Brennnesseln zubereiten und dann einfrieren, geht das?

Benutzer 72 gelöscht

Re: Brennnesseln zubereiten und dann einfrieren, geht das?

#11

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 22. Aug 2016, 18:07

Eigentlich seh ich das auch so wie viktualia, dieser Artikel ist sowas von "uninformativ", hm...
Tannennadeln sind übrigens nicht giftig!
"Baumblätter" auch nicht - da kommt es ganz drauf an, von welchem Baum :aeh:
Mein Vater hat immer wieder rohe Erdäpfel gegessen - gegen zuviel Magensäure. So arg giftig sind die also auch nicht, meinen Kindern würd ich sie allerdings nicht unbedingt geben wollen.

strega
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Re: Brennnesseln zubereiten und dann einfrieren, geht das?

#12

Beitrag von strega » Mo 22. Aug 2016, 19:04

schätze mal unsere hübsche Wirtschaft muss daran interessiert sein, dass das Sammeln in der Natur von möglichst vielen Leuten als zu gefährlich angesehen wird. Wo kommen wir da hin wenn niemand mehr die handelsüblichen Zuchtsalätchen kauft?
ach jee, ich bin heut sehr systemkritisch.... beh, bin ich immer. Aber heut fallen mir tausend Sachen zum Thema ein...
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Kirschkernchen
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Re: Brennnesseln zubereiten und dann einfrieren, geht das?

#13

Beitrag von Kirschkernchen » Sa 22. Okt 2016, 13:17

Zu Zeiten von James Cook heilten amerikanische Ureinwohner an Skorbut erkrankte Seefahrer mit einem Sud aus Fichtennadeln. Sie enthalten viel Vitamin C. Da Vitamin C nicht hitzebeständig ist, vermute ich, "Sud" bedeutet hier Kaltauszug. Direkt giftig werden solche Nadeln daher vermutlich nicht sein, als Notnahrung im Mai/Juni die frischen Spitzen essen...oder als Not-Vitaminquelle, wird vermutlich gehen, Fichtennadeln dauerhaft zu essen...auf die Idee wird hoffentlich niemand kommen.

Ich esse Brennesseln öfter mal im Fruchtsaft mit Banane, Zitrone und Zeug aus dem Garten. Das schmeckt mir viel besser als roh im Salat. Daher friere ich sie nicht ein, der Platz wird für Fleisch gebraucht. Manchmal hänge ich ein Bündel zum trocknen in den Schuppen und zupfe im Winter mal was für Tee oder Saft. Die darinnen enthaltenen Kieselsäuren werden seit Alters her zur Blutreinigung eingesetzt. Maria Treben verwendete sie für allerlei Leiden als Tee oder in Form von Ackerschachtelhalm als Sitzbad. Da Kieselsäuren kalt schwer löslich sind, kann man sich mit Brennesseln m.E. schwer "zu viel" verabreichen". Auch Brennesseltee wird nur 30s ziehen gelassen und wird damit nicht zu übermäßig viel herauslösen. Bei Ackerschachtelhalb ist das anders, dort sollte man vorsichtig mit der Art des Ackerschachtelhalmes sein, nicht jeder ist essbar und da dort durch die lange Einweich-, bzw. Koch-Ziehzeit viel mehr herausgelöst wird...ist das ein viel stärkeres "Kieselsäure-Mittel" und ich würde das auch eher als Medikament und nicht als Lebensmittel verwenden. Genaueres muss noch ausprobiert werden.

Ich wüßte auch nicht, warum man Brennesseln nicht einfrieren darf. Wem es um die Inhaltsstoffe geht, der könnte alle Gemüse/Salate eher saisonal und frisch essen, wenn sie grad auf dem Acker stehen. Aber wenn du den Geschmack so magst oder einen Vorrat brauchst, warum denn nicht.

Dass die Brennessel in Frankreich nicht beworben und verkauft werden darf, man dafür biszu 75.000 Euro Strafen vorgesehen hatte..., erinnert mich an die "riesengroße Gefahr", die von der Sonne ausgeht. Zumindest für die Herrschenden.

viktualia

Re: Brennnesseln zubereiten und dann einfrieren, geht das?

#14

Beitrag von viktualia » Sa 22. Okt 2016, 14:25

Das man sich mit zuviel Kieselsäure vergiften könne ist mir neu, halte ich für ausgesprochen unwahrscheinlich.
Der Sumpf-Ackerschachtelhalm enthält Alkaloide, dass man sich mit denen vergiften kann glaub ich ohne nachzuschauen was für welche da genau drin sind.
https://de.wikipedia.org/wiki/Acker-Schachtelhalm
(Natürlich kann man sich mit reiner Kieselerde und nem vorhandenen Nierenschaden Übel einhandeln, aber ein Gesunder kann Literweise Schachtelhalm Tee trinken, ohne Harm; auch bei leichten Nierenproblemen würde ich erst anderes weglassen, bevor ich mich mit Brennessel u/o. Schachtelhalm einschränken täte).

Benutzer 72 gelöscht

Re: Brennnesseln zubereiten und dann einfrieren, geht das?

#15

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 22. Okt 2016, 17:15

viktualia hat geschrieben:Der Sumpf-Ackerschachtelhalm enthält Alkaloide, dass man sich mit denen vergiften kann glaub ich ohne nachzuschauen was für welche da genau drin sind.
Der Sumpf-Schachtelhalm ist aufgrund seiner Inhaltsstoffe für Weidevieh giftig. Für die Giftwirkung sind hauptsächlich zwei Stoffe verantwortlich: Erstens eine Thiaminase, die das Vitamin B1 zerstört und vor allem auf Pferde giftig wirkt und ein Taumeln der Tiere auslöst. Zweitens das Piperidin-Alkaloid Palustrin (0,01–0,3 %), das auch im Heu über Jahre hinweg erhalten bleibt und das bei Rindern zur Abnahme des Milchertrags und zu Lähmungserscheinungen führt.

Beim Menschen sind keine Vergiftungen bekannt;
(wikipedia)

interessierte mich mal sehr, weil ich recht viel (Acker-) Schachtelhalmtee selber sammle und trinke. ist einfach zu unterscheiden: weil der Schachtelhalm in meinem Garten wächst, weiß ich, dass er im Frühling extra Sporentriebe treibt und somit Ackerschachtelhalm ist.
Irgendwas war da auch mit einem (auch für Menschen giftigen) Pilz, der gerne mal am Sumpfschachtelhalm wächst. Leider weiß ich jetzt nicht mehr ganz sicher, ob der niemals nie auf Ackerschachtelhalm wächst.
Ich meide halt Pflanzen, die schwarze Flecken haben....

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