Guter Heinrich & Kollegen - eure Favoriten?

babayaga
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Re: Guter Heinrich & Kollegen - eure Favoriten?

#11

Beitrag von babayaga » So 12. Mai 2013, 21:21

ina maka hat geschrieben:Brennessel ....
hihi - also im Beet machen die keinen Spass!
Am Teller schon - wir lieben Brennessel als Salat - gekocht mögen wir sie eigentlich gar nicht. Dann schmecken sie mir auch nach Pisse.
Ich mag auch Brennesseln, am liebsten Brennesselsuppe mit nem verquirlten Ei drinnen oder Brennesseltee.
Gekocht werden die in dem Sinne da ja nicht mit, eher hinterher zugegeben und ich finde den Geschmack angenehm, hat was heuartiges irgendwie.

Ist aber eben wie alles im Leben:
'Warum ich?' fragte der Frosch.
'Geschmackssache.' sagte der Storch.

lg baba
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utebo
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Re: Guter Heinrich & Kollegen - eure Favoriten?

#12

Beitrag von utebo » So 12. Mai 2013, 22:30

Ich hab' seit Jahren im Folienhaus Baumspinat (Chenopodium giganteum) 'Magentaspreen'. Der sät sich dort immer wieder selbst aus. Geht in wärmeren Sommerklimaten sicher auch draussen. Der sieht toll aus, ist unglaublich produktiv und schmeckt in gemischtem Wok-Gemüse ganz lecker. Ein paar der hübschen lila Spitzen machen sich auch gut im Salat; in zu grossen Mengen schmeckt er etwas seifig, finde ich. Aber unsere Hühner sind wild drauf...
Blätter von Malva sylvestris kommen bei uns in Suppen oder auch mit ins Wokgemüse und die eine oder andere Blüte in Salat. Dieses Jahr versuche ich auch den Anbau (Folienhaus) des Malvengewächses Melokhia (Corchorus olitorius - http://de.wikipedia.org/wiki/Langkapselige_Jute).
Vogelmiere schmeckt mir irgendwie zu grasig und Löwenzahn ist mir zu bitter.

Nightshade
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Re: Guter Heinrich & Kollegen - eure Favoriten?

#13

Beitrag von Nightshade » Mo 13. Mai 2013, 06:51

Heiko hat geschrieben: Als Anzeigepflanze für einen nährstoffreichen Boden wächst die Vogelmiere aber auch sehr stark und breit.
Die Vogelmiere ist keine Zeigepflanze für "nährstoffreichen Boden", sondern für Nitrat. Genau wie die Brennnessel. Sie reichert Stickstoff im Gewebe an.

Und das erklärt auch, warum diese Pflanzen häufig nach Urin schmecken. Bei mir wachsen sie am Zaun, wo alle Hunde der Nachbarschaft das Bein heben. Die Hunde schaffen dort einen idealen Lebensraum für Nesseln und Vogelmiere.

Schon wenn ich mir die Standorte der Nesseln und Mieren anschaue, habe ich kein Bedürfnis, die irgendwo einzusammeln und zu essen. Diese Pflanzen sind in größerer Menge nicht allzu gesund. Die Miere kann man im Topf anbauen - für Kanarienvögel!

Utebo, vom Löwenzahn nutzt man nur die ganz jungen Blätter im April/Mai. Da sind sie noch nicht so bitter und kommen in den Röhrlsalat. Noch besser schmeckt die kultivierte Form.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Guter Heinrich & Kollegen - eure Favoriten?

#14

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 13. Mai 2013, 09:27

Nightshade hat geschrieben:Die Vogelmiere ist keine Zeigepflanze für "nährstoffreichen Boden", sondern für Nitrat.
:eek: :eek:

Das heißt dann wohl, in der normalen Kräutererde ist zuviel (zuviel, oder??) Nitrat??

Bei mir wuchert die Vogelmiere nämlich fröhlich in den (außer der Ausgangserde, die aber teilweise schon ein paar Jahre in Verwendung ist) ungedüngten Balkonkisterln herum.....
Im Garten wird sie ziemlich schnell von anderen Pflanzen verdrängt.

