Meine Grüße
Sabi(e)ne hat geschrieben:
(deshalb taucht man Nachschwärme ins Wasser, oder sperrt sie 3 Tage in einen kalten dunklen Keller - da geht dann auch die Ladung weg, und sie hauen danach nicht mehr ab - sagt das IF.)
Ich würde nie jemanden das Recht verwehren sich das Leben schwerer zu machen als es sein muss, nur wenn man da auch noch Schutzbefohlene (in diesem Fall Bienen) mit einbezieht ist mir da nicht ganz wohl. Eigentlich ist Kellerhaft ziemlicher Mist (sagt das IF unteranderem auch

)
Kellerhaft ist wirklich das letzte brachiale Notmittel meiner Wahl bei Bienenschwärmen. Bei Schwärmen, wo ich definitiv weiß wo sie herkommen würde ich nie an Kellerhaft denken.
Die Primärfunktion der Kellerhaft ist nämlich die Krankheitsvorsorge .Angenommen ein faulbrütiges Volk schwärmt, so sind Faulbrutsporen in ihrem Honigvorrat, den sie bei sich führen.
Während sie da im Keller rumdarben verbrennen sie ihre Vorräte und eventuell vorhandene Sporen.Positiver Nebeneffekt ist halt, dass kurz vor dem Hungertod stehende Bienen dann nicht mehr die Kiste verlassen in die man sie dann steckt.
Wenn man nun nicht weiß wie lang der Schwarm dort nun schon hing, können 3Tage Kellerhaft definitiv zu lang sein, theoretisch können auch schon 4Std. zu lang sein. Da nicht einzelne Bienen verhungern, sondern gleich das ganze Kollektiv, müßte man den Schwarm in kurzen Intervallen ständig kontrollieren.
Da ich nun Berufstätig bin, mir mein Schönheitsschlaf wichtig ist (und nötig

) und ich noch andere Aufträge habe, schlage ich den Schwarm einfach in eine Kiste, gebe eine Wabe offener Brut (hungernde Kinder verläßt eine treusorgende Biene ungern

) hinzu und stelle ihn an einen anderen Ort ab.
Fertig.
Mir ist noch nie einer abgehauen.
Letztes Jahr hab ich mal einen Schwarm ausnahmsweise in Kellerhaft genommen.
Das ein faulbrütiges Volk schwärmt ist zwar eher unwahrscheinlich, da ich den Schwarm aber im Sperrgebiet, 300-400Meter Luftlinie neben einem Stand mit Faulbrut gefangen hab, war es mir dann doch zu unsicher und er kam in Haft (für 2Tage).
Wenn man mehrere Stände hat, kann man ja für sich einen Stand als Quarantänestand definieren. Ist bei mir immer ein Ablegerstand.
Dem Veterinäramt mitgeteilt, dass der Schwarm auf den definierten Quarantänestand ist. Wenn das Vet einen kennt und auch den Imkerbetrieb kennt und einem vertraut, kann man denen auch glaubhaft versichern, dass man keinerlei Bienenmaterial und Wabenmaterial von diesem Stand bis zur Faulbrutfreiuntersuchung innerhalb seiner Imkerei verteilt. Würde an diesem Stand widererwarten doch Faulbrut festgestellt, müßte ich nicht meine ganze Imkerei durchdesinfizieren.
Wenn das Vetamt nett ist (wie meins

) sponsert es einem die Untersuchung sogar für den betroffenen Stand
Denen ist es auch lieber, dass ein Schwarm aus einem Faulbrutsperrbezirk an einem bekannten Ort betreut wird, als wenn der unbekannt verzogen ist.
Eine Ladungsbekämpfung betreibe ich übrigens auch. Große Schwärme beträufel ich vor dem einschlagen mit ca. 20ml Oxalsäure, kleine Schwärme besprühe ich nach dem einschlagen mit Milchsäure. Da fallen die Ladungen dann tot runter
Wolkenflug