Wasserführender Herd / Kaminofen - Die Feinheiten?

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Dagmar
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Re: Wasserführender Herd / Kaminofen - Die Feinheiten?

#51

Beitrag von Dagmar » Mo 13. Apr 2015, 15:33

Hallo,

hier mal wieder eine neue Frage zu den vorgestellten Systemen. :rot:

Ich will ja 1 besser noch 2 Pufferspeicher (bis zu 1000 Litern Inhalt, oder auch mehr - je nach Platz) in das System einbauen. Also ich heize den Herd ein, das Wasser wird erwärmt und erhöht die Temperaturen im Pufferspeicher. Und aus diesem heißen Pufferspeicher wird das Wasser für die Heizkörper entnommen. Und nun muss ich ja in der Praxis kontrollieren können, wie heiß das Wasser im Pufferspeicher ist, einfach um zu wissen, wann ich den Ofen wieder einheizen muss, oder auch wann es sinnvoll ist, kein Holz mehr nachzulegen, damit nicht das Wasser anfängt zu kochen. Und um diese Temperaturen im Pufferspeicher zu kontrollieren, gibt es bestimmt unterschiedliche Systeme.

Ich suche die Möglichkeit:

1. ein ohne Stromzufuhr funktionierendes Thermometer direkt am Pufferspeicher zu installieren. So das auch bei einem Stromausfall immer zu kontrollieren ist, wie hoch die Temperatur in den Pufferspeichern ist. Also simpelste, stabilste und einfachste Technik.

Aber:

2. Ich fände es auch sinnvoll, wenn man ein Thermometer/oder Geber am Pufferspeicher (wahrscheinlich an der gleichen Stelle wie Version 1.) anschließen könnte, welches die aktuellen Temperaturen auf einem Display auch in anderen Räumen anzeigt. Entweder durch Verlegung von Kabeln oder auch über Funkwellen. Die Pufferspeicher stehen bei mir im EG, meine Wohnung ist im I. OG und ich möchte mir die Mühe ersparen immer in den Raum zu laufen wo die Speicher stehen, um zu kontrollieren ob ich wieder ein paar Holzscheite in den Ofen werfen muss.

Gerade nachts oder auch bei stark wechselnden Temperaturen fände ich es sinnvoll, wenn man mit einem einfachen Blick auf ein Display erkennen kann, daß die Wassertemperaturen stark abgesunken sind und es sinnvoll wird nachzuheizen. Also daß ich meinen Schlaf besser unterbrechen sollte, wenn ich es morgens gemütlich warm haben möchte. :aeh:

Ich hoffe, ihr kennt solche Systeme. Vielen Dank schon im Voraus für eure Bemühungen.


Dagmar
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Re: Wasserführender Herd / Kaminofen - Die Feinheiten?

#52

Beitrag von esox » Mo 13. Apr 2015, 16:15

Einfach und Stromlos :

http://www.ofenseite.com/Thermometer-Sp ... icher-TH63

http://www.stg-thermie.de/Sonstiges/Spe ... 20-mm.html

Digital mit Display gibt es natürlich auch, aber deutlich teurer. Wie überall, Komfort kostet.
zB

http://u-tronic.de/index.php?a=28

Gibt noch mehr, müsste man Produkt für Produkt mit einander vergleichen.

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emil17
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Re: Wasserführender Herd / Kaminofen - Die Feinheiten?

#53

Beitrag von emil17 » Mo 13. Apr 2015, 17:25

Wir haben uns diese Überlegung auch gemacht und dann zuerst doch einfach nur gewöhnliche Analog-Thermometer verwendet.
Und so ist es noch heute:
Die am Speicher lesen wir selten ab, weil der Speicher etwas abgelegen steht.
Das einzige, das wir benutzen, ist am Vorlauf des Zentralheizungskochherdes angebracht.
Die Umwälzpumpe des Kreislaufes, der den Speicher aus dem ZHK belädt, ist so eingestellt, dass der Temperaturunterschied kalt rein <-> warm raus 10 Grad beträgt. Aus der Vorlauftemperatur lässt sich also auf die Temperatur des Kessels schliessen.
Man weiss aber bald recht genau, ob und wieviel man einheizen muss. Treibe also erst Aufwand, nachdem du eine Weile mit deinem Ofen zusammengelebt hast.
Ein Leerrohr vom Ofen zum Speicher und zum gewünschten Montageort des Fernthermometers würde ich aber einbauen. Weil einer der Fühler für die Umwälzpumpensteuerung sowieso am ZHK sitzt, brauchst du den Leitungskanal sowieso. Nur ist es kaum möglich, in ein längeres Rohr mit Kabel ein weiteres reinzukriegen, ohne vorher das alte rauszunehmen und dann beide gleichzeitig wieder einzuziehen. Ein zweites Röhrchen ist also nicht verkehrt, wenn der Platz da ist.
Diese Funkthermometer tragen oft nicht weit, nach zwei Wänden ist meist Schluss. Eins mit Kabel ist besser.
Ach ja, die Dinger sollte man ab und zu eichen (in Eis/Wasser-Gemisch == Null Grad, Wasserkocher 100 Grad minus 1 Grad pro 300 m Höhe des Standortes über Meer, wenn du auf 1200m über Meer bist also nur noch 96 Grad). Mehrere Grad Abweichung von zwei baugleichen Teilen ist nicht selten.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Wasserführender Herd / Kaminofen - Die Feinheiten?

