Armut und Hunger

Was halt nirgendwo passt
horsche
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Re: Armut und Hunger

#31

Beitrag von horsche » So 9. Apr 2017, 16:39

Abc. H

horsche
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Re: Armut und Hunger

#32

Beitrag von horsche » So 9. Apr 2017, 18:43

Sorry, ist aus Versehen passiert.

Nordwest

Re: Armut und Hunger

#33

Beitrag von Nordwest » Di 11. Apr 2017, 19:12

Vor dem Hauptbahnhof in Wiesbaden sitzt oft ein alter Herr in einem Rollstuhl.

Um sich aufgestellt drei große Pappschilder:

"Drei Schlaganfälle, drei Herzinfarkte, bitte helfen sie..!"

Der alte Herr hat einen steinharten Gesichtsausdruck, keinerlei Mimik, ein sehr bedrückender Anblick, so mein Empfinden.

Was ist in unserem Land los, daß ein Mensch in solch einer Situation um eine Spende betteln muß, und nur wenige Meter weitern donnern Menschen in Ferraris und anderen Luxusautos über die Straße.

Da stimmt irgendwas nicht mehr, das wird nicht mehr lange gut gehen, ist das nur mein Gespür, das frage ich mich oft...

Sonne in eure Herzen

Micha

Nordwest

Re: Armut und Hunger

#34

Beitrag von Nordwest » Di 11. Apr 2017, 19:41

Vor einigen Jahren war ich mit Arbeitskollegen einen Tag in der Stadt Kassel unterwegs, angesichts eines Obdachlosen, der quer über dem Bürgersteig lag, bemerkte mein Kollege C.

"Dieser dreckigen Sau würde ich gerne den Schädel eintreten, sowas gehört ausgerottet!"

C. war cleaner Drogensüchtiger, trockener Alkoholiker, ein über 2 Meter großer Mann von extrem massiger Gestalt, selbst ehemaliger Obdachloser.

Das hat mich damals sehr erschreckt, dieser verbale Gewaltausbruch des Kollegen, angesichts dieses völlig hilflosen Menschen, der dort auf dem Weg lag.
War sicher eine späte Reaktion auf die eigene Sucht-, und Lebensgeschichte, der Kollege C. war damals ganze 28 Jahre jung,
knapp drei Jahre clean und nüchtern, und bis unter den Schädel voller Hass und Gewalt.

Warum ich das schreibe, ich weiß es nicht genau, ist eine Situation, die mir in unguter Erinnerung ist.

Micha

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Re: Armut und Hunger

#35

Beitrag von Peterle » Di 11. Apr 2017, 19:58

Na ja, das sind aber alles Extreme oder?
Nichts von dem was du schreibst ist Alltag. Und Betteln ist mittlerweile ein Geschäft, das stumpft ab und echte Bettler bleiben auf der Strecke.

Wenn du die Schere Arm/Reich meinst, dann ist das eine ganz andere Nummer. Ich weiß aber nicht ob dieses Thema überhaupt gemeint ist.

Gruß

Peter

Nordwest

Re: Armut und Hunger

#36

Beitrag von Nordwest » Di 11. Apr 2017, 20:38

Peter, ich denke, all das geht ineinander über, dazu gehört auch das Wegschauen...

Ich habe Freunde, die mit einem Bentley oder einem Aston Martin als Drittwagen zum Eisessen an den Rhein fahren, und auch Leute, die von der Hand in den Mund leben. Das sind ganz unterschiedliche Welten.

Zufriedenheit, gar eigenes Glück ist ganz sicher keine Frage von Besitz, soviel ist mal sicher, in früheren Jahren war ich selbst anders gestellt.

Aber was soll es, es gibt ein gutes Zitat, das ich in meiner Zeit in der Suchthilfe ganz gut verinnerlicht habe, den sog. Gelassenheitsspruch.

Gott gebe mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
Den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit,
das eine von dem anderen unterscheiden zu können

Micha

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Re: Armut und Hunger

#37

Beitrag von Peterle » Mi 12. Apr 2017, 07:49

Hallo Micha,

es gibt bestimmt nur wenige die sich diesen beschriebenen Luxus leisten können. Leider sind das häufiger Menschen mit ererbten Leistungen, also haben nicht wirklich etwas dafür geleistet.
Ich meine hier nicht ein Häuschen oder Sparbuch sondern Firmen, Grundbesitz, Aktien etc..

Das mit dem Wegsehen ist so eine Sache, bei uns kommen die Rumänen an die Tür. Da ist wegsehen gar nicht so einfach. Ich bin aus der Stadt geflüchtet um mich diesem hirnlosen Treiben zu entziehen. Ich habe Köln erlebt als junger Mensch und war nicht begeistert. Dort waren meine ersten Begegnungen mit Bettlern. Es gab da einen der lief auf Händen durch die Stadt und hatten den Hut in die Zehen geklemmt. So alle halbe Stunde hat er das Geld genommen und ist zur nächsten Tränke marschiert. Aber auch die Hoffnungslosen auf der Treppe zum Rhein (beim Dom) waren nicht zu übersehen. Das waren bestimmt mehr als 20 und wurden immer mehr, vor allem Junge (Punker waren damals gerade in).

Hinsehen allein macht ja auch keinen Unterscheid. Was genau soll man denn tun? Einem was geben? Oder allen, eine Art Fütterung? Mit wem reden, mit wem nicht? Man hat ja auch noch seine Arbeit und sein eigenes Leben.

Gruß

Peter

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Re: Armut und Hunger

#38

Beitrag von Zottelgeiss » Mi 12. Apr 2017, 17:16

"Warum sollte ich das tun?"
"Weil Du's kannst."
....sagt mein Schrauber immer.

Und wenn man getan hat, was man kann, dann ist es gut und in Ordnung.
Sag ich.
Die eigenen Grenzen sind immer die Grenzen des anderen.

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Re: Armut und Hunger

#39

Beitrag von Peterle » Mi 12. Apr 2017, 18:15

Magst mal übersetzen?

Gruß

Peter

centauri

Re: Armut und Hunger

#40

Beitrag von centauri » Mi 12. Apr 2017, 18:35

Warum soll ich das machen? Weil du es kannst.
Ich übersetze mal wie ich das jetzt verstanden habe.
Ich mache auch nur das was ich kann.
Was ich nicht kann mache ich nicht. Für mich nicht und für andere schon gar nicht!
Und Mitleid ist auch nicht Jedermanns Sache. Der eine hats, der andere nicht.
Ob das jetzt gut oder schlecht ist möchte ich jetzt nicht beurteilen, steht mir auch nicht zu.
Und gute Sprüche gibt es genug.
So sollte ja jeder seines Glückes Schmied sein, wo ich ja zustimmen kann.
Weils geht.
Aber das das Glück der Erde auf dem Rücken der Pferde liegen soll ist mir unbegreiflich.
Wüsste ich jetzt nicht warum.

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