Planen fuer den Notfall oder nicht?

Was halt nirgendwo passt
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Little Joe
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Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#51

Beitrag von Little Joe » Fr 26. Apr 2013, 22:53

Sabi(e)ne hat geschrieben:Nein, für Hobbyisten ist das vermutlich nicht so existentiell wie für Profis.
:eek: , also ich finde Saatgutvermehrung ist ein Menschenrecht :schmoll:
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#52

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 26. Apr 2013, 23:01

Sabi(e)ne hat geschrieben:Nein, für Hobbyisten ist das vermutlich nicht so existentiell wie für Profis.
Ich denke wir alle hier wissen wohl, dass es sehr schwer ist, "im kleinen Rahmen" alle Samen selber zu ziehen...
Natürlich "im Ideal" machen wir alles selber auch unsere Samen - aber in der Realität sieht es eher so aus, dass "Selbstversorger" und Hobby-Gärtner abhängig sind von den Saatgutfirmen und ....

wieso meinst du jetzt, dass das nicht existenziell wäre?

Wirklich wirklich existenziell ist es natürlich für niemanden - "im Notfall jagen wir eben Wildschweine" :roll:
Aber existenziell im weiteren Sinne ist es für

ALLE!!!!!!!!!!!

Natürlich auch für die Konsumenten - oder essen die nicht das was angesäht wurde?

Ich kann jetzt nur für mich sprechen - natürlich "schrei" ich auf, hab auch schon überlegt Plakate aufzuhängen - aber irgendwie bin ich

müde.

Da gibt es ja diese schöne "Rede von Häuptling Seattle" (wer auch immer das gesagt und/oder geschrieben hat - es ist viel Weisheit drin!).

Da wurde schon festgestellt, dass man seine Mutter nicht verkaufen kann.
Aber dass wir hier "Erde" (Grundstücke) verkaufen ist inzwischen schon sowas von normal, dass kaum jemand nachdenkt, wie es wäre, wenn das eben nicht so wäre.

Wenn niemand - NIEMAND!! - den Boden besitzen könnte.

Oder das Wasser...

Jetzt sind eben die Samen dran.

Als nächstes dann - die Kinder?

kommt sicher auch noch

Ich glaube, es schreien viele - aber leider nur so laut, wie es die Gesetze erlauben (von wegen Lärmbelästigung zum Beispiel)
Und leider schreien "wir" zu sehr durcheinander und zu wenig zusammen........

Sabi(e)ne
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Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#53

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 26. Apr 2013, 23:28

Ich meinte, daß niemand hier davon lebt, daß er NUR sein eigenes Saatgut vermehrt und verkauft.
Wie man sein eigenes Saatgut gewinnt, dazu gibt es mehr als genug Bücher und Kurse.
Für davon-leben-Müssende ist das gar kein Problem - die haben ALLE eigene samenfeste Sorten, tw. seit Jahrzehnten/Jahrhunderten. Rein lokale Sorten. Biodiversität.
Und die kann sich jeder selbst auslesen - und es gibt genug spontane Mutationen, die das erlauben zur Anpassung.

Was der ganz große Mist ist: siehe Perry Schmeisser - Gene aus patentierten HighTech-Hybriden wandern in alte Sorten ein, und damit sind die dann illegal.

Nur: wo kein Kläger, da kein Richter.
Es ist ziemlich unmöglich, alle Kleingärtner & Kleinbauern weltweit zu kontrollieren - das ist eher ein Kampf der großen Konzerne.
Und ich bin SEHR für lokale nicht-patentierte Sorten.
Die werden auch die Konzerne nicht abschaffen, weil diese Sorten eben die Basis ihres Geschäfts sind.
Gefährlich für alle sind Sorten, die einen "Aus-Schalter" haben, sprich, ab der 2. Generation keine fruchtbaren Nachkommen mehr produzieren können.
Wenn also Hybridsorten nur noch sterile Nachkommen haben.
Das betrifft dann aber die Tierzüchter genauso - und dann ist das wirklich Pandoras Fluch...
Ich bin manchmal wirklich froh, keine Kinder zu haben, und schon was älter zu sein. :roll: :bang:
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

