Newsticker zur Energiewende

Sonne, Wind und Feuer
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emil17
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Re: Newsticker zur Energiewende

#411

Beitrag von emil17 » Di 24. Mär 2020, 20:49

Hildegard hat geschrieben:
Di 24. Mär 2020, 20:26
Wenn dann alles auch nicht schlechter als vorher funktioniert, gibt es dann einen Grund zur Rückkehr in den alten Modus?
Ich bin da skeptisch: Die Trümmerfrauen haben damals Haushalt, Kinder, kaputte Wohnung, Essen besorgen, alles alleine gestemmt - und sobald die Mämmer wieder da waren, wurden sie wieder in die zweite Reihe geschickt.
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Re: Newsticker zur Energiewende

#412

Beitrag von Hildegard » Mi 25. Mär 2020, 01:46

Wer werden jetzt dann "die Trümmerfrauen"sein ? Können sie die für uns kaum vorstellbaren Leistungen auch erbringen? An "Trümmern " wird es uns sicher nicht mangeln.Schauen wir in 5 Monaten weiter.
LG Hildegard
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Re: Newsticker zur Energiewende

#413

Beitrag von Rati » Mi 25. Mär 2020, 09:37

emil17 hat geschrieben:
Di 24. Mär 2020, 17:07
Schnelladen ist schon wichtig, denn sonst muss man entweder ein zweites Akkupack zum Tauschen haben, damit man langsam laden kann ohne darauf warten zu müssen....
das meinte ich doch, die Reichweite der Akkus muss so groß sein, das du halt keine reale Wartezeit hast, weil das Fahrzeug dann geladen wird wenn du es eh nicht benutzt.
Am besten über Induktionsschleifen. Einfach irgendwo parken, Zähler (für die Abrechnung) einschalten und losladen. :aeh:
emil17 hat geschrieben:
Di 24. Mär 2020, 17:07
Wenn du schläfst, gibts keine Photovoltaik (unter der Annahme, dass du das nachts tust, wie die meisten) und gerade die PV wäre der ideale Energielieferant für Mobilität, weil im Sommer nur Mobilität und Klimatechnik nennswerte Energieverbraucher sind, von der Industrie mal abgesehen.
Das die anfallende Solar und Windenergie jederzeit gespeichert werden können muss, ist ja ein anderes wichtiges Thema. Und wenn diese Speicherung geregelt ist, ist es mMn auch egal ob dein Ladestrom frisch aus der Solarzelle kommt oder zwischengelagert war.
emil17 hat geschrieben:
Di 24. Mär 2020, 17:07
Die meisten Lebewesen lösen das Problem, dass das Energieangebot nicht konstant und unbegrenzt ist, indem sie ihre Lebensweise anpassen. Das sollten wir auch tun, es ist vieles nicht ein reines Problem der begrenzten Verfügbarkeit.

Jeden Tag 50 km fahren, um dort in den Rechner zu gucken, macht in Zeiten von flächendeckendem Breitband-Internet nicht so wirklich Sinn. ..
da hast de allerdings recht. :)

Grüße Rati
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Re: Newsticker zur Energiewende

#414

Beitrag von emil17 » Mi 25. Mär 2020, 10:34

Pro Lade- und Entladevorgang verliert man rund 1/4. Deshalb würde es Sinn machen, einen Satz Akkus zu laden, während man mit dem anderen unterwegs ist, dann würde nämlich der PV-Strom direkt in die Fahrakkus gehen, und somit ein Umladevorgang vermieden.
Laden mit dieser Leistung über Induktionsschleifen ist Unsinn, da schlechter Wirkungsgrad. Man hätte dann so starke elektrische Felder, dass alles andere aus Metall problematisch würde.
Ich sähe so etwas wie ein Chip bei der genormten Ladebuchse am Auto, der das Fahrzeug eindeutig identifiziert, indem er mit dem Ladekabelstecker kommuniziert. So ähnlich wie die eindeutige MAC-Adresse von Rechnern, mit denen man an ein beliebiges Ethernet kann.
Dazu bräuchte es eine gesetzliche Verpflichtung der Anbieter, *jedes* Fahrzeug zu einem transparenten Tarif zu laden. Mit intelligenter Technik können dann Leute, die es mit dem Laden nicht so eilig haben, Zeiten mit Energieangebotsüberhang und deshalb niedrigerem kWh-Preis ausnutzen.
Zu lange Ladezeiten sind zwar verteilernetzfreundlich, blockieren aber die Ladestationen.
Ich denke, Technik der Akkus ist das eine, die Infrastruktur um die Akkus zu laden ist aber genau so wichtig. Sonst fahren trotz ausgereifter Technik noch jahrelang zuviele mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren herum, weil sie es sich nicht leisten können oder wollen, irgendwelche oraganisatorischen Klimmzüge zu machen, um die Akkus wieder voll zu bekommen.
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Re: Newsticker zur Energiewende

