Kalkuation Weidegans

Enten, Gänse, Schwäne
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kraut_ruebe
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Kalkuation Weidegans

#1

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 13. Nov 2017, 13:10

eine musterkalkulation für die weidegansvermarktung anhand österreichischer daten/kosten unter der voraussetzung einer zu den bedingungen passenden rasse:
Auf Basis 100 Gänse pro Hektar, Haltungsdauer 28 Wochen und einem Gänsepreis bratfertig und frisch von 9,50 Euro/kg (konventionell) bzw. 10,50 Euro/kg (bio) ergibt eine Gans mit vier Kilo Schlachtgewicht einschließlich Federnverkauf einen Rohertrag von 40 bis 45 Euro. Abzüglich der Kosten für Gössel, Stall und Stroh, Weidepflege und Zaun, Futter, Tierarzt, Schlachtung und Vermarktung verbleibt ein Deckungsbeitrag von etwa 13 Euro pro Gans bzw. 1300 Euro pro Hektar Weideland. Der Arbeitsbedarf für 100 Gänse ist mit etwa 110 Stunden zu veranschlagen.
quelle: bauernzeitung.at http://www.bauernzeitung.at/die-weidega ... potenzial/
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Re: Kalkuation Weidegans

#2

Beitrag von Dagmar » Mo 13. Nov 2017, 14:24

Hallo,

danke, das hört sich ja wirklich interessant an. Mal überlegen ob sich das (nicht in dieser Größe) auch für mich lohnt. Bei 100 Gänsen hätte man, wenn man die alle alleine essen will, jeden Tag zwischen 500 und 800 Gramm Gänsefleisch und Leberwurst und, und, ..... :holy:


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Re: Kalkuation Weidegans

#3

Beitrag von Olaf » Mo 13. Nov 2017, 16:15

Aber sind die Preise noch richtig? Kann mir kaum vorstellen, dass es bei euch billiger ist als hier. Früher haben nur unsere Gegenüber-Nachbarn und wir auch, die paar die wir verkauft haben, 13 Euro das Kilo genommen, und können es nicht bio nennen. Inzwischen nimmt auch der große Mastbetrieb unten an der B1 13 Euro, vor paar Jahren noch gab der sich mit 10 zufrieden. Also Weidegänse schon, aber nicht bio.
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: Kalkuation Weidegans

#4

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 13. Nov 2017, 18:53

der artikel ist vom 9.11., also recht frisch. ich denke mal, das ist der grosshandelspreis, wenn man gasthäuser oder so beliefert, also relativ gesicherter absatzweg.

hier bezahlt man als endkunde 14,50 für ein kg südburgenländische weidegans, konvi

http://www.alteskaufhaus.at/shop/produc ... egans.html
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Re: Kalkuation Weidegans

#5

Beitrag von Rohana » Mo 13. Nov 2017, 20:13

Ich kann den Artikel leider nicht abrufen. Von wieviel Hektar gehen die denn aus, und wo? Bei einem Deckungsbeitrag von 1300 pro Hektar Weideland würden das, wenn es wirklich so simpel funktionieren täte, mehr Leute machen... wäre mein erster Gedanke.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Kalkuation Weidegans

#6

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 13. Nov 2017, 21:28

die rechnung geht von einem hektar/100 gänse aus. ist hauptsächlich ein zusatzgeschäft zum bauernhofrest, hier in der region hat kaum jemand mehr als 100.

wo: in österreich. unsere gans-gebiete sind am häufigsten im burgenland und in oberösterreich, generell aber überall in A.

https://www.weidegans.at
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Re: Kalkuation Weidegans

#7

Beitrag von smallfarmer » Mo 13. Nov 2017, 22:32

Ganz so mit Links ist das mit der Gänsehaltung nicht zu machen. Da kannst du auch viel falsch machen. Für einen Anfänger sind 10 Mastgänse auf 1000 m2 schon die erste Hürde.
Nach meiner Meinung zuviel Tiere, bezogen auf die Fläche. In unserer Gegend werden für Spätmasttiere (Weihnachten) zwischen 12 und 14 Euro /p kg. bezahlt. Eine gute Gans wiegt zwischen 4,5 und 5,5 kg.
Gössel kosten bei uns 3 wöchig fast 10 Euro. Auch die Betreuungszeit mit 100 Stunden find ich eindeutig zu wenig. Bei einer Haltung von 26 Wochen mal 7 Tage mal nur einer halben Stunde am Tag sind wir schon bei 90 Stunden, das ist ganz einfach viel zu wenig.
Deshalb rate ich jedem , klein anfangen und wenn mann es im griff hat , erweitern.

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Re: Kalkuation Weidegans

#8

Beitrag von marion » Di 14. Nov 2017, 04:41

smallfarmer hat geschrieben:Ganz so mit Links ist das mit der Gänsehaltung nicht zu machen. Da kannst du auch viel falsch machen. Für einen Anfänger sind 10 Mastgänse auf 1000 m2 schon die erste Hürde.
Nach meiner Meinung zuviel Tiere, bezogen auf die Fläche. In unserer Gegend werden für Spätmasttiere (Weihnachten) zwischen 12 und 14 Euro /p kg. bezahlt. Eine gute Gans wiegt zwischen 4,5 und 5,5 kg.
Gössel kosten bei uns 3 wöchig fast 10 Euro. Auch die Betreuungszeit mit 100 Stunden find ich eindeutig zu wenig. Bei einer Haltung von 26 Wochen mal 7 Tage mal nur einer halben Stunde am Tag sind wir schon bei 90 Stunden, das ist ganz einfach viel zu wenig.
Deshalb rate ich jedem , klein anfangen und wenn mann es im griff hat , erweitern.
Ich muss dir da glaube ich mal Recht geben. Mit Gänsehaltung kenn ich mich ja nicht so wirklich aus, hatte dieses Jahr aber Enten. Und die haben wirklich richtig viel Arbeit gemacht. Es waren nur 6 Stück, aber ich war und bin richtig froh, dass die jetzt in der Truhe liegen. Alleine das schlachten, rupfen und ausnehmen war richtig, richtig viel Arbeit. Wie will man das mit 100 Gänsen machen ? Und für diese viele Arbeit 1300,- Euro minus anteilig Steuer,Versicherung, Krankenversicherung, minus Strom, Wasser, Sreu, Tierarzt und und und ? Never ever...
Ich fühl mich, als könnte ich Bäume ausreißen.
Also, kleine Bäume.
Vielleicht Bambus.


Es wird ... :-)

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Re: Kalkuation Weidegans

#9

Beitrag von kraut_ruebe » Di 14. Nov 2017, 07:03

das ist eine kalkulation für einen bäuerlichen betrieb. mit anzunehmender lohnschlachtung, diese kosten sind ja eigens ausgewiesen. was kostet die? 4 euro? 5 euro?

punkto effizienz kann der SV da was lernen, punkto real-stundenlohn mal sehen, wie bescheiden diejenigen, die unsere nahrung produzieren, bezahlt sind.

falls jemand annimmt, mit 08/15-ackerfrüchten verdient man pro hektar mehr -> nein, tut man nicht.
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Benutzer 2354 gelöscht

Re: Kalkuation Weidegans

#10

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Di 14. Nov 2017, 07:47

pro Ha wird mehr verdient .
pro Stunde :aeh: na lassen wir das .
für mich ist vom Gewinn der fiktive Lohn anzunehmende Lohn schon runtergerechnet.

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