Euer Selbstversorger-Ärger

Forenschänke und Smalltalk
centauri

Re: Euer SV-Ärger der Woche?

#931

Beitrag von centauri » Mi 6. Aug 2014, 08:33

@dagmar
Mit aufgeben hat das nichts zu tun.
Nur ich mache mir eben keine arbeit mehr mit dingen die mir nicht aussichtsreich erscheinen.
In der zeit kann ich auch eine gartenbankgruppe bauen und zb. Kartoffeln beim bauern kaufen.
Und im grunde genommen tausche ich gerne gegen das was ich habe oder kann. :pfeif:

Manfred

Re: Euer SV-Ärger der Woche?

#932

Beitrag von Manfred » Mi 6. Aug 2014, 08:44

Geht mir auch so, Thomas. Wenn man frisches Obst und Gemüse kennt, kommt einem die Auswahl im Discounter oder Supermarkt sehr bescheiden vor. Richtig reifes Obst ist selten zu finden. Und das Gemüse wirkt ziemlich abgelagert. Zumal die Sorten auf Transportfähigkeit selektiert sind und die leckersten, aromatischten und zartesten Sorten deshalb nie in den Supermarkt gelangen. Diese grusligen Erdbeeren aus Spanien z.B. mit einem Biss wie ein Apfel und ohne jeden Geschmack... :ohoh:
Wir haben dieses Jahr zumindest beim Obst und Beerenobst Glück. Da war letztes Jahr fast Totalausfall. Zum Gemüse kann ich wenig sagen, weil das ja inzwischen mein Vater macht. Bohnen und Gurken gab es die Tage jedenfalls in Mengen. Auch Blattsalat ist reichlich vorhanden. Beim Feingemüse scheint es mager auszusehen. Davon kommt außer einem gelegentlichen Kohlrabi nichts in der Küche an. Die Kartoffelernte wird wohl mittelprächtig.
Hunger ist aber auch bei Totalausfall im Garten nicht angesagt. Das Rind im Tiefkühler hält noch eine Weile vor und im Zweifel gibt es Nachschub von der Weide.
Die Subsistenzbetriebe der Vergangenheit waren nicht ohne Grund viel stärker diversifiziert als die heutige Landwirtschaft. Fast jeder hatte Kleinvieh hinterm Haus. Und selbst wer gar kein Land hatte, hielt noch ein paar Tauben auf dem Dachboden.
Man muss sich schon sehr weit von der Nahrungserzeugung entfernen, um den Wert von Nutztieren in unseren Breiten nicht zu erkennen.

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Thomas/V.
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Re: Euer SV-Ärger der Woche?

#933

Beitrag von Thomas/V. » Mi 6. Aug 2014, 09:05

Beim Feingemüse scheint es mager auszusehen. Davon kommt außer einem gelegentlichen Kohlrabi nichts in der Küche an. Die Kartoffelernte wird wohl mittelprächtig.
Es ist ja nicht so, das ich gar nichts ernte (bis auf wirkliche Totalausfälle, die es immer mal gab und gibt bei einer Art), aber auch das, was jetzt gut aussieht und reichliche Ernte verspricht (Bohnen z.B.) ist nur durch wesentlich erhöhten Arbeitseinsatz gegenüber "früher" zu erzielen (Vorziehen in Töpfen im GH, rein- und raus Räumen bei Kälteeinbrüchen, Schnecken absammeln, giesen usw.).
Einfach aussäen, mal hacken oder giesen und dann zugucken wie es wächst ist schon lange nicht mehr....

Das Problem bei der Tierhaltung ist bloß, das die wieder wesentlich größere Flächen braucht.
Angenommen, ich würde nur die GH und ein paar kleine ausgewählte Beete oder Kübel begärtnern, und aus dem Rest "Weide" oder Auslauf machen, so würde sich das nur unwesentlich am Ertrag an Fleisch bemerkbar machen (also statt 10 Kaninchen dann 15 z.B.). Ist auch nicht so der Bringer, zumal wir schon oft genug Kaninchen essen...
Aber vielleicht sollte man die gewonnene Zeit lieber in andere Dinge stecken? Mehr Holz machen z.B. und damit dann noch nen Ofen befeuern, anstatt mit Öl...
Ich weiß es nicht. :flag:

(Vielleicht sollte man das auch hier abtrennen und ein neues Thema aufmachen? Ist ja weniger ein "Wochenthema" sondern ein grundsätzliches Problem.)
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Benutzer 72 gelöscht

Re: Euer SV-Ärger der Woche?

#934

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 6. Aug 2014, 09:08

centauri hat geschrieben:Nur ich mache mir eben keine arbeit mehr mit dingen die mir nicht aussichtsreich erscheinen.


