Eigenen Vorrat aufbauen was bruache ich???
Re: Eigenen Vorrat aufbauen was bruache ich???
@teetrinkerin: Ich wollte nicht respektlos sein. Zur Erklärung, meine Gruppe hat ihre Wurzeln mitunter als eine Art "Gang" in einem urbanen Grossraum... wir haben vermutlich in der Tat etwas andere Auffassungen in Bezug auf SV - bei uns stand am Anfang viel eher der Widerstand gegen den Zwang zur Lohnarbeit und die Repression der Establishments. Deswegen war unser erster Nahrungsproduktionsansatz mehr die organische Chemie und etwas Hydroponik und nicht die Landwirtschaft, wir hatten damals keine Anbauflächen, sondern nur irgendwelche schimmligen konspirativen Löcher in denen wir mehr Recht als schlecht hausten.
Wir leben heute weit draussen, hängen nicht an fremden Versorgungsnetzen, bis zur nächsten Einkaufsmöglichkeit oder Eisenbahn-infrastruktur sind es 13km - und wir haben keine Autos, Bus fährt keiner mehr etc....deshalb einfach andere Prios hier - wir müssen technisch homeostatisch sein, weil hier auch keiner im System buckeln rennen will. Das Aufrechnen von Mannstunden in der Produktionsplanung ist essenziell. Jetzt klarer? Sorry...
Wir leben heute weit draussen, hängen nicht an fremden Versorgungsnetzen, bis zur nächsten Einkaufsmöglichkeit oder Eisenbahn-infrastruktur sind es 13km - und wir haben keine Autos, Bus fährt keiner mehr etc....deshalb einfach andere Prios hier - wir müssen technisch homeostatisch sein, weil hier auch keiner im System buckeln rennen will. Das Aufrechnen von Mannstunden in der Produktionsplanung ist essenziell. Jetzt klarer? Sorry...
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Re: Eigenen Vorrat aufbauen was bruache ich???
Wir haben erst einmal das angebaut, was wir sowieso gern essen. Das haben wir dann im zweiten Jahr durch viele Experimente erweitert. Im dritten Jahr wussten wir nun schon eher, was wir wollen und wie viel wir in etwa brauchen. War aber eher ein Try and Error, da wir zum Glück nicht darauf angewiesen sind, uns komplett selbst zu versorgen.
Trotzdem wollen wir möglichst viel aus dem garten haltbar machen. Einfrieren, einkochen und trocknen sind dabei die Hauptmöglichkeiten bei uns. Fermentieren muss ich auch irgendwann mal richtig lernen, dann macht das bestimmt auch Spaß und Sinn. Hab aktuell aber zu viel Sorge davor und keine Ideen, was ich mache kann. :D
Beete jetzt schon anlegen finde ich super wichtig. So kannst du sie nutzen, sobald du es willst. Musst ja nicht direkt 100qm anlegen, sondern kannst klein anfangen. Wichtig ist, sich vorher einen genauen Plan zu machen.
Meine Frau hat nachträglich die Beetstrukur geändert haben wollen, was echt viel Arbeit war. Hätte man sich sparen könne ... naja ... :D
@Elirithan bin da ganz bei dir. Es muss sich lohnen, Pflanzen anzubauen. Tomaten nutzen wir z.B. nur für den Snack- und Salatbereich. Tomatensauce wird nicht eingekocht (Platzmangel). Trotzdem macht es Sinn, sich mit Tomaten selbst zu versorgen. Wenn man sieht, wie die Tomaten in China (von da kommen 90% der weltweit angebauten Tomaten) wachsen und vor allem WO, will man sie nicht mehr essen. Da werden Tomatenfelder mit Wasser aus einem chemisch verseuchten Fluss gewässert. Diese Tomaten kommen dann in fertiger Tomatensauce, passierten Tomaten etc. in unsere Regale. Das kann einfach nicht gesund sein. Den Aspekt kann man daher auch in Betracht ziehen.
