Wirtschaftlich sinnvolle Heugewinnung

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Reto94
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Wirtschaftlich sinnvolle Heugewinnung

#1

Beitrag von Reto94 » Mo 4. Mär 2019, 12:54

Hallo zusammen

Wir werde in Zukunft jedes Frühjar auf ca 5-10ha Heu mähen. Lager fürs Heu ist ein einfacher Unterstand, der von allen Seiten her belüftet ist. Am Boden werde ich Paletten auslegen, damit auch unter dem Heu eine Durchlüftung herrscht.

Wir schaffen uns unseren Maschinenpark komplet frisch an. Ich würde am liebsten möglichst klein fahren, mit einem kleinen Traktor und Kleinballenpresse.

Mein Vater möchte lieber gerade eine Nummer grösser gehen und sich eine Rundballenpresse anschaffen, damit man nicht so viele Kleinballen rumstapeln muss.

Ich bin noch jung, mir macht einmal stapeln im Jahr nichts aus. Und man braucht bei Kleinballen nicht immer eine Maschine anzulassen um Heu bei den Tieren aufzufüllen.

Grundsätzlich möchte ich die Tiere auch lieber zum Futter führen, als das Heu ranzukarren. Aber hier wächst im Sommer von ende Mai bis im Oktober grundsätzlich nichts ohne Bewässerung. In dieser Zeit muss man also Heu zufüttern.

Was würdet ihr uns raten?

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osterheidi
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Re: Wirtschaftlich sinnvolle Heugewinnung

#2

Beitrag von osterheidi » Mo 4. Mär 2019, 13:50

kleine ballen :daumen:
auch als ich noch jung war wollte ich die rundballen schon nicht mehr. zuletzt mußten wir einen suchen in der nähe der noch eine alte kleinballen presse nutzt, da wir zukaufen mußten. das war viel einfacher als von einem rundballen was abzumachen.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Wirtschaftlich sinnvolle Heugewinnung

#3

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mo 4. Mär 2019, 14:17

5 oder 10 ha ist ein großer Unterschied :lol: so oder so lohnt sich die Neuanschaffung eigener Technik auf dieser kleinen Fläche nur schwer,
also zu möglichst kleiner Technik greifen:
50 höchstens 60Ps Schlepper (bei eher hänigem Gelände), ohne Allrad z.b. Deutz D5006 oder John Deere 2020 oder oder oder
1,6m Trommel oder Kreiselmäher (ist die Fläche Eben gehen auch 2m, wenn es der Schlepper hebt)
4 Kreisel Zett-Wender
Einkreisel-Schwader
HD-Presse, z.b. Welger AP52 oder Fortschritt K454
Dazu zwei auflaufgebremste 5ter um die Ballen nach Hause zu bekommen.

In der Summe etwa 10.000-12.000€
Da müsst ihr 3 Jahre von 10ha Heu machen nur um die Anschaffungskosten wieder drin zu haben,
ohne Lohn ohne laufende Kosten usw...

Ideal ist eine Ballenschure für die Presse, dann muss man die Ballen nicht auf den Wagen Gabeln.
Bei der Fortschritt Presse braucht es einen zweiten Schlepper dazu der den Wagen zieht und neben her fährt,
bei den West-Pressen wird der Wagen hinten an die Presse gehängt.
Das spart zwar einen Schlepper ein, braucht aber min. 60Ps und Rückwärtsfahren mit den Gespann fällt ersatzlos aus :lol:

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Wirtschaftlich sinnvolle Heugewinnung

#4

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mo 4. Mär 2019, 15:07

Eine eigene Rundballenpresse lohnt sich geschätzt ab etwa 600ha Einsatzfläche,
dazu bräuchte eine vernünftige RB-Presse 200Ps an der Zapfwelle, um sie versorgen zu können 5m Front-Heck-Mähkombi, besser ein Butterfly, 8kreisel zettwender und Zweikreisel Schwader. Zum Ballentransport 2 18ter Plattenwagen und ein zweiten Schlepper mit Frontlader.

Investitionskosten mit gut gebrauchten Maschinen etwa 250.000€...

also eher ausichtslos ;)

WernervonCroy
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Re: Wirtschaftlich sinnvolle Heugewinnung