Benutzer 72 gelöscht

Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#54

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 27. Apr 2013, 16:58

Das hast du aber schon gelesen?
utebo hat geschrieben:Um ein Beispiel zu nennen: Ich bin bei den Irish Seedsavers aktiv (=Arche Noah "auf irisch"). Wir bekommen immer wieder alte Sorten geschickt, z.B. von Kohl, die über Generationen in Familien nachgebaut wurden. Keiner weiss mehr den Namen. Wir nehmen sie in die Sammlung auf, sie bekommt einen Namen (z.B. Gortahork Cabbage, weil der aus Gortahork kommt). Eine fantastische Sorte, bestens angepasst an den kalten, nassen Nordwesten. Wir vermehren sie, geben sie an Mitglieder ab, lagern sie auch in der Genbank, von wo aus die Sorte in regelmässigem Turnus sozusagen "aufgefrischt" wird, und verkaufen Saatgut.
Geht dieses Gesetz durch, wird sich das nicht mehr so mit "neuen" alten Sorten wiederholen können, denn diese waren zum Zeitpunkt des Inkrafttretens nicht im Handel und nicht einmal beschrieben. Aus die Maus.
Auch könnte so eine Sorte dann nicht mehr zum Beispiel mit anderen alten oder neuen Sorten gekreuzt werden, um vielleicht eine gegen was auch immer resistente Sorte neu zu züchten, ohne dass ein finanziall ungeheuer aufwendiges Verfahren dahinterstehen muss. Das ist dann auch das Ende solcher Zuchtversuche von kleineren Organisationen, Ökoverbänden, innovativen Bauern etc.
(steht hier im Forum bei den Medien unter Freiheit für die Vielfalt)
Sabi(e)ne hat geschrieben:Ich bin manchmal wirklich froh, keine Kinder zu haben, und schon was älter zu sein.
hmmm....

"hinter mir die Sintflut"??

oder doch nicht? :wink_1:

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Räubermutter
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Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#55

Beitrag von Räubermutter » Sa 27. Apr 2013, 18:34

Ich hab mir auch schon Gedanken über einen möglichen Notstand gemacht und in der Phase überlegt, mir einen Holzofen zu kaufen, damit ich darauf die Nudeln für die Kinder auch kochen kann. Damals hab ich mir auch die vom Ministerium empfohlenen Nahrungsmittel usw. angesehen, fand aber Nudeln und Reis wenig sinnvoll ohne Strom und ohne Gas bzw. Holzherd... :dreh:
Evtl. werde ich das tatsächlich mal in Angriff nehmen... :hmm:
Getreide ist auch ohne Kochen sinnvoll übrigens, nicht nur zum Aussäen, auch zum Keimen lassen und essen, auch sehr nahrhaft.
Ehrlich gesagt, wäre ich schon extrem aufgeschmissen, auch wenn ich wahrscheinlich viel Unterstützung im Dorf bekommen würde, ich lebe ja total ländlich und hier haben vor allem die älteren den Garten und Keller voller Gemüse. Und ich nicht. Mir gehört auch nichts... Also für mich und meine Familie wäre das so ganz persönlich ein totaler Supergau, den ich eigentlich echt nicht erleben wollen würde - mal abgesehen von den Atomkraftwerken, au Mann, da wäre man ja schnell im Szenario von "Die letzten Kinder aus Schewenborn", nein danke, dieser Kelch soll doch bitte schön an uns vorüber gehen.

