Spargelanbau

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Spargelanbau

#51

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » So 10. Jun 2018, 10:35

Danke Jonas für's Nachschauen. Ja, wenn Du die Chance hast, einen Spargelzüchter persönlich zu treffen: Frag den doch mal bitte genauer aus! :)

Aber ich habe gerade nochmal recherchiert wegen der Spargelsorte Burgundine und bin deprimiert. :platt: Das scheint auch eine F1-Hybride zu sein mit überwiegend männlichen Pflanzen.
Das erklärt natürlich auch, warum ich bisher noch keine roten Beeren dran gesehen habe. Ich hab auch extra nochmal nachgesehen, wo ich die Rhizome gekauft habe: 2016 bei einem Bio-Anbieter.
Das ist ja echt blöd! Jetzt hab ich noch zur Verbreitung von Hybrid beigetragen. :bang: Und ich wäre davon ausgegangen, daß es beim Bioversand keine F1-Pflanzen gibt.
Verschenken werde ich auf jeden Fall keine Pflänzchen mehr. Oder kann es sein, daß mein namenloser Bio-Grünspargel durch die Verkreuzung mit Burgundine verbessert wird?
Jonas, kannst Du als Fachmann mir was dazu sagen?

Was mir aber unklar ist: Für die Spargelzucht scheint man ja trotzdem immer auch weibliche Pflanzen zu brauchen. Woran erkennt der Züchter bei den kleinen Sämlingen, ob das jetzt eine weibliche oder eine männliche Pflanze ist? Die sind ja im 1. Jahr nur klein ohne Blüten. Ich muß mir meine Pflanzen mal genau ansehen, wie sich männlich und weiblich unterscheiden.

Salmandra: Und wenn Du mal den Spargelbauern fragst, welche Sorten er im Anbau hat?
Bei mir bestäuben wirklich hauptsächlich die Hummeln den Spargel und die haben ja nicht so einen großen Flugradius wie Bienen. Wie ist das bei Dir?

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Re: Spargelanbau

#52

Beitrag von Salmandra » So 10. Jun 2018, 14:46

Jetzt habe ich noch mal nachgeschaut, welche Infos ich zu meinem Spargel finden konnte: 2016 habe ich den Grünspargel "Schneewittchen" von Jeebel gepflanzt, ist keine F1 und es steht 'gemischt blühend' dabei. 2017 habe ich noch ein Beet anlegen wollen, da gab es bei Jeebel nur "Vegalim F1", die habe ich auch gepflanzt, es sind aber nur 2 Pflanzen was geworden, an denen ich keine Blüten oder Samen gesehen habe.
Die jungen Pflänzechen sind auch nur rund um Schneewittchens Beet aufgegangen. Die werde ich jetzt in Töpfchen setzen und erst mal wachsen lassen, wenn sie blühen kommen sie auf ein eigenes Beet.
Von Oli habe ich im Winter selbstausgesäten violetten Spargel in Töpfchen bekommen, den Namen habe ich grad vergessen, die sind gut angewachsen und zeigen jetzt im 1. Jahr auch schon Blüten. Ich werde ab jetzt also eine bunte Mischung an Spargelsamen bekommen :grinblum: Da ich die nicht verkaufen will und sowieso gern mit Saatgut herumexperimentiere lasse ich mich jetzt überraschen, was dabei herauskommt.
Bestäubt werden unsere Pflanzen hauptsächlich von Hummeln und Wildbienen, ob die auch bis zum Spargelfeld fliegen glaube ich jetzt eher nicht.

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Re: Spargelanbau

#53

Beitrag von Oli » So 10. Jun 2018, 21:36

Salmandra, der violette von mir ist ‚Jacquma Poupré‘ (Jacq Ma Pourpre), eine alte französische Sorte und eine der wenigen violetten samenechten.
Selbst ausgesät war der nicht, ich habe recherchiert wer den anbaut und 100 Samen gekauft von den Arche Noah-Leuten von denen ich dir erzählte. Ich frage die sicherheitshalber nochmal, ob die noch eine andere Sorte kultivieren und sage dir Bescheid!

Bei uns steht ‚Jacquma Poupré‘ im Gewächshaus und 'Mary Washington' draußen; ich plane zwar nicht unbedingt, die zu vermehren aber wenn, wäre da schon ein Verkreuzungsrisiko.

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Re: Spargelanbau

#54

Beitrag von MeinNameistHASE » Mo 11. Jun 2018, 16:15

Pitu hat geschrieben:Aber ich habe gerade nochmal recherchiert wegen der Spargelsorte Burgundine und bin deprimiert. :platt: Das scheint auch eine F1-Hybride zu sein mit überwiegend männlichen Pflanzen.
Das erklärt natürlich auch, warum ich bisher noch keine roten Beeren dran gesehen habe. Ich hab auch extra nochmal nachgesehen, wo ich die Rhizome gekauft habe: 2016 bei einem Bio-Anbieter.
Das ist ja echt blöd! Jetzt hab ich noch zur Verbreitung von Hybrid beigetragen. :bang: Und ich wäre davon ausgegangen, daß es beim Bioversand keine F1-Pflanzen gibt.
Verschenken werde ich auf jeden Fall keine Pflänzchen mehr. Oder kann es sein, daß mein namenloser Bio-Grünspargel durch die Verkreuzung mit Burgundine verbessert wird?
Jonas, kannst Du als Fachmann mir was dazu sagen?
F1 ist an sich nicht schlecht. Unbeliebt ist sie nur, weil man das Saatgut immer wieder kaufen muss, um ein gleichbleibendes Ergebnis zu erhalten. Also Abhängigkeit von einem Züchter, der über Jahre zwei bestimmte Linien hält und diese gezielt verkreuzt (Betriebsgeheimnis ;))...

