Trockenheitsverträgliche Pflanzen, Wasserbedarf, Klimawandel

Nightshade
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Re: Trockenheitsverträgliche Pflanzen, Wasserbedarf, Klimawa

#61

Beitrag von Nightshade » Sa 11. Jun 2016, 12:50

Pastinake hat geschrieben:Liebe Selbstversorger,
hier in Nordbayern, Oberfranken hat es seit April nicht mehr nennenswert geregnet und wir haben seit Wochen 30 Grad und mehr. Glücklicherweise habe ich einen 8 m tiefen Brunnen, der noch Wasser führt. Bei meinen Nachbarn, die höher liegen ist teilweise schon kein Wasser mehr da...
Aber es gibt mir schon für die Zukunft -in Bezug auf den Klimawandel- sehr zu denken.
Wie sieht das bei Euch aus? Könnt Ihr Nutzpflanzen (aber auch Blumen, Stauden) empfehlen, die Hitze und Trockenheit gut aushalten und nicht viel Wasser benötigen? Oder bestimmte Sorten, die damit besser zurecht kommen?:
:s :sauenr_1: :sauenr_1:

Der Klimwandel droht. Wir werden alle sterben. Einzig sofortiges Veganertum wird uns vielleicht noch vor einem weiteren Gluthitze-Sommer retten.

2014 wars kalt und nass.
2015 wars heiß, zugegeben, wie zuletzt 2000.
Ich hätte jeden Betrag gewettet, dass heuer ein ziemlich normales Jahr wird.

Andererseits wäre der Klimawandel ein Grund, sich gärtnerisch näher mit der Flora capensis zu befassen, die man bisher wegen völliger Aussichtslosigkeit hat bleiben lassen. In absoluter Innenstadtlage könnte es, heiße Sommer vorausgesetzt, sogar funktionieren. Immer her mit dem Zeug!

Jetzt ist also im Topfgarten die Wüste ausgebrochen. Statt Erde nur mehr Vulkangestein. Wasser in homöopathischen Dosen aus dem Zerstäuber, denn Pflanzis reagieren sehr empfindlich auf nasse Wurzeln.

Der angekündigte Zweite Tropensommer beglückt uns indessen mit Spätwinter, Eisheiligen, Schafskälte, jeweils ausgiebig und mit viel Regen.
Kaum machen die wasserallergischen Exoten vorsichtig eine Blüte auf, kommen kalte Sturzfluten von oben. Ich hätte Brunnenkresse und Moosbeeren pflanzen sollen.

Da... Das alles braucht kaum Wasser, teilweise kann mans essen, dekorativ ist es sowieso. Nur wird es mir komplett eingehen, wenn es pausenlos regnet.
Ich schleppe ständig hitze- und trockentolerante Exoten unters beheizte Dach, und wegen des Vulkangesteins sind die Töpfe irre schwer.

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strega
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Re: Trockenheitsverträgliche Pflanzen, Wasserbedarf, Klimawa

#62

Beitrag von strega » Sa 11. Jun 2016, 15:46

gratuliere zum Trainig, Töpfe schleppen hält fit...

hmmm, sind doch völlig normale Zustände, dass es von April bis Oktober nicht regnet, was habt ihr denn...?? :engel:
und es geht trotzdem mit der Gärtnerei, ich steh bisher noch gut im Futter :mrgreen:

Hau einmal die Woche ordentlich Wasser auf die Gemüsebeete. Junge Bäumchen sind etwa dreiwöchentlich zu wässern. Bedecke die nackte Erde gut. Und das passt schon. Wennde kein Bock darauf hast:
Ansonsten bau in der Tat Kaktusfeigen an, Passionsblumen, Feigenbäume, Oliven, Myrte, Ginster, Zistrosen und Rosmarin. Das passt in jedem Falle für monatelange Trockenheit. :pfeif: Mit Zistrosentee kannste in Deutschland ein Wahnsinns-Geld machen, kostet im Reformhaus das Tütchen 7 Euro, wächst hier überall in Küstennähe...

