Limabohnen

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Benutzer 6122 gelöscht

Limabohnen

#1

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Sa 28. Dez 2019, 21:17

Manchmal wundert es mich ja schon, daß es tatsächlich noch Themen gibt, die hier noch nicht besprochen wurden?!

Limabohnen z.B. :)

Beim Aufräumen meines Vorratsschranks habe ich Trockenbohnen gefunden, die ich im Eine-Welt-Laden als Tatarenbohnen aus Usbekistan gekauft habe. Gekauft habe ich sie hauptsächlich, weil ich sie so hübsch finde.
Es sind diese Bohnen:
https://www.lemberona.at/wp-content/upl ... rtrade.jpg

Haltbarkeitsdatum war schon abgelaufen, aber ich würde sie gerne als Trockenbohne haben. Zwecks Keimprobe habe ich sie eingeweicht und auf die warme Fensterbank gestellt. Sie sind schon am 2. Tag gekeimt! :)
Jetzt haben sie Erde bekommen und ich warte voller Spannung, ob etwas Grünes auftaucht.

In einem anderen Gartenforum habe ich die Info gefunden, daß das wohl tatsächlich Lima-Bohnen sind. Limabohnen brauchen anscheinend sehr viel Wärme und Sonne und ranken an die 2 Meter hoch.

Jetzt meine Frage: Hat jemand von Euch schon mal in Mitteleuropa erfolgreich Limabohnen zur Reife gebracht? Voranzucht ab Ende April würde ich im Haus machen. Für richtig viel Wärme könnte ich sie hinter Glas im Mörtelkübel anpflanzen. Aber klappt das in Deutschland? Oder sind da unsere Sommer zu kurz? Hat hier Jemand noch Tipps für den Anbau? Oder ist Freiland doch besser? Wie hoch ist der Wasserbedarf?

Interessiert wäre ich auch an Rezepten. Im Moment kochen die Limabohnen nämlich auf dem Holzherd und ich finde nur ganz wenige Rezepte im Netz.

Update: Mittlerweile habe ich sie verspeist. Kreativ mit Hüttenspeck, Schafskäse, Tomatenmark und schwarzer Olivenpaste (ich weiß, nicht gerade die Gourmet-Variante). Sie schmecken echt sehr cremig, lecker, so wie Baked Beans oder Gigantes /Riesenbohnen. Pappsatt machen sie auch. Als SV-Variante für Baked Beans wären sie schon klasse.

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Limabohnen

#2

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » So 23. Feb 2020, 10:34

Die an Weihnachten ausgesäten Limabohnen (Phaesolus lunatus) zeigen auf der Ost-Fensterbank im warmen Bad die ersten reinweißen Blüten. :)

Sie sind mittlerweile ca. 1,20 m bis 1,40 m hoch. Die Blüten sind kleiner und zarter als bei den anderen Bohnenarten.
Das mag aber auch daran liegen, daß sie nur in Bechern von 300 ml in Gartenerde wachsen ...

Viele Wurzeln haben sie noch nicht ausgebildet. Sie brauchen tatsächlich nur 1 - 2 x pro Woche einen Schluck Wasser wenn sie die Blätter hängen lassen.

Da die Limabohnen anscheinend 2 Monate bis zur Blüte brauchen, werde ich also Ende März für den Garten aussäen.

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Re: Limabohnen

#3

Beitrag von Rohana » So 23. Feb 2020, 11:17

300ml Erde für ne 1,20m hohe Pflanze? Reschpeckt! :ohoh: Wärem und Sonne hätten wir hier im Sommer, vielleicht wär das was für uns... von Wasser hat ja niemand was gesagt, oder? :grinblum:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Limabohnen

#4

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » So 23. Feb 2020, 12:30

Ja, anscheinend brauchen die Limabohnen nicht soviel Wasser und eben wohl auch nicht soviel Erde.
Hier ist ein antikes Foto mit Anzucht im Eimer:
http://commons.wikimedia.org/wiki/File: ... uselang=de

Ich werde sie wahrscheinlich auch in einen Mörtelkübel pflanzen hinter Glas.
Anscheinend rufen Limabohnen Raubmilben als Feinde von Spinnmilben biochemisch herbei. Nachdem ich an den Auberginen manchmal Spinnmilben habe, werde ich die nebeneinander pflanzen.
Ob es diese Raubmilben auch in D gibt, ist natürlich fraglich?
Hier ist dazu eine Info:
https://www.spektrum.de/magazin/wie-sch ... den/820843

Was ich noch nicht herausgefunden habe ist, ob die Limabohnen Selbstbefruchter sind ...

Eine andere trockenheitsverträgliche Bohnenart ist die Teparybohne (Phaseolus acutifolius). Da habe ich mir schon Samen besorgt und werde die dieses Jahr auch ausprobieren. Nachdem für 2020 wieder Dürre prognostiziert wird, sollte man sich wohl noch mehr damit auseinandersetzen.