Trotzdem wollen wir möglichst viel aus dem garten haltbar machen. Einfrieren, einkochen und trocknen sind dabei die Hauptmöglichkeiten bei uns. Fermentieren muss ich auch irgendwann mal richtig lernen, dann macht das bestimmt auch Spaß und Sinn. Hab aktuell aber zu viel Sorge davor und keine Ideen, was ich mache kann. :D
Beete jetzt schon anlegen finde ich super wichtig. So kannst du sie nutzen, sobald du es willst. Musst ja nicht direkt 100qm anlegen, sondern kannst klein anfangen. Wichtig ist, sich vorher einen genauen Plan zu machen.
Meine Frau hat nachträglich die Beetstrukur geändert haben wollen, was echt viel Arbeit war. Hätte man sich sparen könne ... naja ... :D
@Elirithan bin da ganz bei dir. Es muss sich lohnen, Pflanzen anzubauen. Tomaten nutzen wir z.B. nur für den Snack- und Salatbereich. Tomatensauce wird nicht eingekocht (Platzmangel). Trotzdem macht es Sinn, sich mit Tomaten selbst zu versorgen. Wenn man sieht, wie die Tomaten in China (von da kommen 90% der weltweit angebauten Tomaten) wachsen und vor allem WO, will man sie nicht mehr essen. Da werden Tomatenfelder mit Wasser aus einem chemisch verseuchten Fluss gewässert. Diese Tomaten kommen dann in fertiger Tomatensauce, passierten Tomaten etc. in unsere Regale. Das kann einfach nicht gesund sein. Den Aspekt kann man daher auch in Betracht ziehen.
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Re: Eigenen Vorrat aufbauen was bruache ich???
@DennisKa: Verstehe deine Argumentation, wäre mir auch anders lieber, aber wir müssen hier erstmal andere Dinge einrichten, bevor eben soetwas dran ist.
Wir haben nur leider einfach nicht soviele andere Möglichkeiten im Moment - wir produzieren halt stark nach Gewicht der Sachen und ihrem Brennwert, weil der Nutzlasttransport von Gütern zu unserer Position für uns extrem aufwändig ist. Hier gibt es keine sinnvolle Verkehrsinfrastruktur mehr die wir nutzen könnten, wir sind auf uns allein gestellt.
Hier kann man nicht in den Supermarkt gehen und bekommt Wunschkonzert, unser Klima ist bisweilen halt Bergklima, es gibt Tage an denen es harsch ist - ein so grosses Gewächshaus das wir bräuchten, um mit Tomaten unseren Bedarf zu decken müsste echt gigantisch sein - nur geht es schon mal so los, dass wir das Baumaterial dazu kaum transportieren könnten und die Quellen davon ebenfalls weit entfernt sind. Jeder Sonderwunsch bedeutet einfach grundsätzlich vorher eine Strapaze.
deswegen haben wir eine normierte Nachschubslogistik um irgendwann auch mal etwas anderes zu tun, ausser nur die Lagerstände auszugleichen... jedes Gramm Gewicht und jedes Watt/s Energie zählt einfach.
Wir haben nur leider einfach nicht soviele andere Möglichkeiten im Moment - wir produzieren halt stark nach Gewicht der Sachen und ihrem Brennwert, weil der Nutzlasttransport von Gütern zu unserer Position für uns extrem aufwändig ist. Hier gibt es keine sinnvolle Verkehrsinfrastruktur mehr die wir nutzen könnten, wir sind auf uns allein gestellt.
Hier kann man nicht in den Supermarkt gehen und bekommt Wunschkonzert, unser Klima ist bisweilen halt Bergklima, es gibt Tage an denen es harsch ist - ein so grosses Gewächshaus das wir bräuchten, um mit Tomaten unseren Bedarf zu decken müsste echt gigantisch sein - nur geht es schon mal so los, dass wir das Baumaterial dazu kaum transportieren könnten und die Quellen davon ebenfalls weit entfernt sind. Jeder Sonderwunsch bedeutet einfach grundsätzlich vorher eine Strapaze.
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Re: Eigenen Vorrat aufbauen was bruache ich???
Jetzt wär es halt interessant zu wissen, wo du wohnst. Gibt ja verschiedene Sorten Tomaten - u.a. auch Sorten, die früh reifen und mit kühlen Temperaturen gut zurecht kommen. Und es gibt ja auch die Möglichkeit, von geschütztem Anbau im Freiland.
