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Re: Alpengemüse & Co.

Verfasst: Sa 29. Mär 2014, 16:33
von Thomas/V.
Hallo, Luna, im Prinzip kann ich Deine Erfahrungen bestätigen, nur das ich einen leichten Südhang habe. Aber der nutzt einem auch bei späten/frühen Frösten wenig. Ich behelfe mich mit viel Folie, und Vorziehen im Gewächshaus, um die Vegetationsperioden zu verlängern.
Auch ein Foliendach oder alte Fenster auf den Hochbeeten bringen noch ganz schön was (siehe http://www.selbstvers.org/forum/viewtop ... =61&t=2586)
Möhren wachsen bei mir allerdings sehr gut (wenn sie nicht nach dem Keimen von Schnecken gefressen werden), ich baue die Roten Riesen an. Hauptsache, der Boden wurde tief gelockert und hat viel Humus. Ich hab zwar auch Wühlmäuse, aber selbst wenn sie mal ein paar Möhren fressen, so ist doch 3/4 der Ernte immer noch ganz gut. Wenn Du keine Schnecken hast, dann probiers einfach noch mal. Ich hatte mal sehr gute Ernte, als ich ein Hügelbeet, das 3 Jahre alt und gut zusammengesunken war, einfach schön breit gerechtund nochmal mit der Grabegabel kräftig aufgelockert hatte. Der alte Kompost war optimal für die Möhren.
Dieses Jahr will ich in den nächsten Tagen in 2 Hochbeete Pferdemist einbringen und zum Heißwerden bringen, darauf dann Erde. Da rein sollen Paprika und Auberginen kommen. Darüber will ich noch ein Foliendach bauen. Mals ehen, wie das dann wird...

Re: Alpengemüse & Co.

Verfasst: Sa 29. Mär 2014, 17:58
von Adjua
Ich habe bekanntlich immer noch kein Gewächshaus. Die Tomaten wachsen auf der Südseite in Töpfen, wo sie unter dem Balkon vor Dauerregen, aber nicht vor Stürmen und Frost geschützt sind, sowie auf der Westseite an der Hauswand (selbe Bedingungen). Darüber hinaus habe ich Freilandtomaten an einer Mauer im Garten völlig ungeschützt, sowie in freien Feld.

Alle werden spät reif - ein ernst zu nehmender Frost Anfang September würde alles zerstören, ist bei uns aber nicht die Regel. Nach dem jährlichen Frostpoker bis in den Oktober hinein komme ich auf ca. 50%, die ich ausgereift ernte, der Rest reift nach und wird gegessen oder getrocknet.

Ein Jahr waren die reinen Freilandtomaten gut, letztes Jahr nicht so gut - dieses Jahr werde ich die Sorten nehmen, die sich bei mir und bei meinem Biogärtner im Freiland schon bewährt haben (Auriga und Martina), sowie die Kartoffeln woanders anbauen, sodass die Tomaten nicht in Windrichtung der Kartoffeln stehen.

Re: Alpengemüse & Co.

Verfasst: Sa 29. Mär 2014, 19:12
von Luna
@ Adjua
Ich bin etwa auf der nördlichen Breite von Freiburg i.Br., auf der anderen Rheinseite in den Süd(west)vogesen.

@ Thomas /V.
Paprika und Auberginen? Deinen Optimismus könnte ich gut gebrauchen!
Das mit den Möhren überlege ich mir nochmal - aber nicht dieses Jahr. Immer waren die grössten/längsten abgefressen,
die tiefer in der Erde stecken - faul sind die Bister auch noch!

Re: Alpengemüse & Co.