#415

Beitrag von Rati » Do 26. Mär 2020, 09:33

emil17 hat geschrieben:
Mi 25. Mär 2020, 10:34
Pro Lade- und Entladevorgang verliert man rund 1/4. Deshalb würde es Sinn machen, einen Satz Akkus zu laden, während man mit dem anderen unterwegs ist, dann würde nämlich der PV-Strom direkt in die Fahrakkus gehen, und somit ein Umladevorgang vermieden.
das wäre sicherlich nett, aber realistisch? :aeh: für mich auf dem Lande sicherlich kein Problem. da kann ich "meine" zwei Akkus über "meine" PV Anlage laden. Nur was ist mit Fahrzeugen in der Stadt? Klar nicht jeder Stadtbewohner braucht ein eigenes Fahrzeug und diese Trent wird auch zulegen. Aber auch Carsheringfahrzeuge und Handwerk bzw Dienstleister brauchen ja auch Lager und Ladeplatz.
Ich denke eine Variante für alle Lagen wird wohl nicht gehen und:
emil17 hat geschrieben:
Mi 25. Mär 2020, 10:34
Ich sähe so etwas wie ein Chip bei der genormten Ladebuchse am Auto, der das Fahrzeug eindeutig identifiziert, indem er mit dem Ladekabelstecker kommuniziert. So ähnlich wie die eindeutige MAC-Adresse von Rechnern, mit denen man an ein beliebiges Ethernet kann.
Dazu bräuchte es eine gesetzliche Verpflichtung der Anbieter, *jedes* Fahrzeug zu einem transparenten Tarif zu laden..
das zu erreichen wird in unserer liberalen Wirtschaftsdenkwelt ne gewaltige Herausforderung.
emil17 hat geschrieben:
Mi 25. Mär 2020, 10:34
Mit intelligenter Technik können dann Leute, die es mit dem Laden nicht so eilig haben, Zeiten mit Energieangebotsüberhang und deshalb niedrigerem kWh-Preis ausnutzen.
Zu lange Ladezeiten sind zwar verteilernetzfreundlich, blockieren aber die Ladestationen..
das mit dem blockieren ist für mich immer noch nich so verständlich emil. Nicht einmal (legal arbeitende)BerufsLKWfahrer benutzen ihr Fahrzeug mehr als zwölf Stunden am Tag. Also gibt es mindestens 12 weiter Stunden Zeit in denen das Fahrzeug irgendwo steht und geladen werden kann.
Es ist einfach nur ne Trainigssache seinen eigenen Ladzeitplan richtig zu koordinieren. Beim Verbrenner schau ich doch auch auf die Tankanzeige und weis wann ich zapfen muss. Beim E Motor ist das nicht anders und wenn ich einen Akku habe der ausreichend Reichweite hat damit ich einen ganzen Tag fahren kann, muss einfach (bei ausreichend ausgebauter Ladestationinfrastruktur - wie du schon geschrieben hast) genug Zeit bleiben um relativ langsam (also 3-5 h bei PKW) Netz und Akku schonend laden zu können. Dann brauch ich keine Powerladung in ner halben Stunde oder doppelt so viel Akkumaterial/Resoursen wie Fahrzeuge.