:daumen:

bei uns ist es so, dass jedes Jahr irgendetwas anderes gut wächst - dafür gibt es genau dieses im übernächsten Jahr fast nicht. Alternanz??

plötzlich gab es jede Menge Walderdbeeren neben unserer Hütte - Fest!! wir haben von dort einiges geerntet, die Schnecken fressen diese kleinen Früchte nämlich nicht.
Heuer war dort eher wenig, aber - an einer anderen Stelle am Grundstück gab es jede Menge!

Knoblauch war voriges Jahr eine tolle Ernte, heuer kaum etwas (zuviel Regen, nehm ich an) - muss froh sein, wenn es mit der eigenen Weitervermehrung klappt....

Walnüsse tragen in manchen Jahren soviel, dass wir mit dem Essen nicht nachkommen, das andere Jahr gibt es stattdessen Haselnüsse.

Bei den Erdäpfel ist eigentlich immer was zum Sattwerden da - natürlich nicht genug fürs ganze Jahr, unsere Grund ist zu klein dafür.
Aber hihi - von eigenen Tieren satt zu werden, ist noch mehr Illusion bei uns.
Grad mit den Forellen klappt es, dass wir sie mit Futter versorgt kriegen (eigentlich tun sie das selber) - nur:
die Minimengen an Fisch, die wir so "ernten" können, oh mei! Wenn das alles wär, müssten wir verhungern.

Ja, wenn wir mehr Land gekauft/gepachtet hätten (woher dazu das Geld nehmen??), dann könnten wir grasfressende Nutztiere halten und mit eigenem Futter großziehen, aber so....

Bohnen wachsen jedes Jahr irgendwelche - Puff- oder Stangen- oder Buschbohnen, Erbsen klappen eigentlich auch :im:
Bei den Johannisbeeren und Trauben sieht es bis jetzt auch so aus, als ob die uns jedes Jahr was nahrhaftes schenken wollen...
Die Himbeeren wandern durch den Garten und zicken außerdem - manches Jahr wollen sie nicht, muss man nur vertrauen, dass es wieder wird... :lol:

Ich hab es aufgegeben, mich zu ärgern, weil andere Pflanzen gut wachsen, als die, die ich gerne hätt.

Und meinen Frühstückskaffee muss ich sowieso zukaufen....

Salat machen wir schon längst ohne Kopf - Pimpinelle, guter Heinrich, Löwenzahn, Brenessel, Baumspinat, Rapunzel und alles, was wir noch so finden - schmeckt sehr gut und ist höchtswahrscheinlich nährstoffreicher als gekaufter oder selber gezogener klassischer Kopfsalat.

Manfred

Re: Euer SV-Ärger der Woche?

#935

Beitrag von Manfred » Mi 6. Aug 2014, 10:38

@Thomas: Wie soll der Thread heißen?

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Re: Euer SV-Ärger der Woche?

#936

Beitrag von Reisende » Mi 6. Aug 2014, 10:40

manfred :)
wir hatten doch auch schon letztes jahr einen jammerfaden für ertragsausfälle, vll zusammenlegen? ;)

und bitte nicht falsch verstehen, ich mach mich nicht lustig, sondern kann euch echt gut nachvollziehen!
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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Re: Euer SV-Ärger der Woche?

#937

Beitrag von Luna » Mi 6. Aug 2014, 11:04

Thomas/V. hat geschrieben:
(Vielleicht sollte man das auch hier abtrennen und ein neues Thema aufmachen? Ist ja weniger ein "Wochenthema" sondern ein grundsätzliches Problem.)
Ja, dazu brauchte beim Fred-Titel nur ..." der Woche" gestrichen werden.

Es gibt bestimmt eine ganze Menge von Gründen, weshalb bei Vielen der Gemüse und Früchteanbau nicht so klappt, wie sie das erhoffen. Ich lese immer mit einem tränenden Auge hier Beiträge aus Spanien oder anderen klimatisch begünstigten Regionen in Österreich, aber auch Deutschlands. Nur mit erheblichem Aufwand wäre in weniger begünstigten Lagen (hier: Höhenlage, schlechtes Kleinklima) auch nur annähernd eine Vegetationsperiode mit entsprechender Vielfalt in 9 von 12 Monaten möglich. Gut, das Klima ändert sich merklich ungünstig, aber obwohl es hinsichtlich der Forschung in den vergangenen Jahrzehnten Fortschritte auch hinsichtlich angepassteren Saatgutes gegeben hat, werden unsere Ansprüche, was "gehen" sollte, auch immer grösser. Blicke ich speziell in unserer Region zurück in die Vergangenheit, zeigt sich mir folgendes Bild:

