Re: Bienen- füttern Futterteig/Flüssigfutter
Verfasst: Di 24. Aug 2010, 10:16
Hallo Fuxi,
in der Warré wird (normalerweise) kein Zucker verfüttert. Denn Zucker hat nicht nur einen anderen pH-Wert, entbehrt jegliche von den Bienen benötigte Nährstoffe, sondern - so diskutieren wir gerade unter den Warréanern - baut auch unterschiedliche Isotope in das Gewebe der Bienen ein. Was chemisch gleich ist, muss nicht physikalisch gleich sein. Unterm Strich wird das sogenannte Beutenklima stark verändert, zum Negativen, durch die Fütterung von Zucker. So ein Bienenstock ist wie ein Gärfaß, denn circa 5.000 verschiedene Mikrobenarten wurden bisher schon darin gefunden (Martha Gilliam, USA). Einige Milchsäurebakterienarten kommen sogar ausschließlich in Honigbienen vor. Honig und Bienenbrot sind also Fermentprodukte.
Diese werden aus Nektar und Pollen von den Mikroben veredelt - die Bienen können sich gar nicht direkt von Nektar und Pollen ernähren. Was passiert aber, wenn das Gärklima im Stock verändert wird? Richtig, die Gärprozesse werden verändert, vor allem, wenn reiner Zucker vergoren wird anstatt Nektar.
Die Heruntersetzung des Immunsystems durch Nährstoffmangel sind die Folge, sowie mikrobielle Fehlbesiedelung des Bienenstocks, zum Beispiel durch pathogene Pilze.
Nun gut. Warum dann eine Warré-Futterzarge?
Ganz einfach: Das liegt ein Wenig an den Raumverhältnissen, die der Warré-Imker für den Winter zu optimimieren sucht. Er versucht die Bienen auf zwei Zargen im Winter zu bekommen. Weil er dazu die ganzen Zargen entnimmt (es gibt keine einzelnen Rähmchen), also zum Beispiel von vier Zargen auf zwei Zargen, kann es passieren, dass den Bienen zur sicheren Überwinterung noch Honigvorrat fehlt. Er erntet deswegen die ganze Zarge und füttert einen Teil davon zurück, damit die Bienen auf das korrekte Maß eines Wintervorrats kommen. Dazu ist die Futterzarge da.
Zucker wird gefüttert, weil Zucker billiger einzukaufen als Honig teuer zu verkaufen ist. Der eigentliche Grund ist also pekunärer Natur.
Viele Grüße
Bernhard
in der Warré wird (normalerweise) kein Zucker verfüttert. Denn Zucker hat nicht nur einen anderen pH-Wert, entbehrt jegliche von den Bienen benötigte Nährstoffe, sondern - so diskutieren wir gerade unter den Warréanern - baut auch unterschiedliche Isotope in das Gewebe der Bienen ein. Was chemisch gleich ist, muss nicht physikalisch gleich sein. Unterm Strich wird das sogenannte Beutenklima stark verändert, zum Negativen, durch die Fütterung von Zucker. So ein Bienenstock ist wie ein Gärfaß, denn circa 5.000 verschiedene Mikrobenarten wurden bisher schon darin gefunden (Martha Gilliam, USA). Einige Milchsäurebakterienarten kommen sogar ausschließlich in Honigbienen vor. Honig und Bienenbrot sind also Fermentprodukte.
Diese werden aus Nektar und Pollen von den Mikroben veredelt - die Bienen können sich gar nicht direkt von Nektar und Pollen ernähren. Was passiert aber, wenn das Gärklima im Stock verändert wird? Richtig, die Gärprozesse werden verändert, vor allem, wenn reiner Zucker vergoren wird anstatt Nektar.
Die Heruntersetzung des Immunsystems durch Nährstoffmangel sind die Folge, sowie mikrobielle Fehlbesiedelung des Bienenstocks, zum Beispiel durch pathogene Pilze.
Nun gut. Warum dann eine Warré-Futterzarge?
Ganz einfach: Das liegt ein Wenig an den Raumverhältnissen, die der Warré-Imker für den Winter zu optimimieren sucht. Er versucht die Bienen auf zwei Zargen im Winter zu bekommen. Weil er dazu die ganzen Zargen entnimmt (es gibt keine einzelnen Rähmchen), also zum Beispiel von vier Zargen auf zwei Zargen, kann es passieren, dass den Bienen zur sicheren Überwinterung noch Honigvorrat fehlt. Er erntet deswegen die ganze Zarge und füttert einen Teil davon zurück, damit die Bienen auf das korrekte Maß eines Wintervorrats kommen. Dazu ist die Futterzarge da.
Zucker wird gefüttert, weil Zucker billiger einzukaufen als Honig teuer zu verkaufen ist. Der eigentliche Grund ist also pekunärer Natur.
Viele Grüße
Bernhard