Verfasst: Sa 29. Mär 2014, 19:43
von Thomas/V.
Paprika und Auberginen? Deinen Optimismus könnte ich gut gebrauchen!
In einem durchschnittlichen Jahr werden zumindest Paprika schon reif. Allerdings eher gekaufte Jungpflanzen, die ich dann in Töpfen weiter kultiviere und bei Bedarf ins Gewächshaus stelle. Auberginen können bei mir im GH prinzipiell schon auch noch reif werden, aber es gibt etliche "Feinde" (Schnecken, Schimmel, weiße Fliege) und da ich auch nur 2 kleine GH habe, ist die Konkurrenz mit den Tomaten zu groß.
Letztes Jahr habe ich doch 2-4 Paprika-Früchte pro Pflanze geerntet, trotz dem es im Frühjahr lange naßkalt war und eigentlich nur 6 Wochen wirklich Sommer.
Ich hab die Pflanzen allerdings im Baumarkt gekauft, da waren sie schon so groß, das sie die ersten Blütenknospen hatten.

Es ist jedes Jahr ein Glücksspiel und eigentlich ist es wirklich sinnvoller, nur das anzubauen, was einigermaßen sicher eine gute Ernte ergibt.
Aber der Geschmack der eigenen Früchte ist eben nicht mit dem der gekauften zu vergleichen...

Re: Alpengemüse & Co.

Verfasst: Sa 29. Mär 2014, 22:06
von Adjua
Mit Karotten habe ich keine Probleme, trotz lehmigen Bodens, obwohl ich sie letztes Jahr immer erst Ende Juni ausgesät habe. Sie werden bei mir halt nicht so gross, schmecken aber göttlich. Lagerkarotten werden es bisher eher nicht. Ich mache aber auch kein Theater mehr damit, einfach Aussaat per Wurf, mit dem Rechen darüber, fertig. So spare ich mir das Pikieren, Ergebnis war besser als mit der mühevollen Methode.

Re: Alpengemüse & Co.

Verfasst: So 30. Mär 2014, 10:56
von Luna
Ganz langsam geht das Graubraun der Wiesen jetzt in Grün über mit der Konsequenz, dass die Schafe schon etwas finden, was aber nicht Magen füllend ist. Das Heu mögen sie nun aber nicht mehr und plärren deswegen häufig rum.
Zusammen mit den Gänsen, inmitten des "Unkrauts" der Vogesen (tausende wilde Narzissen )gibt das schon ein hoffnungsvolles Bild, zumal am 1. April (kein Aprilscherz) auch noch die Gänsekücken Termin haben.
Die Ziege mit ihrem Kitz ist noch im Stall, weil das Grün an den Bäumen noch fehlt und sie auf Grass nicht sooo scharf sind. Dass die Mutter dann auch kein Heu als Zusatzfutter mehr mag, kann ich mir nicht antun, da sie ja auch Milch für das Kleine produzieren muss. Die Bienen finden schon reichlich Hasel und Weidenpollen und es sieht so aus, als kämen die Tiere mit dem späten Start der Vegetation hier besser zurecht, als die Pflanzen.

Im Spätherbst hatte ich noch Salat in das GWH gesät, von dem 4 Pflanzen den milden Winter überlebt haben und jetzt erntereif sind.
Auch der Mangold kommt vom letzten Jahr gerade wieder. Rhabarber schaut gerade mal aus der Erde. Meerrettich, den ich schon bei zwei Versuchen an verschieden feuchten Standorten ausserhalb des Gartens versucht habe zu etablieren, mag wohl den hier verbreiteten sauren Boden nicht?
Gepflanzt habe ich bisher nur Lauchzwiebeln aus eigener Nachzucht, deren Grün bis in den Sommer hinein dann den Schnittlauch ersetzt, sowie Salat im GWH und im Hochbeet mit Abdeckung.
Sobald Mitte Mai Gurken und Tomaten in das GWH kommen, wird der Salat nach draussen verpflanzt.
Kapu-Kresse und Rettiche ziehe ich in einem ausgemusterten Brutapparat im Haus als Erstversuch gerade vor.

Re: Alpengemüse & Co.