Ich bin da ganz schön hin und hergerissen zwischen praktischem Drauf-Vorbereiten - allerdings, wenn nun wirklich der Strom ausfallen sollte für mehrere Wochen, was ist denn dann mit den Atomkraftwerken? Dann käme es doch in sämtlichen europäischen Atommeilern zu Kernschmelzen und durch die Hitze... würden die dann nicht auch alle explodieren auf die Dauer? Die Strahlung würde ins Grundwasser gehen und uns alle langsam, aber sicher verseuchen...? Oder wie ist das?
Da kann ich doch besser überlegen, wie man sich auf die schnellste und schmerzfreieste Art von dieser Welt verabschieden kann :fypig: .
Also... ich glaub, ich bleib bei meiner Methode der Vorratshaltung, für zwei Wochen hab ich mindestens ausreichend Essen im Haus, sicherlich auch für vier oder mehr, und entsprechende Kleidung hab ich auch für alle, eine Feuerstelle draußen usw. also überbrücken können wir sicherlich.
Nur Trinkwasser hab ich nicht hier, weil wir nur Leitungswasser trinken. DAs werde ich ändern... sobald mein Auto wieder fährt... :bet:

Kann denn jemand sagen, was passiert, wenn in allen Atomkraftwerken die Kühlung ausfällt?

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Thomas/V.
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Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#56

Beitrag von Thomas/V. » Sa 27. Apr 2013, 18:49

Kann denn jemand sagen, was passiert, wenn in allen Atomkraftwerken die Kühlung ausfällt?
Dann solltest Du schon wissen
wie man sich auf die schnellste und schmerzfreieste Art von dieser Welt verabschieden kann
Was passiert, wenn in einem AKW die Kühlung ausfällt beobachten wir ja live seit 2 Jahren.
Die kriegen das mit intakter, moderner (!!!) Infrastruktur immer noch nicht gebacken :pfeif:
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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citty
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Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#57

Beitrag von citty » Do 2. Mai 2013, 07:39

Hallo,

die Geschichte wiederholt sich ja bekanntlich. Habe mich heute an meinem freien
Tag mit dem Eurocrash beschaeftigt, der ziemlich bald auf uns zukommen wird. Hier ist ein Video ueber die Waehrungsreform von 1948: Schlangen vor den Laeden um das alte Geld schnell noch loszuwerden. Es wurde einfach alles gekauft.
https://www.youtube.com/watch?v=-L8l1kq84aE

Ein gutes wird die Waehrungsumstellung vermutlich haben wenn der Euro drastisch abgewertet wird und die DM oder sonstwas da ist: wer Euroschulden hat kann die evtl. ganz leicht und schnell zurueckzahlen.

Also Lebensmittelvorraete anzulegen lohnt sich auf jeden Fall !!!

LG Citty
Dr. Roger Liebi fan :)

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Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#58

Beitrag von Sargon » Do 2. Mai 2013, 09:50

citty hat geschrieben:Ein gutes wird die Waehrungsumstellung vermutlich haben wenn der Euro drastisch abgewertet wird und die DM oder sonstwas da ist: wer Euroschulden hat kann die evtl. ganz leicht und schnell zurueckzahlen.
Denkste! http://de.wikipedia.org/wiki/Hauszinssteuer :grr:

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Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#59

Beitrag von Landfrau » Do 2. Mai 2013, 11:57

Der Eurocrash wird mit inflationärer Häufigkeit vorausgesagt.
Deutlich kürzere Taktzeiten als das Armageddon der Zeugen Jehovas.....

Zumindest kann man aber sicher sein, dass es nicht ewig so weitergehen wird, uns so gut gehen wird wie jetzt.

Nur: Real beschätigt sich kaum einer damit.

Viele blenden das Thema ganz aus.

manche verkonsumieren fatalistisch, was sie auf der hohen Kante haben.

EInige sehen sich schon als Krisengewinner "Schulden ganz easy zurückzahlen".

Andere kaufen sich einen Ofen "falls mal der Strom ausfällt". Und stellen sich dann gemütliche 48 STunden Picknickgefühl am häuslichen Feuer im Kreise der Familie mit lustigem geschichtenerzählen vor. Dann geht wieder die Waschmaschine, der Tiefkühler, das Internet, der Wäschetrockner und die BenjaminblümchenPlaystation, gell? An einen dauerhaften !! Lebensstil ohne die kleinen Komforthelfer denkt kaum einer.