Falls es doch ständig regnet: noch mehr Fitness kann nicht schaden, dann halt auch obengenannte Töpfe reinschleppen, hält noch mehr fit :aeh:

Ps. Ich würd mir hin und wieder etwas Bärlauch wünschen. Dem ist es hier zu trocken. Und Gurken, die nicht bitter werden im Sommer.... und Aronia, die wirklich wächst und nicht kümmert weils zu trocken und zu heiss ist...

Fazit: passt schon alles, wie es die Natur macht :dafür:
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poison ivy
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Re: Trockenheitsverträgliche Pflanzen, Wasserbedarf, Klimawa

#63

Beitrag von poison ivy » Sa 11. Jun 2016, 19:44

Pastinake hat geschrieben:hier in Nordbayern, Oberfranken hat es seit April nicht mehr nennenswert geregnet und wir haben seit Wochen 30 Grad und mehr

jaaa die wochenlang >30C glaub ich Dir auf's Wort
in Schwaben hat's grad mal knapp 20
in Dresden auch, in Gross-Umstadt moeglicherweise 22
aber wie gesagt "seit Wochen 30 Grad und mehr" glaub ich Dir auf's Wort, nur das "Nordbayern, Oberfranken" nicht
Nightshade hat geschrieben: Der Klimwandel droht. Wir werden alle sterben. Einzig sofortiges Veganertum wird uns vielleicht noch vor einem weiteren Gluthitze-Sommer retten.
da fehlt ein smiley
sollt da keiner fehlen, waere meine Antwort: "bs, big bs"

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Re: Trockenheitsverträgliche Pflanzen, Wasserbedarf, Klimawa

#64

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 11. Jun 2016, 21:40

poison ivy hat geschrieben:
Nightshade hat geschrieben: Der Klimwandel droht. Wir werden alle sterben. Einzig sofortiges Veganertum wird uns vielleicht noch vor einem weiteren Gluthitze-Sommer retten.
da fehlt ein smiley
sollt da keiner fehlen, waere meine Antwort: "bs, big bs"
Nee, da fehlt kein Smiley, das ist sowieso völlig falsch! Nur "mehr Fleisch essen" kann uns noch retten - weil nur das Regen bringt (gegen Wüstenbildung hilft).... :holy:

Es bräuchte Pflanzen, die wochenlange Trockenheit aushalten, dann Überschwemmungen und auch Frost - hm?
Brennessel und Brombeeren?
Giersch??
Gras?
oder gehen die auch ein, wenn es heiß ist und nicht regnet?

Pastinake

Re: Trockenheitsverträgliche Pflanzen, Wasserbedarf, Klimawa

#65

Beitrag von Pastinake » Sa 11. Jun 2016, 22:39

? Darf ich darauf hinweisen, daß ich das Thema letztes Jahr geschrieben habe?! Und da war es wirklich sehr heiß hier und monatelang ohne Regen.
Und ja: In Nordbayern, Oberfranken.
Dieses Jahr ist es bei uns bisher auf jeden Fall feuchter und kühler als 2015.
Von den Sorten her habe ich jetzt eher welche ausgesät, die besser mit kühlem und feuchten Klima zurechtkommen als mit Trockenheit.
Und ich versuche, nur noch 2 x die Woche kräftig zu gießen und ich mulche.

@Nightshade: Aber Deine Blumen sehen doch wirklich wunderhübsch aus Nightshade? Deine Mittagsblumen leuchten richtig! Wäre es dann nicht einfacher, etwas über die Blumen drüber zu spannen als die Kästen hin und her zu schleppen?

Nightshade
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Re: Trockenheitsverträgliche Pflanzen, Wasserbedarf, Klimawa

#66

Beitrag von Nightshade » So 12. Jun 2016, 09:09

;) Das gestrige Bild entstand unter aufziehenden Regenwolken.

Sie werden mir - wieder einmal - verfaulen.