Die Einkreuzung kann sich positiv ausprägen, aber genauso auch negativ. Das wirst du dann sehen, wenn du die Pflänzchen kultivierst, also Verbesserung/Verschlechterung Wachstum/Geschmack/Pflanzengesundheit usw.
Selbst, wenn die F1 sich selbst bestäubt hätte, bestünde die Chance aus den Nachkommen eine leistungsfähigere/bessere Linie zu selektieren.

LG Jonas
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Re: Spargelanbau

#55

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Mo 11. Jun 2018, 22:07

Jonas, danke für Deine Infos zur F1-Verkreuzung. Dann ist es ja möglicherweise gar nicht so schlimm.
Auch bei Tomaten gibt es ja von Züchtersorten F3,F4, F5... Saaatgut, wo die Tomaten köstlich sind - wenn auch nicht original.

Ich habe gestern noch Spargelblüten zerpflückt und kann zumindestens jetzt eindeutig männliche und weibliche Pflanzen auseinanderhalten. :) Die weiblichen Blüten sind nur halb so lang wie die männlichen und nicht so glockenblumenartig. Bei mir bilden sich an den weiblichen Pflanzen schon eindeutig die Beeren. Und beim Burgundine sind offensichtlich auch weibliche Pflanzen dabei. An meinen kleinen Spargelpflänzchen, die die Amseln überall verteilt haben, ist auf jeden Fall kein Unterschied zu erkennen. Lila ist da bisher nix ausgetrieben.

Sollte ich in einigen Jahren neue Spargelbeete anlegen, werde ich auf jeden Fall drauf achten, kein F1 anzupflanzen! Stand aber beim Biohof J_eebel nirgends dabei. Nur bei dem Züchter der Sorte. :motz: Ansonsten hätte ich ja eigentlich Supervorraussetzungen für die Vermehrung aus Samen, weil nur der 1 Bauer im Dorf Spargel hat. Und sonst weit und breit kein Spargel wächst.

Salmandra, mit dem Saatgut von Oli und Deinem Schneewittchen solltest Du dann eigentlich nur das Risiko von den zwei F1-Pflanzen her haben. Und wenn Du die beiden Pflanzen rodest?

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Re: Spargelanbau

#56

Beitrag von MeinNameistHASE » Mi 27. Jun 2018, 17:26

So, ich war heute beim JKI in Quedlinburg und hatte die Gelegenheit mit einer technischen Assistentin zu sprechen, die für die Spargelkreuzung verantwortlich ist. Nach ihrer Aussage stellt sich in der Züchtung die Frage nach Abständen gar nicht, da die wesentlichen Schritte unter Glas und händisch passieren. Im Freiland würde sie aber deutlich mehr als 300 Meter Abstand einhalten und entsprechende Schutzhüllen, evtl sogar Folienzelte/-Hauben verwenden.


Ich werde dann diese Saison mal meinen Spargelbestand durchsehen. Ein paar Nachzuchten stehen ja auch schon im Beet und werden geerntet ohne, dass wir einen Unterschied zur ursprünglichen Pflanzung merken.


LG Jonas
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Benutzer 6122 gelöscht

Re: Spargelanbau

#57

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Mi 27. Jun 2018, 21:35

Jonas, danke, daß Du nachgefragt hast! :daumen:

300 Meter ist natürlich schon ne ganze Ecke. Und Folienzelte und händisch. Hmm, für die nächste Spargelanlage in 7 Jahren werde ich dann wohl auch versuchen, alte, samenfeste Sorten zu erwischen. Und zwischenzeitlich keine Pflanzen mehr verschenken.

Jonas, meinst Du denn, Du kannst die Sorten bei Dir unterscheiden? Was hast Du denn für Sorten im Anbau?

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Re: Spargelanbau

#58

Beitrag von MeinNameistHASE » Do 28. Jun 2018, 11:51

Ich habe nur eine Sorte, die ich in männlich und weiblich unterschieden will.

Sortenname muss ich erst nachschauen, bin mir aber ziemlich sicher, dass es keine "alte Sorte" ist. Die Pflanzen hab ich mal in Erfurt bei Chr.....en bestellt.
Ich verlasse mich auf meine Sinne: Irrsinn, Wahnsinn und Blödsinn!

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Spargelanbau

#59

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » So 1. Jul 2018, 09:04

Hallo Jonas, warum willst Du die denn in männlich und weiblich unterscheiden. Willst Du die guten, kräfitgen Stöcke jetzt markieren und dann im Frühling per Hand bestäuben?

Statt Isolierzelt könnte man ja eigentlich auch nur einzelen Blütenzweige mit Organzabeuteln isolieren wie bei den Tomaten und die dann mit Pinselchen bestäuben? Würde das nicht auch gehen? Immerhin kann ich jetzt die weiblichen und die männlichen Blüten auseinanderhalten: Die weiblichen sind nur halb so lang wie die männlichen Blüten und sind nicht so glockenblumenartig wie Röckchen.

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