Wie lagert man Getreide als Selbstversorger?

outdoorfreak
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Wie lagert man Getreide als Selbstversorger?

#1

Beitrag von outdoorfreak » Do 22. Nov 2018, 20:37

Hallo,

wie lagert man Getreide als Selbstversorger, ohne dass es von irgendwelchen Schädlingen wie z.B Motten zerfressen wird. Hab mir vorletztes Jahr ein Sack Hafer gekauft, der war noch ungedroschen. Und nach einiger Zeit konnte ich ihn an die Hühner verfüttern, weil er so voll motten verfressen war.

Wie kann ich mich gegen diese Viecher wehren? Vielleicht in Plastik-Tonnen lagern? Oder kommen die auch dort rein? Ich hab mal gehört, dass Getreidekörner und Mehl in Kammern gelagert wird, wo keine Luft ist. Das kann man als Selbstversorger allerding nicht machen.

LG
Wir müssen die Veränderung sein, die wir in der Welt sehen wollen.

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Benutzer 4754 gelöscht

Re: Wie lagert man Getreide als Selbstversorger?

#2

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Do 22. Nov 2018, 20:50

Das Getreide muss unter 14% Feuchte haben,
Hafer wegen des höheren Ölgehalts unter 12%,
alles darüber wird dir "hoch gehen".
Zusätzlich muss das Getreide dunkel und möglichst kühl gelagert werden und es darf sich nirgends Kondenswasser bilden.
Gegen Schädlinge hilft möglichst kühles Lagern (in den Lagerhäusern bekommt man das Getreide durch geschicktes Belüften auf ca. 8°C heruntergekühlt) und möglichst trocken (zu trocken gibt es nur im Erwerbsanbau).
Möchte man aktiv etwas gegen Schädlinge (Voralpen Kornkäfer) tun kann man das Getreide gleichmäßig mit Kieselgur behandeln.


Wenn du nur wenige kg lagern möchtest würde ich das in großen Schraubgläsern tun.
Getreide das man im Handel kaufen kann ist trocken genug und hat keinen Ausgangsbefall an Schädlingen was die Sache deutlich vereinfacht.

Aber was meinst du denn mit unausgedroschenem Hafer?
Noch in den Rispen mit Stroh dran?
Oder doch nur ungeschält in der Spelze?

Sonnenstrahl
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Re: Wie lagert man Getreide als Selbstversorger?

#3

Beitrag von Sonnenstrahl » Do 22. Nov 2018, 23:49

Getreide lagern ist nicht ganz einfach. Ich habe seit vielen Jahren Säcke mit 25 kg Dinkel im Haus und verschiedene Möglichkeiten ausprobiert. Einmal einen Sack Demeter Getreide gekauft und da waren innerhalb weniger Wochen Käfer drinnen. Mir wurde gesagt, am besten in den Papiertüten lagern und jeden Tag mal ordentlich durchbewegen, denn das mögen die Tierchen nicht. Aber die Säcke waren mir zu durchlässig und jeden Tag 20 kg bewegen :dreh:
Mittlerweile lagere ich den Dinkel in Gläsern und was da nicht rein passt in 5l Eimern, die luftdicht verschlossen sind. Damit habe ich die beste Erfahrung gemacht. Vor Jahren, hatte ich bei einer Mühle gekauft, wo ich ständig Bewohner im Korn hatte. Die haben wahrscheinlich in der Mühle gewohnt. War anstrengend für den Müller und ich habe ihm einiges frisches Korn zurück gebracht.- war aber kein Demeter.

Wenn es zu heiß ist im Sommer, dann kommen die Käfer auch manchmal.
Eine Methode dem Vorzubeugen ist, das Getreide portionsweise auf ein Blech und 10 Min. bei 100 Grad in den Backofen. Mach ich aber ungern.
War aber vielleicht eine Möglichkeit, um früher schadhaftes Getreide zu retten? :hmm:

....bin jedenfalls froh, dass beim hiesigen Anbieter die letzten 3 Jahre nichts war, außer manchmal ungenügend trocken, so dass die Mühle verstopft ist und ich es nachtrocknen musste( und die Mühle bekam eine große Portion Vollkornreis gegen die Verstopfung :pfeif: )

Benutzer 72 gelöscht

Re: Wie lagert man Getreide als Selbstversorger?

