Selbstversorger Forum e.V.

Vielleicht gibt es noch mehr Leute wie mich, die Sonnenblumen nicht mehr als Schnittblumen in der Wohnung ertragen, weil sie allergisch reagieren?
https://blog.daab.de/allergisch-auf-sonnenblumen/
Bevor ich ganz hierher zog, wollte ich meine vielen schönen Sonnenblumen auch in der Woche sehen und nahm große Sträuße im Auto mit. Ob ich Schnupfen gekriegt habe, weiß ich nicht mehr, gegen Beifuß bin ich nicht so stark allergisch wie gegen Birken und Hasel. Aber an den Ausschlag vom Kontakt mit den Blättern und Stengeln erinnere ich mich noch gut.
Jetzt säen sich immer noch jedes Jahr Unmengen aus, die ich stehenlassen kann oder umpflanze, aber die bleiben schön draußen! Darum nehme ich keine Samen mehr ab, kann also leider keine verschicken. Ob sie viele oder wenige Pollen haben, weiß ich nicht, aber sie haben viele Kerne, die ich den Vögeln lasse.
Ich kann gern nächstes Jahr Samen für euch sammeln.

viktualia hat geschrieben:...nein, es ist nicht wegen der Putzfrau.

Doch. Die Schnittblumen-Sorten der Sonnenblume werden deshalb gezielt auf wenig Pollen gezüchtet.
Wurde in der Landwirtschaftspresse öfter thematisiert, als der Blumen-zum-Selber-Schneiden-Hipe am rollen war.

melusine11 hat geschrieben:Bin gerade beim Saatgut sichten für dieses Jahr auf meinem Balkon.
Nachdem ich letztes Jahr erfolgreich in einem Schwarm von Schmetterlingen leben konnte,versuche ich dieses Jahr wieder einen insektenreichen Balkon zu kreieren.
Letztes Jahr hatte ich etwas Pech mit den Sonnenblumen.
Bin also auf Suche nach einer geeigneten Sorte/Saatgut.
Mit Entsetzen mußte ich auf fast jeder Tüte lesen:pollenarm
Was soll der Sche.ß?
Wo kriege ich noch altes Saatgut her?
Freue mich auf jede Antwort,Lg,Melusine
PS,ja es gab letztes Jahr Raupen,die Sonnenblumen mögen.
Aber das Saatgut ging schon so schlecht auf.......

Moin Melusine,
mich beschäftigt mal wieder (nachdem ich einige Jahre kapituliert habe) ein ähnliches Thema. Ich recherchiere derzeit nach einer samenfesten Sonnenblume, die honigt, pollenreich ist, große Köpfe macht, windfest ist und am besten noch entweder früh abreift oder gut nachreift - wegen der hohen Luftfeuchte hier oben. Früher gab es sowas, heute scheinen die alten Sorten wohl weitgehend verloren gegangen zu sein.

Ich habe mich durch verschiedene Studien gekämpft, bei den üblichen verdächtigen Anbietern geschaut und immer auch mit echten Erfahrungen abgeglichen. Es ist ernüchternd.

Die Bantam-Leute haben vor einigen Jahren mit dem Netzwerk 'Blühende Landschaften' eine Feldstudie zu nektarspendenden Sonnenblumensorten initiiert, die wohl wenig Rücklauf hatte und im Sande verlaufen ist. Andere Versuche gingen (mMn) direkt von falschen Annahmen aus.

Wie auch immer, ich habe letztlich über eine ähnliche Frage im Imkerforum (https://www.imkerforum.de/forum/thread/ ... /?pageNo=1) ein paar empfohlene Sorten nachgeschlagen und für mich festgestellt, dass von der Liste nur 'Atlanta' noch verfügbar zu sein scheint. Erhältlich bei Sativa: https://shop.sativa-biosaatgut.de/blume ... lanta.html

Da wäre also schonmal eine pollenbildende Sonnenblume - ich hänge mich mit meinem Interesse an einer eierlegenden Wollmilch-Sonnenblume für maritimes Klima aber dennoch mal hier ran wenn es nicht weiter stört.

