Selbstversorger Forum e.V.

der.Lhagpa hat geschrieben:Ich spreche euch eure subjektiven Sauna-Erfahrungen ja gar nicht ab. Wenn ein Körper kälter als die Umgebungsluft ist, schlägt sich Kondenswasser nieder. Fertig. Einfache Physik.

Kondenswasser gibt es nur wenn der mögliche Feuchtesättigunggrad der Luft (bei Körpertemp) überschritten wäre. Und wie Lysistrata schon schrieb, Saunaluft ist ziemlich trocken.
Auch ganz einfach Physik.

Grüße Rati

Gut, Überzeugt. Ich werde es bei Gelegenheit testen und berichten.

Grüße Rati

Manfred hat geschrieben:So einfach ist Physik dann doch nicht.

Aber man kann mit Physik etwas spielen

Eine Aufgußsaune mit 95°-100° hat vor dem Aufguß etwa 2%-5% relative Luftfeuchtigkeit.
Nach einem Aufguß steigt die relative Luftfeuchtigkeitauf 8%-30%.

Für Luft mit 100° und 30% relativer Luftfeuchtigkeit liegt der Taupunkt (Kondensieren) bei 69,6°

Um den Taupunkt auf 30° (Hautoberflächentemperatur) zu bringen reicht eine relative Luftfeuchtigkeit bei 100° von 4,2%.

Dass man allerdings deshalb in einer Sauna nicht schwitzt halte ich für ein Gerücht, oder es ist das Aufgußöl mit Salz und Männerparfum gemischt

Ok, rein theoretische Überlegung :
Angenommen du Umgebungstemperatur beträgt 90 Grad.
Durch die Luftfeuchtigkeit bildet sich aber genug Kondenswasser um die Körpertemperatur auf angenehme Temperaturen runterzukühlen. Warum sollte man dann schwitzen? Helft mir, ich verstehe es nicht...

Wenn du Wasser bei einem Aufguss über die Saunasteine schüttest verdampft es, dabei werden die Saunasteine durch die entstehende Verdunstung gekühlt (Verdunstungskühlung)
Die Kondensation ist der umgekehrte Vorgang.
Bei Gasthermen nützt man die Kondensation um die Restwärme in den Abgasen zu nützen und kommt damit auf einen theoretischen Wirkungsgrad von über 100%.

der.Lhagpa hat geschrieben:Warum sollte man dann schwitzen? Helft mir, ich verstehe es nicht...

Wie Richard schreibt:
Der Körper kühlt nur ab, wenn das Wasser auf ihm verdunstet.
Kondensiert das Wasser auf dem Körper, dann gibt es dabei die Kondensationswärme an den Körper ab.
Der Körper würde durch Kondensation an seiner Oberfläche also wärmer, nicht kälter.
Er würde dann allenfalls versuchen, noch stärker zu schwitzen, weil er ja nicht weiß, dass er sinnlos (in Bezug auf die versuchte Temperaturregulation) schwitzt.

Mal zum Thema: der Arbeitsschweiß entsteht aus Bewegung, beim Sanauschwitzen sitzt man nur rum. Daß da die Zusammensetzung ne andere ist, halte ich für sehr wahrscheinlich.

RichardBurgenlandler hat geschrieben:Nach einem Aufguß steigt die relative Luftfeuchtigkeitauf 8%-30%.

i.O. wärend des Aufgusses, gibt es kurzzeitig kondensation auf der Haut.
Aber

RichardBurgenlandler hat geschrieben:Um den Taupunkt auf 30° (Hautoberflächentemperatur)

da werden minimal 37°C sein, ich denke das es sogar noch ein paar Grad mehr sind.
An sonsten ist Sauneluft aber echt zu trocken.

der.Lhagpa hat geschrieben:Durch die Luftfeuchtigkeit bildet sich aber genug Kondenswasser um die Körpertemperatur auf angenehme Temperaturen runterzukühlen. Warum sollte man dann schwitzen? Helft mir, ich verstehe es nicht...

die Luftfeuchtigkeit schafft es ebend nicht den Körper so weit ab zu kühlen, sonst würdest du ja nicht schwitzen. Die Wärmezufuhr von außen ist einfach zu groß.
Das Kondensat ist ja auch nicht kalt, sondern nur kühler als die Luft.

Grüße Rati

Die Haut hat sehr effektive und schnelle Mechanismen zur Regulierung des Mikroklimas.
Da von einem Taupunkt wie bei toter Materie zu fabulieren, halte ich für sehr gewagt.
Und wieso sollte das Kondensat kühler als die Luft sein?