#54

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Mo 13. Apr 2015, 17:42

warum 2 Speicher ?
Unser 1 alleiniger hat 900 l und der war noch nie Voll ( also auf Maximum Temperatur ) weil ja immer was " raus geht " nur so mal als Anmerkung.

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Re: Wasserführender Herd / Kaminofen - Die Feinheiten?

#55

Beitrag von esox » Mo 13. Apr 2015, 18:14

Bei kleinem Speicher und andauern wird was verbraucht bist du auch andauernd am feuern,
hängt natürlich auch von den Gewohnheiten eines jeden, der Wohnfläche und Personenanzahl zusammen.
Waren nicht 50 Liter Puffer je Kw Leistung vom Ofen vorgeschrieben ? Oder empfohlen?

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Wasserführender Herd / Kaminofen - Die Feinheiten?

#56

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Mo 13. Apr 2015, 19:04

ja passt ja auch unser Ofen hat 13 kw wasserseitig würde dann ja 650 reichen. Das immer was rausgeht ist ja die regel wenn die

Heizkörper im Winter auf sind. Erst denn Speicher auffüllen dann den Ofen aus und dann die Heizkörper an scheint mir ja auch wenig sinnvoll zu sein oder ?













h

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Re: Wasserführender Herd / Kaminofen - Die Feinheiten?

#57

Beitrag von esox » Mo 13. Apr 2015, 19:26

Mit mehr Puffer dauert das aufheizen zwar länger aber dafür hast auch länger ruhe.

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Re: Wasserführender Herd / Kaminofen - Die Feinheiten?

#58

Beitrag von emil17 » Mo 13. Apr 2015, 21:24

ihno hat geschrieben: Das immer was rausgeht ist ja die regel wenn die Heizkörper im Winter auf sind. Erst denn Speicher auffüllen dann den Ofen aus und dann die Heizkörper an scheint mir ja auch wenig sinnvoll zu sein oder ?
"Heizkörper auf" macht die Steuerung.
Mehr Speichervolumen bringt geringere Raumtemperaturschwankungen und ist bequemer. Nachteile ausser dem etwas erhöhten Platzbedarf und dem Mehrpreis (relativ bescheiden) gibts bei einem eher überdimensionierten Speicher keine. Hauptvorteil ist mehr Autarkie, wenn man mal weg will. Wir haben 100 Liter pro kW Ofenleistung und das ist nicht zu viel.
Man sollte bei der Berechnung aber andersrum anfangen: Fix ist der Wärmebedarf des Hauses. Daraus ergibt sich die Ofenheizleistung und daraus die sinnvolle Speichergrösse. Ein Heizungsbauer weiss aus Erfahrung, wieviel etwa sinnvoll ist.
Mit 5kW einen 4'000-Liter-Speicher aufheizen zu wollen ist ziemlich langwierig, an einen 25kW-Ofen einen 300er Speicher anzuschliessen sinnfrei.
Wenn das Haus mit einem 5kW-Holzofen ohne Dauerbrand heizbar wäre, also sehr gut gedämmt, wäre der 4000er aber recht bequem. Allerdings würde man dann doch einen 30kW-Ofen nehmen und müsste nicht jeden Tag einheizen.
Zu kleiner Speicher geht gar nicht, das Teil kocht bald und ist ein paar Stunden später wieder unten.
Sinnigerweise nimmt man Kombispeicher mit Schichtentladung, dann hat man auch warmes Wasser.