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Re: Newsticker zur Energiewende

#416

Beitrag von emil17 » Do 26. Mär 2020, 14:19

Rati hat geschrieben:
Do 26. Mär 2020, 09:33
Es ist einfach nur ne Trainigssache seinen eigenen Ladzeitplan richtig zu koordinieren. Beim Verbrenner schau ich doch auch auf die Tankanzeige und weis wann ich zapfen muss. Beim E Motor ist das nicht anders und wenn ich einen Akku habe der ausreichend Reichweite hat damit ich einen ganzen Tag fahren kann, muss einfach (bei ausreichend ausgebauter Ladestationinfrastruktur - wie du schon geschrieben hast) genug Zeit bleiben um relativ langsam (also 3-5 h bei PKW) Netz und Akku schonend laden zu können.
Das netzschonende Laden kann man über die Preisgestaltung beeinflussen. Das Problem ist, dass dann, wenn viel PV-Energie zur Verfügung stünde, die Fahrzeuge unterwegs sind und nicht laden können.
Der Vergleich mit der Tanke hinkt, weil es immer nur 5 Minuten dauert und weil man das mehrfache an Reichweite zur Verfügung hat als bei den derzeitigen Akkus.
Die Verbesserung der Akkus bei Reichweite, Gewicht und Kapazität klingt schön, aber man sollte sie erst dann in die Berechnungen einbeziehen, wenn sie tatsächlich praxisreif verfügbar sind.
Eine Abhilfe besteht bereits jetzt darin, dass man nicht zeitkritische Verbraucher wie Wärmepumpen zur Warmwasserbereitung tagsüber und nicht wie früher üblich nachts laufen lässt, dann könnte man den Nachtstrom für Akkuladezwecke verwenden.
Wenn man die Verbrauchsgewohnheiten nicht zeitlich mit der natürlichen Energieproduktion koordinieren kann, hat dies einen erheblichen Mehrverbrauch und eine Mehrbelastung der Netze zur Folge.
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Re: Newsticker zur Energiewende

#417

Beitrag von Rati » Fr 27. Mär 2020, 09:28

emil17 hat geschrieben:
Do 26. Mär 2020, 14:19
Der Vergleich mit der Tanke hinkt, weil es immer nur 5 Minuten dauert und weil man das mehrfache an Reichweite zur Verfügung hat als bei den derzeitigen Akkus...
ja & nein emil. :) Ich fahre jetzt seit fast nem Jahr son Stromer und anfangs dachte ich auch da ist ein Unterschied (jaaa es ist auch einer aber ich denke anders als du vielleicht meinst) Aber wie ich schrieb, es ist nur eine Trainigssache und im Prinzip einfache als tanken. Der große Unterschied ist nur gefühlt.
Ich merk grad das zu erklären dauert länger als ich grad Zeit hab. :)
emil17 hat geschrieben:
Do 26. Mär 2020, 14:19
Die Verbesserung der Akkus bei Reichweite, Gewicht und Kapazität klingt schön, aber man sollte sie erst dann in die Berechnungen einbeziehen, wenn sie tatsächlich praxisreif verfügbar sind.
auch ja & nein emil. Klar wat es noch nich gibt kann mensch nicht mit hineinberechnen, aber wir sind doch hier in einem Faden mit Hang zur Zukunftsvision, da geht das schon auch mal Sachen einzubeziehen die noch im Forschungsstatus sind. :)

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Re: Newsticker zur Energiewende

#418

Beitrag von emil17 » Fr 27. Mär 2020, 14:49

Ich bin da eben Pessimist ... was bezüglich Akkus und Mobilität schon alles an Sensationen kurz vor dem Durchbruch angekündigt wurde ...
Und wenns dann wirklich so weit ist, tröstet die gute neue Technik darüber hinweg, dass ich nicht Recht hatte.
Visionen sind ok, wenn man nicht vergisst dass es Visionen sind.
Da würde ich aber weiter oben ansetzen, also nicht nur wie Mobilität umweltschonen bereitgestellt werden kann, sondern auch warum es überhaupt so viel Mobilität braucht und was die mit Lebensqualität zu tun hat. Wenn es darum geht, belgische Kartoffeln umweltschonender nach Polen zu bringen, um sie dort schälen zu lassen, dann hat man das falsche Problem angepackt.
Dagegen steht natürlich der Einwand, dass man mit jeder an sich guten Erfindung unsinnige Sachen machen kann.