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ja, dein Beitrag war vor Jahresfrist. Du wolltest wissen, welche Pflanzen für künftige Hitzewellen geeignet wären, von wegen Klimawandel usw.

Zumindest ich habe heuer wieder die Prognose gelesen, es würde erneut überdurchschnittlich warm, wie man überhaupt mit zunehmender Hitze und Trockenheit rechnen müsse. Tropische Mücken und Spinnen wandern ein, unser aller Ende naht.

2013 hatte ich am 1. April im Garten eine geschlossene Schneedecke. Im Mai ist mein Freund mit seinem Auwald-Grundstück abgesoffen.
Damals prophezeiten uns die Wetterfrösche eine Abkühlung in Mitteleuropa und dauernde Hochwasser.
Dem Stichwort "Klimawandel -> Jahrhunderthochwasser" begegnete mein Freund mit den Worten: "Geh Blödsinn. Alle 10 Jahre kommt ein Hochwasser, das bis in die Hütte steigt. Schon seit ich ein Kind war." (Somit blickt er auf 5 Jahrzehnte Wettererfahrung und Schlammschaufeln zurück.)

Ich konnte mich - anscheinend als einzige - letztes Jahr daran erinnern, dass es im Jahr 2003 in Wien drei Monate nicht geregnet hat und sehr warm war.

Immer wieder lesenswert finde ich diese Zusammenstellung von Klimakapriolen der Vergangenheit. Die Frust-Ereignisse der Bauern sind uns sicher sehr lückenhaft überliefert. Lokal gab es sicher jedes Jahr kleinere Katastrophen.
2 Grad wärmer zur Römerzeit... Kontinentale Dürren in der mittelalterlichen Warmzeit... Immer wieder mal ein "Jahrhunderthochwasser".... Eisbildung am Nil...

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von ... _in_Europa

http://www.met.fu-berlin.de/~manfred/Beilage.pdf

Ich hab mich heuer sehr verschätzt und Pflanzen angebaut, die warmes Wetter bevorzugen. Ich bräuchte welche, die viel Regen genießen.

Nein, ein Dach über solchen Exoten bringt nicht viel, denn zur Wachstumszeit brauchen sie Sonne und Wärme. Werde sie heute wieder auf die Heizung stellen. Heizen im Juni ist ja nichts Ungewöhnliches, schon als Kind hab ich mit einer Decke und einem Heizstrahler Hausübung gemacht, während draußen dichter SCHNEE auf die voll belaubten, gerade abblühenden Kastanien fiel... Das war vor mehr als 30 Jahren, und als rein lokales Wetterereignis scheint es nirgends auf.

Ich glaube, man kann Wetterprognosen einfach vergessen.
Seien wir froh, dass wir Nahrungsmittel von sonstwo importieren können.

Pastinake

Re: Trockenheitsverträgliche Pflanzen, Wasserbedarf, Klimawa

#67

Beitrag von Pastinake » So 12. Jun 2016, 10:40

Ja, Nightshade, da magst Du Recht haben: Die Wetterprognosen sind wohl nicht so ernst zu nehmen.
Zumindestens die, die sich auf ein ganzes Jahr beziehen.
Daher war ja das Fazit meiner Anfrage hier, daß man möglichst Sachen anbauen sollte, die bei feuchtem, kühlen Wetter gedeihen, als auch Pflanzen, die bei Hitze und Trockenheit zurechtkommen.
Dann kann man zumindestens schon mal keinen Totalausfall haben. Ich habe mir allerdings auch schon gedacht, wie gut wir es in Europa haben, daß Mißernten nicht existenzbedrohend sind heutzutage. Und das ist beruhigend zu wissen. Auch wenn ich langfristig versuchen möchte, möglichst viel aus meinem Garten zu essen und weniger kaufen zu müssen, ist es doch gut, daß ich im Notfall im Laden etwas zu essen holen kann und nicht verhungern muß.
Die Liste mit den europäischen Wetterkatastrophen ist echt interessant. Ich hatte letztens etwas über den einen Vulkanausbruch in Indonesien gelesen, der das Weltklima für Jahre verändert hat und zu großer Hungersnot geführt hat. So etwas kann ja auch jederzeit wieder passieren.