#4

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 22. Nov 2018, 23:51

Kommen die Käfer-Eier denn erst im Lager in´s Korn oder vorher schon?

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Re: Wie lagert man Getreide als Selbstversorger?

#5

Beitrag von Maisi » Fr 23. Nov 2018, 10:36

Ich kann da nicht direkt mitreden, da ich Getreide immer nur in 5 Kilosäcken kaufe und auch darin lasse. Aber bislang *holzklopf* ist da noch nie was reingekommen. Stehen kühl bei mir in der Kammer.

Das Hühnerfutter (25 kg) fülle ich in große Tonnen mit Deckel ausm Baumarkt (diese silbergrauen, wo man den Deckel zudrehen kann), da passt dann grad ein Sack rein. Eigentlich wegen der Mäuse, aber Käfer oder sonstiges ist in all den Jahren auch noch nie reingekommen. Wären also für größere Getreidemengen vielleicht auch geeignet.

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Re: Wie lagert man Getreide als Selbstversorger?

#6

Beitrag von Rabe » Fr 23. Nov 2018, 12:23

Ich kaufe Getreide im Jahresvorrat ( insgesamt 150kg) und habe mir dafür 25l Hobbokeimer gekauft.
Nur wer sich durch nichts und niemanden instrumentalisieren lässt, kann wahre Freiheit leben!

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Re: Wie lagert man Getreide als Selbstversorger?

#7

Beitrag von Sonnenstrahl » Fr 23. Nov 2018, 13:57

Jetzt musste ich gerade mal googeln was Hobbokeimer sind. Genau so sehen unsere 5 l Kunststoffeimer auch aus.
@ ina
... ich nehme an, dass da vielleicht der Kornkäfer seine Eier ins Korn legt und die bei entsprechenden Temperaturen dann schlüpfen.
( In meinem Sack damals waren die schon drinnen)
Es gibt aber auch verschiedene Schädlinge. Ich hatte auch schon ganz winzige, die wie so Spinnweben gemacht hatten und kaum mit bloßem Auge sichtbar.

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Re: Wie lagert man Getreide als Selbstversorger?

#8

Beitrag von Buchkammer » Fr 23. Nov 2018, 15:36

Seit 2011 wurde hier Getreide veschiedener Sorten in 30 l Kunststoff-Kanistern gelagert. Emmer, Einkorn, Rotkornweizen, Dinkel, Weizen, Buchweizen, Hirse ... Sommer wie Winter in einer unbeheizten Garage. Da ist über die Jahre nix schlecht geworden, verfault oder von Viehzeug zerfressen. Getreide war aber bei Anfang der Einlagerung ordentlich trocken und nicht von Schädlingen befallen.

Momentan sind die Vorräte fast aufgebraucht und die Plastekanister werden wieder aufgefüllt.
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
https://www.bewusste-menschen.de/

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Re: Wie lagert man Getreide als Selbstversorger?

#9

Beitrag von outdoorfreak » Sa 24. Nov 2018, 15:42

Hallo an alle und danke für die Antworten :)


@Oelkanne

Ja, der Hafer war ungeschält in der Spelze, als ich ihn gekauft habe.


Noch eine Frage habe ich: Wie kriegt man Getreide getrocknet? In die Sonne legen, so wie man es bei den Kartoffeln macht, wenn sie geerntet werden?
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Re: Wie lagert man Getreide als Selbstversorger?

#10

Beitrag von Specki » Mo 26. Nov 2018, 08:55

Ich häng mich mal kurz dran.
Hab kürzlich 250 kg Futtergetreide für die Hühner gekauft. Damit sollte ich ein Jahr auskommen.
Das ist in so Plastiksäcken verpackt (nicht Luftdicht)

Kann ich das draußen im Schuppen lagern? Dort hat es halt nahezu außentemperatur, also jetzt dann auch unter 0°C. Oder sollte es lieber Frostfrei gelagert werden? Dann muss ich mir was einfallen lassen...

Gruß
Specki

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