Oli, dumme Frage: Woran erkennt man, ob eine Sonnenblume honigt?

Bei mir hatten die Sonnenblumen, die aus dem Vogelfutter aufgegangen sind immer ziemlich viele Pollen, in denen sich die Hummeln gebadet haben.
Allerdings ist mir nicht ganz klar, ob viele Pollen auch viel Nektar bedeuten?

Hier habe ich eine auf jeden Fall einen Anbieter gefunden, der pollen- und nektarreiche Sonnenblumen anbietet, allerdings ohne Sortenbezeichnung:
https://www.bienenretter.com/blühmischung#Sonnenblumen

Ich hatte Riesensonnenblumen im Garten, die wirklich 3 Meter hoch waren, äußerst windfest und große Blütenköpfe hatten. Die waren auf jeden Fall auch pollenreich. Aber leider weiß ich nicht mehr woher? Dreschflegel hat auch Riesensonnenblumen im Angebot. Und wenn Du da mal nachfragst wegen Sorten speziell für Bienen? Die können Dir das bestimmt sagen.

Jetzt hab ich da nochmal weiterrecherchiert. Das ist ja ein starkes Stück und würde auch gut zur Insekten-Diskussion passen. *kopfschüttel*

Laut Mein schöner Garten sollen eben die Sorten Atlanta, Wolgograd und La Torre gut für Bienen und Hummeln sein. La Torre hätte auf jeden Fall schon mal B_ingenheimer.

Und dann bin ich noch auf dieses Experiment eines Imkers gestossen:
http://imkerei-friedmann.de/projekte-2- ... enprojekt/

Unglaublich, daß die Sonnenblüten dann nicht mehr mit der Sonne wandern und das auch ein Hinweis auf Nicht-mehr-Honig-Produzieren sein könnte? Meine Sonnenblumen wandern auf jeden Fall alle. Aber ich habe eben keinen sortenreinen Anbau, sondern Vogelfutteraussaat, Blühmischungen usw.

Pastinake hat geschrieben:Aber ich habe eben keinen sortenreinen Anbau, sondern Vogelfutteraussaat, Blühmischungen usw.

eine eigene Sorte?
So wie du diese Sonnenblumen beschreibst, wären sie es auf jeden Fall wert, weitervermehrt und auch -gegeben zu werden!
Ich hab ehrlich gesagt, noch nie auf diese Details geachtet, dachte immer "Sonnenblumen sind gut für die Bienen"....
oh wei - ist doch nicht immer so!
(wir essen gern die Kerne)

Hm, ich will in den nächsten Tagen sowieso mal mein Saatgut durchordnen und katalogisieren. Vielleicht finde ich ja die Riesensonnenblumentüte wieder? Beim Originalsaatgut kamen 3 Meter hohe Sonnenblumen dabei heraus, die mich aber total deprimiert haben, weil sie die Köpfe so hängen gelassen haben. Im letzten Jahr kamen an der Stelle dank Verkreuzung und Selbstaussaat 2 Sonnenblumen heraus, deren Köpfe etwas kleiner waren und die nur noch 2,20 Meter hoch waren. Dafür haben sie ihre Blüten aufrecht der Sonne entgegengestreckt und haben mich nicht mehr so an niedergeschmetterte Menschen erinnert. Mit der Sonne gewandert sind sie auch. Aber ich habe kein Saatgut genommen. Meistens sind die Meisen schneller. Vielleicht hat sich ja aber auch wieder was selbst ausgesät? Das taucht dann eben erst später im Beet auf.

Dieses Jahr wollte ich eigentlich Sonnenblumenmischung von July aus dem Tauschpaket aussäen. Vielleicht kann July ja auch Oli weiterhelfen diesbezüglich?