Und das bischen gemüsesaatgut macht den Kohl beieibe nicht fett.
Warum?

Viele Töchter und ein großer Garten sind des Bauern Tod.
Hieß es.

Das heißt: Die Arbeit im Garten bringt (kalorien, ernährungstechnisch) nichts ein und ist, aus Sicht einer um die eigene Existenz arbeitenden Hofgemeinschaft (Bauernfamilie samt gesinde) teure Tändelei und Zeitverschwendung.
Kohl und salat sind leckere Zu - Gemüse, die man zum Mus (getreide....Müsli!) isst zur geschmacklichen Abrundung.
Fett macht den Kohl das Schwein oder die Gans.

Der GArten war das Statussymbol der Bäuerin, die damit zeigen konnte, dass sie genug Personal hatte zum Wäsche waschen, für den Stall und die Milchkammer und nicht von 3 Blagen (keine Kindertagesstätte im Nachbarort und die Groß - mutter evtl schon in den ewigen Jagdgründen.....da sieht die Klein - mutter schnell alt aus....) behangen den lieben langen tag mit Not-wendigkeiten zu tun hatte. Die hat auch keine Kräuterspiralen gebaut. Oder nur, wenn sie wirklich viel zeit hatte.
Aber der Garten zum Vorzeigen hieß "schaut her, ich habe Zeit genug für Blumen und gemüse, der Hof ist groß genug, die Wirtschaft gut genug, dass ausreichend Leute da sind für alle Arbeit". Vom Reisigbündeln übers Flachsspinnen und Wäschebleichen und Melken und Misten und Dreschen.......

Gut, heute diskutiert die Hofgemeinschaft Fretiagabends im Plenum und es kommt und geht jeder, wie er denkt.
Und im Zweifelsfall geht er in den Bioladen und kauft sich ein Tofubratling, wenn ihm grad nach vegetarisch ist.
Dass jemand nen halben tag Steine ab- oder Kohlen auflädt für ein Mettwurstbrot und einen kaffee, ist derzeit undenkbar,
Es geht uns gut. Gut genug für beliebige Ernährungsfreistile.

Und am Tag X, wenn denn. wenn denn, der Vorgarten wieder umgebrochen wird, wird jeder froh sein, ein wenig gemüse ziehen zu können. Aber die harte Währung wird womöglich wieder die alte sein: Speck und Schinken, Kaffee, Tabak. Alkohol. Zucker und Schokolade. Komischerweise die als allerungesündeste geltenden Nahrungsmittel. Warum eigentlich?

Von einem Schwarzmarkt für gemüsesamen habe ich jedenfalls nie gelesen.

Planen für alls Fälle - ja, unbedingt.
Aber auch was tun.
Und Prioritäten setzen.

Landfrau
Den Inhalt einer Botschaft bestimmt der Empfänger :-)

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Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#60

Beitrag von Reisende » Do 2. Mai 2013, 12:21

da gebe ich dir größtenteils absolut recht.
Landfrau hat geschrieben:
Kohl und salat sind leckere Zu - Gemüse, die man zum Mus (getreide....Müsli!) isst zur geschmacklichen Abrundung.
Fett macht den Kohl das Schwein oder die Gans.
natürlich muss gut essen, wer hart arbeitet. aber damals litten auch viele leute (grade im winter) an vitaminmangelerscheinungen wie skorbut. da ist es schon eine gute sache, wenn ich in dieser zeit getrocknete / eingelegte tomaten, sauerkraut oder feldsalat habe.
Landfrau hat geschrieben: Und am Tag X, wenn denn. wenn denn, der Vorgarten wieder umgebrochen wird, wird jeder froh sein, ein wenig gemüse ziehen zu können. Aber die harte Währung wird womöglich wieder die alte sein: Speck und Schinken, Kaffee, Tabak. Alkohol. Zucker und Schokolade. Komischerweise die als allerungesündeste geltenden Nahrungsmittel. Warum eigentlich?
weil sie hochkalorisch sind, und selten.

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