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Limabohnen

#5

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » So 23. Feb 2020, 12:46

Nachtrag: Limabohnen müssen mindestens 12 Stunden in Wasser eingeweicht werden. Dann abgießen, abspülen, mit der 3-4fachen Menge frischem Wasser ohne Salz auf den Herd und 2 - 2,5 Stunden kochen. Dann wieder abspülen. Farbige Sorten wie meine Tatarenbohne enthalten Blausäure, rein weiße Kerne nicht.

Also ohne Holzherd würde ich diese Trockenbohnen wohl nicht als so wirtschaftlich bezeichnen. Aber wenn der Küchenherd im Winter sowieso eingeschürt wird, ist das ein leckeres Essen. Und die Bohnen sind echt riesig! Trocken sind sie ca. 2,5 cm lang und 1 cm breit, durch das Einweichen sind sie dann nochmal größer.

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Re: Limabohnen

#6

Beitrag von strega » So 23. Feb 2020, 23:39

hatte letztes Jahr welche, allerdings wegen wohl supergigaaltem Saatgut nur zwei Pflanzen,
hab ihnen echt wenig Wasser gegeben, so einmal die Woche etwa zwei Liter im Hochsommer mit fast täglich 40 Grad aufwärts,
ham ne Wachstums- und Fruchtpause eingelegt im August, danach gings weiter....
andere Stangenbohnen sind mir oft im Juli abgekratzt, von daher sind sie für mich ne Empfehlung

etwas weniger Schoten als andere Bohnen die ich kenne, aber widerstandsfähig und schön
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Limabohnen

#7

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Mo 24. Feb 2020, 09:52

@strega, danke für Deine Erfahrungen vom letzten Jahr!
Weniger Ertrag? Im Moment bilden sich in jeder Blattachsel Blüten.
Hast Du an den Blüten Insekten gesehen?
Ich bin ja gespannt, ob sich bei mir im Badezimmer Schoten bilden (dann wären die Limabohnen ja Selbstbefruchter)?

strega, wann hattest Du die Limabohnen denn ausgesät? Und wann ging die Ernte los?

Ja, ich will auch Bohnen haben, die mit Trockenheit und Hitze umgehen können. Feuerbohnen / Käferbohnen brauche ich deswegen gar nicht mehr ausprobieren ...

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Limabohnen

#8

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Mi 26. Feb 2020, 12:09

Die erste Minischote ist zu sehen! :michel:

Nachdem ich aktuell keine Hummeln im Bad habe, ist offensichtlich Selbstbefruchtung möglich.

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Re: Limabohnen

#9

Beitrag von strega » Mi 26. Feb 2020, 20:33

Pitu hat geschrieben:
Mo 24. Feb 2020, 09:52
strega, wann hattest Du die Limabohnen denn ausgesät? Und wann ging die Ernte los?
naja, wohl anders wie bei euch in bella Mitteleuropa hatte ich sie Mitte Mai ins Freiland gesäht,
da der Mai aber auf meiner Insel letztes Jahr ungewöhnlich kalt und nass war kam manches sehr langsam zugange,
eben auch die Bohnen,
und ab Anfang Juni wars sauheiss,
hatte das Gefühl, dass manche Pflanzen dafür da noch zu klein waren, nicht nur die Bohnen,
wenns täglich rund 40 Grad hat so zwei Wochen lang aufwärts

die ersten hab ich eine Woche nach Blüte geerntet, fürn Bohnensalat :)
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Re: Limabohnen

#10

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Mi 26. Feb 2020, 20:54

strega, hast die ganzen grünen Schoten verwendet? Wie lange hast Du die denn dann gekocht für Deinen Bohnensalat?
Die Schoten sollen auch verwendbar sein. Aber da habe ich bei meiner bunten Sorte eben Bedenken wegen der Blausäure.

Ja, sie scheinen recht kurz zu blühen und schnell Schoten anzusetzen. Muß ich mal genau beobachten, wie viele Tage es von aufgegangener Blüte bis zur Schote dauert?

Welche Sorte hattest Du denn strega? Waren die Kerne weiß oder bunt? Und wie hoch sind Deine Pflanzen geworden?

Es scheint ja 2 Varianten zu geben: Die Limabohnen mit sehr großen Kernen, die bis zu 3 m hoch werden können. Davon gibt es eben auch Varianten mit farbigen Kernen. Meine "Tatarenbohne" aus Usbekistan ist wahrscheinlich die Sorte Christmas.

Und die Mondbohnen, die nur halb so hoch werden, kleinere Kerne haben, die meistens weiß sind.
(Zumindestens hab ich das bis jetzt so verstanden ...)

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