#5

Beitrag von WernervonCroy » Mo 4. Mär 2019, 17:15

kleine Ballen sind eine Super Sache, schau dich mal im Netz nach Ballenbaron oder ballenbandit um, der sammelt die Ballen direkt aus der Presse und macht einen "grossen" ballen aus bis zu 21 kleinen HD Ballen. Von den Ballensammelwägen würde ich die finger lassen, ebenso von diversen wurf oder fördersysteme auf gezogene Wägen. Wenn die zwei Schlepper hast ist eventuell die Fortschrittpresse interessant, die braucht aber 100ps schlepper.
So hätte ich das damals gemacht, wenn ich das schon gewusst hätte.
Rundballenpresse schön und gut, aber du brauchst immer Maschienen um die Ballen zu bergen und zu bewegen. Beim Stapeln geht viel Raum verloren.
Zur Kostenfrage, wenn du eh neue Maschinen anschaffen willst dann einen gute HD Presse am besten eine Welger 30t€ neu und dazu noch einen Ballenbaron/bandit, liegt beides zusammen leicht über dem Anschaffungspreis einer neuen Rundballenpresse. Kannst natürlich auch eine Polnische HD presse kaufen ca. 13t€ neu oder eine Rundballenpresse ca. 18t€neu, beides ist locker mit einem 70 ps schlepper zu stemmen. Gebrauchte Welger 630 gehen bei 4-5t€ los. Drunter kannst vergessen. Du presst bei 10ha ca. 8000 kleine Ballen pro Schnitt ja nach Graswachstum und Ertrag.

Ich hatte damals auch 10ha Grünland und 6ha Hanglage, die Rundballen waren entsprechend auch nur einseitig gut gewickelt.....hatte aber einen Lohni, der mir presste. Wäre die Trennung nicht gekommen, hätte ich mir eine 630er Welger gekauft und nach einem Ballenbandit geschaut.

Grosser Vorteil. die hast grosse Quaderballen zum Lagern und Transportieren, wenn es schnell gehen muss und kannst die kleinen auf dem Hof bewegen wie du sie brauchst. Wäre für mich Ideal gewesen.
Grosse Quaderballen, fangen die Pressen ab 150t€ an und man braucht 150ps schlepper aufwärts. Dazu noch das selbe Problem wie mit den Rundballen.
Ausserdem fand ich immer, dass das Heu in den HD Ballem am besten fermentierte und eine super Qualität hatte.
Lebe dein Leben.
Meine Kleinanzeigen bei Ebay http://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-best ... Id=4471126

sybille
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Re: Wirtschaftlich sinnvolle Heugewinnung

#6

Beitrag von sybille » Mo 4. Mär 2019, 19:06

Reto, ob kleine Ballenpresse oder Rundballenpresse das müsst ihr selber entscheiden.
Ich bin mit einer kleinen Ballenpresse aufgewachsen und fand es immer schön mit meiner Mutter zusammen den Wagen zu laden. Natürlich war das für mich als Kind schwere und staubige Arbeit aber es gefiel mir.
2004 kaufte ich einen Hof und es gab keine kleinen Ballen mehr. Also kaufte ich einen Rundballen Heu für meine Schafe. Ehrlich gesagt war mir das sehr viel praktischer da ich nur ein Freßgitter davor stellen musste damit die Schafe jederzeit ans Heu kommen. Da muss ich natürlich immer mal wieder improvisieren damit die Fraßstellen gefüllt sind.
Wenn ich nicht ganztags arbeiten müsste würde ich es auch schöner finden mehr bei den Schafen zu sein und ihnen mehrmals am Tag frisches, loses Heu zu geben. Aber das geht nun mal nicht.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

Manfred

Re: Wirtschaftlich sinnvolle Heugewinnung

#7

Beitrag von Manfred » Di 5. Mär 2019, 00:42

Gibt es in der Gegend keine Lohnunternehmer?

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Wirtschaftlich sinnvolle Heugewinnung

#8

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 5. Mär 2019, 00:59

Manfred hat geschrieben:Gibt es in der Gegend keine Lohnunternehmer?
Danach war gar nicht gefragt :engel: auch wenn es die einfachste und vermutlich günstigste Lösung wäre
aber auf jeden Fall die Lösung mit der geringsten Kapitalbindung.

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Wirtschaftlich sinnvolle Heugewinnung

#9

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Di 5. Mär 2019, 07:37

vieleicht denken wir auch falsch ! In Sardinien sind die Erträge wahrscheinlich ganz andere . Ich denke nicht das es hier um 8000 Ballen geht.
Meine Erinnerung war das die kleinen Pressen immer kaputt waren wenn sie gebraucht wurden. Darum haben wir immer selber gemäht und getrocknet und dann pressen lassen.

centauri

Re: Wirtschaftlich sinnvolle Heugewinnung

#10

Beitrag von centauri » Di 5. Mär 2019, 08:09

Ob man sich da gleich ausrüsten muss wie ein Lohnunternehmer. Eigentlich geht es ja auch darum wie viel Zeit ich dafür habe. Und wie ich das einschätze geht es in Sardinien nicht um 3 mal ernten pro Jahr. Und das ich das gleich mal alles auf einmal machen muss glaube ich auch nicht. Da ist es wahrscheinlich nicht so wie in einigen Teilen Deutschlands, Österreichs oder der Schweiz wo man dafür nur mal ein 3 Tage Zeitfenster zur Verfügung hat. Dann denke ich auch nicht das die Felder dort so groß sind um dort gleich mit Großtechnik an zu rücken.

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