Verfasst: So 30. Mär 2014, 11:13
von Adjua
Echt interessant, dass von den Bedingungen ähnlich klingende Standorte so unterschiedlich funktionieren. Mein Boden ist auch eher sauer und der Meerrettich ist mein schlimmeres Unkraut. Außerhalb des Gartens, sogar am Waldrand ansiedeln gar kein Problem, der wächst überall, wo ein Fitzelchen im Boden hinkommt. Sollte dir wohl mal ein Wurzel von meinem schicken :D

Luna, wenn Du Tiere hast: Ein Schafbauer auf 1000m Höhe in der Nähe hier sagt mir, dass seine Tomaten auf dem Schafmist super wachsen - was ich der Wärme zuschreibe, die der Mist erzeugt. Ich selber habe letztes Jahr so gut wie alles in Wolle gepflanzt, als Dünger und weil es angeblich auch ausgleichend auf Säure im Boden wirken soll. Hat sehr gut funktioniert.

Re: Alpengemüse & Co.

Verfasst: So 30. Mär 2014, 13:00
von Luna
Adjua hat geschrieben:Echt interessant, dass von den Bedingungen ähnlich klingende Standorte so unterschiedlich funktionieren. Mein Boden ist auch eher sauer und der Meerrettich ist mein schlimmeres Unkraut. Außerhalb des Gartens, sogar am Waldrand ansiedeln gar kein Problem, der wächst überall, wo ein Fitzelchen im Boden hinkommt. Sollte dir wohl mal ein Wurzel von meinem schicken :D
Ich habe den Grund für die Ablehnung meiner Standorte noch nicht herausgefunden. Eventuell waren beide Plätze zu feucht, so dass ihnen der Frost im Winter den Garaus gemacht hat. Ich versuche es dieses Jahr im höher gelegenen Garten mit inzwischen akzeptablem Gartenboden.
Adjua hat geschrieben:Luna, wenn Du Tiere hast: Ein Schafbauer auf 1000m Höhe in der Nähe hier sagt mir, dass seine Tomaten auf dem Schafmist super wachsen - was ich der Wärme zuschreibe, die der Mist erzeugt. Ich selber habe letztes Jahr so gut wie alles in Wolle gepflanzt, als Dünger und weil es angeblich auch ausgleichend auf Säure im Boden wirken soll. Hat sehr gut funktioniert.
Das ist schonmal eine ausgezeichnete Idee mit dem Schafmist! Bisher habe ich allerdings noch Hemmungen, ein derartiges Tierprodukt wie Wolle einfach so zu vergraben, weswegen so drei, vier Müllsäcke mit schwarzer Wolle bei mir auf AbnehmerInnen warten, die sie gerne weiter verarbeiten würden, was ich nicht tue.

Re: Alpengemüse & Co.

Verfasst: So 30. Mär 2014, 15:09
von Adjua
Ich nehme deine Wolle sofort ab, wenn du sie nicht brauchst :engel:

Bevor man Hornspäne verwendet, die zum Teil aus Indien importiert werden, ist es doch viel naheliegender, die Wolle der eigenen Schafe zu verwenden? Ausser du hast supertolle Wollschafe :hm:

Die Wolle der Fleischschafe hier in Tirol, die zudem noch zweimal pro Jahr geschoren werden, will kein Mensch verspinnen, weswegen der Tiroler Schafzuchtverband die Wolle sammelt (aufkauft) und an die Hersteller von Wollpellets verkauft, die zum Düngen an Gärtner verkauft werden. Die Pellets gibt es nur deshalb, weil die Leute sonst nicht kaufen würden.

Mist ist übrigens auch ein Tierprodukt :grinblum:

Re: Alpengemüse & Co.

Verfasst: So 30. Mär 2014, 16:53
von Luna
Wenn ich weiss, dass die Wolle jemand verarbeitet, hebe ich sie auf und kompostiere sie nicht.
Über die Qualität kann ich aber nichts sagen. Ein Teil davon ist von Bergschafen und ein anderer Teil von einer Zweinutzungszucht
(Thônes et Marthod 3/4, 1/4 Suffolk), die mir aber feiner vorkommt.