Schlachtung von Geflügel

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Edermühle
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Schlachtung von Geflügel

#1

Beitrag von Edermühle » Fr 23. Feb 2018, 16:51

Hallo zusammen!

Ich habe gerade folgendes Video entdeckt, wie man Hühner stressfrei schlachten kann

https://www.youtube.com/watch?v=6qG5VWmWQk4

1. Hat das hier schon mal jemand ausprobiert bzw praktiziert das so?
2. Funktioniert das auch mit Puten und Enten?
3. Warum funktioniert das?

Beste Grüße

Christian
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Eiermann
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Re: Schlachtung von Geflügel

#2

Beitrag von Eiermann » Fr 23. Feb 2018, 18:14

Ich kann da nichts schonendes erkennen. Der Fangstress ist doch der gleiche.
Semper fi!

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Thomas/V.
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Re: Schlachtung von Geflügel

#3

Beitrag von Thomas/V. » Fr 23. Feb 2018, 18:34

der hat wohl auch noch nie was vom Ohrstich gehört? https://www.selbstvers.org/forum/viewto ... ch#p184932
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Edermühle
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Re: Schlachtung von Geflügel

#4

Beitrag von Edermühle » Fr 23. Feb 2018, 19:04

Also wenn das so klappt wie in dem Video und das Tier in eine Art Kurzschlaf o.ä fällt dann dürfte das Tier natürlich nicht mehr gestresst sein, sonst würd es ja nicht so ruhig liegen bleiben.
Was das jetzt allerdings mit einem Ohrstich, bei dem ich das Tier ja vorher trotzdem fange und gestresst Betäube versteh ich nicht.
Wie auch immer, für mich scheint das eine interessante Art zu sein, das Tier zu beruhigen, aber ich wollte nicht einfach wild drauf los probieren und deswegen wissen, ob das schon jemand so in der Praxis macht oder Erfahrungswerte hat.
Für Antworten dies bezüglich wäre ich dankbar.

Beste Grüße

Christian
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Benutzer 72 gelöscht

Re: Schlachtung von Geflügel

#5

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 23. Feb 2018, 22:13

in den Kommentaren steht da was:
pecudis hat geschrieben:Man greift Hühner *weder an den Flügeln* (noch an den Beinen btw), und das Huhn ist nicht etwa "eingeschläfert", das hat ganz einfach Todesangst und rührt sich deshalb nicht mehr.

Laß Dir mal den Züchtergriff zeigen, damit Du nicht mehr Adrenalin als Fleisch in der Pfanne hast ....


Unser Hund damals, als ich ein Kind war, hatte mal nen Hasen gejagt. Der Hase ist dann wie tot ganz ruhig dagesessen und Susi hat ihn geschleckt - sah total lieb aus!!
Aber der Vater unsrer Freundin (Hasenbesitzer) kam hergerannt: "schnell! Nimm deinen Hund weg oder der Hase stirbt vor Angst. Das hält sein Herz nicht aus!"

(edit: war ein Kaninchen, aber wir sagten immer Hase...)

Salmandra
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Re: Schlachtung von Geflügel

#6

Beitrag von Salmandra » Fr 23. Feb 2018, 22:45

ich mache es nur so ähnlich: wir schlachten zu zweit, das heißt ich hole die Tiere und bringe sie meinem Mann zum Schlachten. Meistens greife ich das Huhn oder die Ente vom Futter weg und nehme sie hoch, damit das Tier ruhig bleibt halte ich es dicht am Körper und stecke den Kopf des Tieres unter die Jacke/Arbeitshemd. Die sind dann tatsächlich ein wenig "weggetreten" und das Schlachten geht ohne Flügelschlagen und Hektik. Ob die sich jetzt aber aus Todespanik so verhalten weiß ich nicht.

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Re: Schlachtung von Geflügel

#7

Beitrag von 65375 » Fr 23. Feb 2018, 23:00

Soll man sie nicht vorher einen Tag ohne Futter lassen? Und wenn ja, warum noch gleich? Nur weil das Ausnehmen dann angenehmer ist oder gibt es noch einen Grund?

Salmandra
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Re: Schlachtung von Geflügel

#8

Beitrag von Salmandra » Fr 23. Feb 2018, 23:25

Wir haben immer gesagt bekommen: Schlachten ohne Futter in Kropf, Magen und Darm ist sauberer und einfacher. Werde mich aber noch mal belesen, ob es dafür noch andere Gründe gibt.
Für uns ist es wichtiger die Tiere nicht schon einen Tag vorher zu stressen. Unser alter Nachbar hat selbst die Schweine (zufrieden grunzend) am Trog geschossen.

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Thomas/V.
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Re: Schlachtung von Geflügel

#9

Beitrag von Thomas/V. » Sa 24. Feb 2018, 08:59

Was das jetzt allerdings mit einem Ohrstich, bei dem ich das Tier ja vorher trotzdem fange und gestresst Betäube versteh ich nicht.
In dem Video nimmt der Mensch den Hahn an den Flügeln-für meine Begriffe ist das schmerzhaft für das Tier, zumal es nicht nur 2-3 Sekunden beim Einfangen sind.
Ich fange ein Huhn und klemme es sofort unter den Arm und halte ihm die Augen zu. Nach Möglichkeit fange ich sie sogar frühmorgens im Dunklen direkt von der Stange, das ist am streßfreiesten für alle.

Dann biegt der Mensch in dem Video dem Hahn den Kopf sehr weit zurück, was mir auch nicht sonderlich sanft aussieht.
Und dann legzt er den Hahn auf die Wiese (ob der durch die Herumschwenkerei "betäubt" ist, wage ich zu bezweifeln, der wird desorientiert sein) und streckt den Hals aus und macht mit der Hand die Hackebeil-Bewegung.
Für mich völlig unprofessionell. WIll der dem Hahn den Kopf auf der Wiese abhacken? Ohne Hackklotz? Dann wirds echt tierquälerisch, weil der Boden ja weich ist und das Beil womöglich die Wirbelsäule nicht durchtrennt, sondern in den Boden drückt.

Und den Vogel ohne richtige Betäubung den Kopf abhacken bedeutet, das er reflexartig mit den Flügeln schlägt und mit den Beinen strampelt, das Blut überall verspritzt. Im Gegensatz zu einer betäubung durch Schlag und Ohrstich, bei dem das Tier immer gut festgehalten wird und ausblutet, ohne herumzuzappeln.

Das alles bringt mich zu der Meinung, das das Video nicht zur Nachahmung empfohlen werden kann, ja sogar tierschutzrelevant ist (zumindest in D. dürfen Tiere nur nach sachgerechter Betäubung getötet werden, ob diese esoterische Herumschwenkerei dazu zählt, wage ich zu bezweifeln).
Mal sehen, wann die ersten Tierschützer auftauchen und auch noch die Hausschlachtung zur SV verbieten wollen, wenn sie solche Videos sehen...
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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