Die Menschen lebten in Einzelgehöften als weitestgehende Selbstversorger mit jeweils einer Hand voll Kindern. 1 - 5 Kühe, 1-2 Schweine, Kaninchen und Hühner, sehr oft auch Bienen. Brot wurde auf Vorrat gebacken, geheizt wurden 1-2 Räume der grossen Häuser mit eigenem Holz.
Im Garten wuchs Kohl, Kartoffeln, Möhren und Salat. Getreide musste gekauft, oder getauscht werden. Ausser einer einzigen Sorte ganz kleiner saurer Äpfel (was daraus gemacht wurde, weiss ich bis heute nicht) wuchs hier auch kein Obst. Ich habe mich gefragt, weshalb hier alte Kirschbäume stehen, die aber nie Kirschen trugen? Das Wenige, was Klima und Boden hergab, wurde kreativ ergänzt. Aus Blättern(!) von Kirsch- und Nussbäumen wurde z.B. durch Auszüge Likör hergestellt, aus den runzligen Äpfeln Schnaps gebrannt.
Und ich warte seit 15 Jahren auf Nüsse an unseren gepflanzten Bäumen ... Und wenn dann durch günstige Frühjahre mal 5 Nüsse dran waren, haben sie die Eichhörnchen geholt. Das lässt sich fortsetzen mit Anbauversuchen von Bärlauch, Maiglöckchen, Zwetschgen - Arten, die es hier nie gegeben hat. Der Boden hier ist sauer und entsprechend muss der Kulturboden aufbereitet werden, um ganz verschiedenen Ansprüchen der Pflanzen zu genügen.

Ausserdem laden wir die Mundräuber geradezu ein, an unseren Anbau- und Aufzuchtversuchen teilzuhaben. Die Mittelgebirge sind ursprünglich keine Region für Graureiher. Mit der ersten Teichanlage mit Fischbesatz, sind sie ständige Gäste geworden und ausgesprochen erfolgreich. Fuchs, Habicht, Marder & Co hat es hier schon immer gegeben, aber, mit den menschlichen Versuchen, hier etwas für den Verzehr anzubauen oder aufzuziehen, ist ihr (Über)leben wesentlich einfacher geworden.

Und deswegen tun sich dies nur wenige Individualisten an, die immer auf der Suche nach einem Kompromiss sein sollten, in Abhängigkeit von Region und Klima, zwischen den Ansprüchen an die Neuzeit und der Sehnsucht nach dem einfachen Leben einen möglichst wenig frustrierenden Kompromiss zu finden.

Soweit bin ich inzwischen schon, dass ich innerlich lächelnd und ohne neidisch zu werden über Beiträge hinweg lese, wo Neulinge Pflanzen anbauen, deren Namen sich mir erst nach der I-Net Recherche erschliessen würden, anstatt erstmal mit Kartoffeln zu beginnen ...

Olaf
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Re: Euer SV-Ärger der Woche?

#938

Beitrag von Olaf » Mi 6. Aug 2014, 11:22

Also ich finds ja sinnvoller, bei dem jeweiligen Produkt-/ problemthread zu jammern. :lol:
Schon für den Fall, das einer ne Lösung anzubieten hat. Ich habe keine Lust, mir dutzende Jammerseiten reinzuziehen, wenn ich mich dunkel erinner, dass da vor zwei Jahren mal einer was zu geschrieben hat.
Ansonsten find ichs hier genauso gut aufgehoben, das ist doch hier zum jammern?
Wenn es, und ich glaube Thomas/V. eher so verstanden zu haben, darum gehen soll, was ist effizient, was lohnt sich, für solche Betrachtungen bin ich immer zu haben. Wenngleich das pauschal nicht gehen wird. Aber auf Lunas Kommentar hin, dass Anfänger öft die exotischten Sachen anbauen statt Kartoffeln, könnte es ja sinnvoll sein. (Auch wenn Centauri und ich auch aus Überzeugung keine Kartoffeln anbauen :lol: Immerhin haben wir Gründe und es früher gemacht. )
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Manfred

Re: Euer SV-Ärger der Woche?

#939

Beitrag von Manfred » Mi 6. Aug 2014, 12:15

Ich hab jetzt mal einige Beitrage rausgepickt und einen neuen Thread damit eröffnet.
Eine richtige Trennlinie war nicht zu finden. Also seit mir bitte nicht böse, wenn der eine oder andere Beitrag zu viel oder zu wenig verschoben wurde.

Luna
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Re: Euer Selbstversorger-Ärger

#940

Beitrag von Luna » So 10. Aug 2014, 11:53

Ein Bild mit glücklichen Kaninchen vom Juli des Jahres:
IMG_0489_II.JPG
2014-08-10 11.21.55_II.jpg
Dahin gerafft innerhalb eines Tages!

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