Getreideanbau

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emil17
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Re: Getreideanbau

#231

Beitrag von emil17 » Di 19. Mär 2024, 21:14

Es gibt auch sehr kleine landwirtschaftliche Nutzflächen, die von Nicht-Erwerbslandwirten in Nicht-Erwerbsabsicht bestellt werden. Nicht im juristischen, aber im praktischen Sinn. :holy:
Und: Wo kein Kläger, da kein Richter.
Im Hausgarten kann man Weizen durchaus auch in Einzelreihe zwischen anderem Gewächs anbauen, das muss nicht immer ein Feld sein. Das müsste sich positiv auf Krankheitsbefall auswirken, wobei man mit anfälligen Sorten in vom Wetter her ungünstigen Jahren und bei hohem Befallsdruck nicht glücklich werden dürfte.
Man kann natürlich ganz pragmatisch auch, statt den Bauern wegen etwas Spritzmittel zu bemühen, ihm im Juli ein paar Kilo frisch gedroschenes Korn ab Mähdrescher abkaufen und ist damit bei wesentlich weniger Mühe für beide Seiten bezüglich Ernte gleich weit, denn ob der Weizen auf eigenem Grund oder auf fremdem gewachsen ist und gespritzt wurde, kommt dabei aufs selbe heraus. Bei kommerziellem Anbau dürfte die Wahrscheinlichkeit einer korrekten Dosierung der Produkte viel eher gegeben sein.

Wenn man es aber als Hobby oder aus Neugierde macht, kann man bei ProSpecie Rara oder ArcheNoah versuchen, robuste Landsorten zu bekommen, die weniger ertragreich, aber robuster sind, und die sonst keiner anbaut, und es damit versuchen.

Ich habe dazu ein Beispiel von Apfelbäumen. Die sind jetzt im Anbauverhalten nicht gerade weizenähnlich, aber worauf ich hinaus will: Aus unerfindlichen Gründen hab ich mal im Abverkauf ein Golden Delicious Bäumchen gekauft. Die werden, etwas unreif gepflückt, als Dörrobst angenehm süss-sauer. Nur hat der Baum dauernd Mehltau und Apfelschorf. Die selbst gepfropften Lokalsorten (Edelreiser von abgehenden alten Bäumen aus vernachlässigten Streuobstwiesen genommen - man merkt sich im Herbst die Bäume mit interessanten Früchten) dagegen sind am selben Standort viel unempfindlicher auf Pilzkrankheiten. Hier macht Vogelfrass die grössten Verluste. Elstern, Krähen, Eichelhäher, die in manchen Jahren in fast jeden Apfel von oben her eine Grube reinpicken. Und da kann ja die Sorte nichts dafür.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Getreideanbau

#232

Beitrag von Dyrsian » Mi 20. Mär 2024, 09:21

Ich hab mal Gelbweizen angebaut. Das war an sich eine echt gesunde Kultur. Allerdings ist das Dreschen und Reinigen eine elende Arbeit von Hand und im Stroh waren noch zig Körner. Das lockt Mäuse an wenn man es verwendet. Ich hab es unter die Erdbeeren gelegt, dann wuchs da überall Weizen. Den Rest hab ich dann tatsächlich entsorgt.
Kann man mal machen, grade mit Kindern. Aber einmal reicht.

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