewaschenes Vlies ist zu 99% so durcheinander, daß man sich kaum die viele Arbeit des Kämmens antun mag.
Aber bei Einzellocken hat man dann immer noch alle Optionen offen....
Und man kann gekämmte Wolle auch "over the fold" woolen spinnen, also als Streichgarn, aber leider nie kardierte Wolle als worsted, also Kammgarn.
Dieser Unterschied macht alles aus.
Klar gibt es auch Zwischenformen, aber befriedigende Ergebnisse gibt es meist nur mit der reinen Spinnart.
Woolen sollte fluffige, lockere, warme Garne geben beim Spinnen, worsted dichte, dünne, strapazierfähige Garne.
in deinem ersten Link sind es eher schlapp gezwirnte Garne, in denen auch die Singles nicht überdreht sind.
im zweiten ist da schon mehr Energie drin, das kann man am Winkel des Dralls sehen, und die sind auch dünner.
Gehen tut alles mit allen Fasern - die Frage ist nur, wieviel Aufwand willst du da reinstecken?
Was willst du als Endprodukt haben?
Cablierte Garne (2x2) machen z.B. Pullover, die du noch deinen Enkeln vermachen kannst - so lange lebt kein Pullover aus lockeren Streichgarnen, die filzen vorher beim Waschen langsam zu Kindergrößen....
Und wie dünn kannst und willst du spinnen?

I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)
Words are no substitute for actions...