Das ist das Problem hinter dem Energieproblem. Die Umweltprobleme sind nicht eine reine Frage der Bedarfsdeckung, sondern es geht auch und vor allem darum, mit weniger Energie gleich weit zu kommen.
Ein krasses Beispiel: Wer seine fast das ganze Jahr leerstehende Ferienwohnung mit einer Wärmepumpe statt mit Öl beheizt, hat je nach Standpunkt viel oder gar nichts für die Umwelt getan. Es ist viel, wenn der Heizenergiebedarf als gottgegeben hingenommen wird. Wenn man hingegen fragt, was der Zweck einer leerstehenden Wohnung ist, die natürlich Heizung "braucht", stellt sich die Sache anders dar.

Ich denke, von der Marktreife der Akkus bis zu Praxistauglichkeit der Fahrzeuge dürften es nochmals ein paar Jährchen werden.
Der grosse Teil der Fahrzeugflotte für regelmässige Fahrten im Kurz- und Mittelstreckenbereich dürfte man damit bereits abdecken können, wenn das Auto jeden Abend am gleichen Ort steht und dort geladen werden kann, und wenn die Tagesstecke kliener als die versprochene Reichweite ist.
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Re: Newsticker zur Energiewende

#419

Beitrag von Rati » Sa 28. Mär 2020, 12:25

emil17 hat geschrieben:
Fr 27. Mär 2020, 14:49
...Visionen sind ok, wenn man nicht vergisst dass es Visionen sind.
Da würde ich aber weiter oben ansetzen, also nicht nur wie Mobilität umweltschonen bereitgestellt werden kann, sondern auch warum es überhaupt so viel Mobilität braucht und was die mit Lebensqualität zu tun hat. Wenn es darum geht, belgische Kartoffeln umweltschonender nach Polen zu bringen, um sie dort schälen zu lassen, dann hat man das falsche Problem angepackt.
Dagegen steht natürlich der Einwand, dass man mit jeder an sich guten Erfindung unsinnige Sachen machen kann....
du hast vollkommen recht, und normalerweise müssen wir erst mal mit allen Menschen in einen Sitzkreis und genau hinterfragen was uns treibt, warum es uns treib und ob es überhaupt zeitgemäß ist uns davon treiben (treiben nicht im Sinne von entspannten vor sich hin treibe lassen gemeint) zu lassen.
Aber.... geht ja schon hier im Forum nicht... beim Thema bleiben ist dann schwer wenn mensch immer wieder darauf gestoßen wird das nun mal letztendlich alles zusammengehört und mensch einfach nicht übergreifend diskutieren kann. :ohoh: :platt: :lala: :grinblum:

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Re: Newsticker zur Energiewende

#420

Beitrag von Elirithan » So 31. Mai 2020, 12:30

verstehe nicht so den Schwerpunkt des Problems bei der Mobilität hier...

Nutzbare Energie ist doch unendlich vorhanden - mit geringer Wahrscheinlichkeit dass sie bald ausginge? Ein viel grösseres Problem ist vielmehr die viele Arbeit und die Mühen, die in den Betrieb einer so überzogenen schrapeligen Infrastruktur fliessen?

Warum sind diese Strassen so breit und Massiv und entstellen die Landschaft, könnten doch viel schmaler sein, wären Fahrzeuge schlichter, leichter und schmaler?
Warum müssen die Geschwindigkeiten eigentlich höher sein, als das sicher für Menschen beherrschbar ist?
Warum ist die Infrastruktur denn so überstreckt und nicht kleinräumig dezentral und redundant?
Warum so viele Regeln, Kontrollen und unnütze Pfründestellen?
Warum müssen diese Autos so schwer sein, dass man sie im Notfall nicht einfach wegtragen kann?
Warum sind sie offenbar von Crack-Junkies konstruiert worden?


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