Ja, ina maka, ich hatte zwar schon beobachtet, daß einige Sonnenblumen voller Pollen sind und die Hummeln sich dann richtig da drin wuzeln, aber so genau verglichen hatte ich das auch nicht und ich weiß eben auch nicht, woran man dann erkennt, ob die auch Nektar produzieren? Scheint ja wirklich etwas mit dem Wandern mit der Sonne zu tun zu haben?

Pastinake, habe deine Frage eben erst gesehen. Pollenreich heißt nicht gleich nektarreich, ist aber ja schonmal ein Anfang. Ich hatte in den letzten Jahren verschiedene Sonnenblumen aus Täuschen, von Dreschflegel und sonstigen Bio-Anbietern, wo zumindest die Pollen und Nektarien nicht weggezüchtet wurden. Das ist übrigens auch die Aussage von Dreschflegel zu den angebotenen Sonnenblumen: die Sorten bilden Pollen und Nektar weil dies zumindest nicht wegselektiert wurde, aber wieviel weiß man eben nicht.
Meine Pflanzen wurden mehr oder weniger von Insekten angeflogen, das ist ja immer auch noch von anderen Faktoren abhängig.
Es soll aber Sorten geben/gegeben haben, wo man den Nektar richtig in den kleinen Kelchen stehen sieht. In modernen Sonnenblumenfeldern sollen nicht wenige Völker dem Hunger zum Opfer gefallen sein.

Am liebsten wäre mir eben eine Sorte, die all die erwähnten Eigenschaften verbindet und am besten in Feldversuchen getestet wurde.
Bei 3m hohen Sorten bin ich bei unserer Windlast sehr skeptisch Hier kippen sogar Bohnengerüste mit Windrissen um, die anderswo als grundsolide Unterkonstruktion für einen Schuppen durchgehen würden - so ungefähr.
Ein anderer ganz wichtiger Punkt ist an meinem Standort die Feuchtigkeit im Herbst. Regelmässig verschimmelt mir Saatgut verschiedener Pflanzen vor der Reife - und wenn die Pflanzen noch nicht ausgereift genug zum ernten und nachreifen sin, wenn die herbstliche Sprühfeuchte einsetzt und der sommerliche Dauerregen aufhört, ist das schon wirklich frustrierend. Kein Wunder, dass von hier oben zu allen Zeiten Menschen abgewandert sind, um anderswo die Welt zu erobern.

Wenn man ein wenig recherchiert, fällt tatsächlich direkt auf, wie weit die Pflanzenzucht pervertiert wurde und wie wichtig der kleine Hobbyanbauer mit den geretteten Schätzen sein kann.

Mit dem Günter Friedmann hatte ich Kontakt, der verfügt leider über gar kein Saatgut mehr aus dem Projekt - ich staune, wie das kostbare Saatgut aus all' diesen Versuchen trotz Bemühungen immer wieder verloren geht, obwohl doch einigermassen viele Interessierte teilnehmen, und eben auch Profis. Ein Hinweis mehr darauf, welche Verantwortung jeder Hobbygärtner trägt oder tragen kann wenn es darum geht, Kulturpflanzenvielfalt zu erhalten.

Die Bienenretter-Seite schaue ich mir mal genauer an, vielen Dank für den Link.
Letztlich werde ich wohl welche der übrig gebliebenen Sorten testen, die noch empfohlen werden können und warte weiter auf die Gelegenheit, wo mir die eierlegende Wollmilchsonnenblume über den Weg läuft.

Kann jemand besser französisch als ich? Diese Sorte "Arikara" hätt ich fast gerne bestellt...
alte Sorten sind doch wohl nektar- und pollenreich, oder?
kokopelli

Les graines sont noires

Irgendwo bei meinen Recherchen habe ich gelesen, dass schwarze Samen auf nektararme und pollenarme Pflanzen schließen lassen. Ist aber nur angelesenes Halbwissen und die Quelle finde ich sicher spontan nicht wieder.
Also: je ne sais pas exactement.