Das große Drama um den Klimawandel wollte ich ja hier auch gar nicht ausdiskutieren. Mir geht es nur drum, nicht gänzlich unvorbereitet zu sein, falls das Lokalwetter hier wirklich zu mehr Trockenheit führt. Und die Hinweise auf verschiedene Pflanzen haben mir ja schon einmal weitergeholfen.

Olaf
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Re: Trockenheitsverträgliche Pflanzen, Wasserbedarf, Klimawa

#68

Beitrag von Olaf » So 12. Jun 2016, 17:54

Brandenburg soll ja in den nächsten 100 Jahren versteppen. Hier siehts jetzt oft schon so aus, das grande finale erleb ich natürlich nicht mehr, gut so. Wir haben festgestellt, dass Lavendel hier sehr gut wächst, und grad vorhin einen Plan geschmiedet, wie wir - meine Frau liebt Lavendel über alles - eine kleine Plantage machen, also so 2 x 6 m, kurz vor der Todeszone, wo wirklich nichts mehr wächst. Also dort schon fast purer Kies, vollsonnig, trocken, das Zeug steht da aber drauf. Das Foto ist allerdings von der Kräuterspirale, das muss da dringend raus.
k-lavendel.jpg
k-lavendel.jpg (147.73 KiB) 3321 mal betrachtet
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: Trockenheitsverträgliche Pflanzen, Wasserbedarf, Klimawa

#69

Beitrag von strega » Mo 13. Jun 2016, 09:49

find das ganze eher tropisch, sau-grün und aufgrund der Banane... aber die Kapriolen des Klimawandels sind unergründlich :pft:
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Re: Trockenheitsverträgliche Pflanzen, Wasserbedarf, Klimawa

#70

Beitrag von Olaf » Mo 13. Jun 2016, 10:25

Die 100 Jahre sind ja auch noch nicht rum ;)
Nein, wir hatten bislang sehr gutes Gartenwetter dieses Jahr. 70 km nördlich bei meiner Mutter sieht das schon ganz anders aus, furchtbar trocken.
Aber wenn sich so ein kontinentales Hoch hier einnistet, verbrennen selbst die Brennesseln so grau-schwarz, der Boden kann eben keinerlei Wasser halten.
Und das, so meine unwissenschaftliche Schätzung, wird sich häufen. Aber Pflanzen, die eigentlich weiter nach Süden gehören ertragen das vergleichsweise gut. Nur muss ich die entweder im Kübel machen, oder aber, mein Erfolg mit der Artischocke hat mich inspiriert, vielleicht mehr mit Winterschutz arbeiten. Ebenso haben wir im Winter nämlich oft lange Kahlfröste, fast nie Schnee, vielleicht vertrockenen da auch einfach Pflanzen. Haben wir grad gestern drüber palavert, der schönste Lavendel meiner Frau hat den Winter irgendwie nicht überstanden, auch auf dem Kräuterbeet muss sie immer mal was nachkaufen, obwohl sich im Sommer etliches wohlfühlt mit dem drögen Boden. Dass wir uns disziplinieren wollen und mehr abdecken, Laub haben wir eigentlich in Massen. Im Teich sind letzte Woche 4 m3 verdunstet, ich hoffe, wir haben ihn ja noch nicht so lange, dass er das Mikroklima positiv beeinflusst, im Augenblick sieht wirklich alles sehr grün aus bei uns.
LG
Olaf
(Die Banane ist neu gekauft dieses Jahr, naürlich auch im Kübel und ne Zwergbanane, die letzte kriegte ich irgendwann nicht mehr so richtig durch die Tür und war fast froh, als sie plötzlich einging...Da sind uns beim Überwintern natürlich auch deutliche Grenzen gesetzt)
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