Grobe Berechnungen dazu sind einfach, da alles Dreisätze: Wärmespeicherung eines Speichers = Volumen * (To - Tu)*4186/3'600'000 kWh (4186 ist die spezifische Wärme von Wasser in J pro Kilo und Grad, 3'600'000 J sind ein kWh)
To: obere Temperatur, 90 Grad
Tu: untere Temperatur, was noch nutzbar ist, bei Bodenheizung etwa 40 Grad, bei Heizkörpern mehr.
Also z.B. To - Tu = 40 Grad, gibt pro 1000 Liter Volumen 47kWh.
Um einen 1000er Speicher voll aufzuladen, wenn er unten ist, muss man mit einem 20kWh-Zentralheizungsherd, der dann 15kWh ins Zirkulationswasser abgibt, reichlich 3 Stunden bei Nennleistung (volle Pulle) feuern.
Ist der Speicher 2000 Liter gross und hat man den selben Ofen, muss man auch 3 Std. pro Tag feuern (der Speicher erzeugt ja keinen Energie), aber die Speichertempertur schwankt dann nur um 20 Grad statt um 40. Das ist ein Komfortgewinn, zumal man auch mal einen Tag nicht einzuheizen braucht, ohne dass es kalt wird.
Hätte man einen 4000er und einen 50kWh-Holzvergaserbrenner, würde man nur vier Stunden brauchen, um den aufzuladen (die ganze Leistung geht ins Zirkulationswasser), müsste aber nur jeden vierten Tag einheizen und könnte, wenn die Wohnungsheizung reduziert wird, problemlos eine Woche oder länger weg.
47 kWh sind bei realistischen Ofenwirkungsgraden etwa 12 Kilo trockenes Holz.
Da man einen Holzvergaser von 50 kWh mit 50kg Holz aufs mal beschicken kann, müsste man den alle vier Tage einmal füllen, anwerfen und fertig.
Beim 1000er Speicher am 20kWh-ZKH müsste man jeden Tag einmal anfeuern und, weil man nicht soviel Holz aufs mal aufgeben kann, dabei mehrmals nachlegen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Dagmar
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Re: Wasserführender Herd / Kaminofen - Die Feinheiten?

#59

Beitrag von Dagmar » Di 14. Apr 2015, 08:55

Hallo,

erst einmal vielen Dank für eure Antworten. :daumen:

@esox
Danke für die Links. Die einfachen Thermometer sind ja wirklich günstig. Das Elektronische hat für meinen Geschmack schon wieder zu viele Funktionen. Na ja, muss ich eben weiter suchen.

@ihno
zwei Speicher einfach deshalb, da ich den Platz möglichst ausnutzen möchte, ohne mir aber einen teuren Spezialspeicher kaufen zu müssen. Und ich kann da wohl maximal 2x1000 Liter unterbringen (dazu muss ich aber wahrscheinlich die Decke aufbrechen und etwas erhöhen). Na mal sehen.

@emil
Danke für die ausführliche Erklärung der Zusammenhänge zwischen Puffergröße und Leistung des Zentralheizungsherdes. Ich will mir den Wamsler K 148 kaufen und der hat 23 KW Leistung und davon 16 KW Wasserseitig. Deshalb der etwas größere Speicherwunsch. Leerrohre kann ich im Moment wirklich noch sehr gut verlegen, werde ich auch machen, kann man immer gebrauchen.

Bei meiner Frage ging es eher darum, daß ich zum einen hoffe sehr alt zu werden und auch alles vorbereiten möchte, daß ich in diesem hohen Alter dann auch in dem Haus wohnen bleiben kann. Und die meisten alten Menschen die ich kennengelernt habe, sind eben im hohen Alter sehr froh über jede Treppenstufe die sie sich sparen können. Und wenn ich mir eben vorstelle, ich muss nur um zu gucken, wie heiß das Wasser im Speicher ist eine Treppe runterlaufen (ob zum Herd oder zum Speicher ist dann auch egal) und dann auch wieder hoch laufen, dann erscheint mir eben ein Fernthermometer sehr praktisch. Da weiß ich dann definitiv wann ich einheizen muss.


Also schon vielen Dank an alle für die Tipps und wenn jemand eine einfaches Fernthermometer kennt, bitte einfach den Link hier posten.


Dagmar
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Re: Wasserführender Herd / Kaminofen - Die Feinheiten?

#60

Beitrag von esox » Di 14. Apr 2015, 09:44

Ein einfaches Digital Thermometer bis 100 Grad und ausreichend Kabellänge zum Sensor sollte auch den Zweck erfüllen
wenn dieses unter der Isolation gut am Kessel aufliegt / Kontakt hat.

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