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Re: Eigenen Vorrat aufbauen was bruache ich???
Ah, das sind natürlich ganz andere Voraussetzungen als bei mir im Hobbygarten. Das wusste ich nicht, tut mir leid. In dem Fall würde ich auf Tomaten ebenfalls keine Priorität setzen. Ausprobieren kann man es im Freiland trotzdem das eine oder andere Mal. Und wenns im Kübel ist. So haben wir angefangen. Bei uns ist im Ruhrgebiet ein anderes Klima, aber unsere stehen nur draußen. Im kleinen Gewächshaus ist kein Platz für sowas wie Tomaten. Da sind die ganzen Asia-Sachen meiner Frau drin.
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Re: Eigenen Vorrat aufbauen was bruache ich???
...und es gibt sogar ein Leben ohne Tomaten...oder: hab ich keine Tomaten, ess ich Paradeiser.
LG Hildegard
Trau nie dem Ort an dem kein Unkraut wächst
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Re: Eigenen Vorrat aufbauen was bruache ich???
@Denniska und Teetrinkerin: Das sind gute Ideen und wir haben das auch weiterhin vor mal auszuprobieren, nur dieses Jahr haben wir wegen der Corona Hysterie nur "Powercrops" und Dauerkulturen auf die Felder geschmissen, um eben auf "Nummer sicher" zu gehen - wir trauen dem nicht so recht, was die Menschen tun, seit sie keine alleinigen Verantwortlichen für dererlei mehr haben, die man zur Rechenschaft ziehen könnte. Die bringen es fertig und kollabieren ihren kompletten Backbone und am Ende wars keiner...
In Sachen Infrastruktur abwracken in den letzten Jahren haben wir einfach reale fassbare Erfahrungen hier an dem Standort gemacht - und statt das wieder aufzubauen was vor dem Experiment mit dem Erdöl Jahrhunderte funktioniert hat, haben wir nur ergraute dumme Kinder, die so tun als wäre dies alles kein Problem, und auf uns herabsehen weil wir es anders zu machen versuchen...
In Sachen Infrastruktur abwracken in den letzten Jahren haben wir einfach reale fassbare Erfahrungen hier an dem Standort gemacht - und statt das wieder aufzubauen was vor dem Experiment mit dem Erdöl Jahrhunderte funktioniert hat, haben wir nur ergraute dumme Kinder, die so tun als wäre dies alles kein Problem, und auf uns herabsehen weil wir es anders zu machen versuchen...
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Re: Eigenen Vorrat aufbauen was bruache ich???
Tomaten im Freiland sind sogar bei rauem Klima möglich, auch wenn's dieses Jahr genau wie letztes ziemlich suboptimal ist bei uns... eklig kalt bis Mitte Juni Ist halt eine Frage des Wollens, ich finde Tomaten praktisch weil leichte Saatgutgewinnung, mittlerer Pflegeaufwand und tolle Geschmackszutat für fast alles. Mithin eins der am einfachsten anzubauenden Gemüse... was will man mehr?
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)
Re: Eigenen Vorrat aufbauen was bruache ich???
Wieso sich dann erst drüber aufregen, dass ich das deshalb aus dem Bepflanzungsplan ausgegliedert habe - das Wetter war vorauskalulierbar schon vor der Staatzeit, dass das bei den Parametern eher Glückspiel ist für die nächsten Jahre... ?
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Re: Eigenen Vorrat aufbauen was bruache ich???
Suboptimal heisst nicht unmöglich, sondern halt nicht optimal. Wenn ich die Wahl habe zwischen "Tomaten vom Arsch der Welt unter fragwürdigen Methoden angebaut" und "Tomaten vor der Haustür unter suboptimalen Bedingungen angebaut" ... naja... so schwer fällt die nicht, oder? Zumal du doch grade im anderen Thread Autos, Strassen und Logistik aufs schärfste kritisierst. In letzter Konsequenz profitierst du von all diesen "überflüssigen" Konstrukten sobald du die billige Tomatensauce kaufst. Kann man machen, ist aber nicht logisch.
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