Meines Wissens nach ist Vogelmiere ein Humuszeiger/Zeiger für ausreichend mit Wasser versorgte, stickstoff- und nährstoffreiche Böden (was aber auch nicht wirklich zu den Balkonkisterln passt) und enthält Saponine, weshalb man nicht allzuviel davon essen sollte.
Aber ich denke, das passiert bei der Größe der Blätter eh nicht so schnell - oder?
Nach Pisse schmeckt mir Vogelmiere nicht - kommt vielleicht wirklich von den Hunden.......

Ich hab den Eindruck, sie mag keine verdichteten Böden - weiß nicht, ob diese meine Beobachtung Zufall ist!

Von der Brennessel sollte man auch bevorzugt junge Blätter nehmen - eben wegen der Gefahr, dass sie Nitrate anreichern.
Brennesseln wachsen nicht nur im Hundeklo - aber trotzdem ;)

Ich persönlich geh in der Stadt nur äußerst selten eßbare Wildkräuter sammeln - in erster Linie wegen der Hunde-Dichte.

Obwohl ich Zweifel hab, ob Brennessel wirklich mehr Nitrate anreichern als mancher gut gedüngte Spinat und/oder Winter-Treibhaussalat - hm??

Nightshade
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Re: Guter Heinrich & Kollegen - eure Favoriten?

#15

Beitrag von Nightshade » Mo 13. Mai 2013, 09:46

Tja, wo wächst das Zeug bei mir? - Aus Ritzen im Beton des Gehsteigs, aus Nachbars Komposthaufen, aus schwer verdichteten öffentlichen Grünstreifen. Vermutlich würde die Miere in den Beeten wachsen, dort wird aber kein Unkraut geduldet.
Die Wasserversorgung ist im Frühling generell gut - die Miere seh ich nur in dieser Zeit, die Nessel hat da ihr Hauptwachstum.

Deine "Kräutererde" kann ich nicht beurteilen. Bei mir sind Kräuter Lückenfüller im Garten oder sie wachsen im Topf in jener Einheitserde, die gerade in Aktion ist. Spezielle Substrate tu ich mir nur für Pflanzen an, die das auch wirklich brauchen.

Bei Glashausgemüsen wird der Nitratgehalt kontrolliert. Selbstverständlich wird es da unentdeckte Skandale geben, aber im wesentlichen kann man sich schon darauf verlassen.

Reichlich zu beobachten ist die Miere auch auf der Donauinsel, die der von Menschen (nicht Hunden) am gröblichsten verdreckte Grünbereich in der Stadt sein dürfte. Man sieht im Spätwinter anhand der Pflanzen sehr gut, wo letzten Sommer der Weg zum öffentlich Klo zu weit war.
Ich betrete ja die Insel oder den Prater mit den Hunden gar nicht mehr, da sie nachher regelmäßig fürchterliche Zwischenzehenekzeme bekamen. Aber der Mensch fühlt sich bekanntlich selbst da noch wohl, wo das Schwein bereits sehr unglücklich wäre.

Ich brauch dringend Tabakpflanzen. Eigentlich schon heute, aber ich hab nirgends welche bekommen.

utebo
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Re: Guter Heinrich & Kollegen - eure Favoriten?

#16

Beitrag von utebo » Mo 13. Mai 2013, 10:17

Nightshade hat geschrieben:
Heiko hat geschrieben: Als Anzeigepflanze für einen nährstoffreichen Boden wächst die Vogelmiere aber auch sehr stark und breit.
Die Vogelmiere ist keine Zeigepflanze für "nährstoffreichen Boden", sondern für Nitrat. Genau wie die Brennnessel. Sie reichert Stickstoff im Gewebe an.

...

Utebo, vom Löwenzahn nutzt man nur die ganz jungen Blätter im April/Mai. Da sind sie noch nicht so bitter und kommen in den Röhrlsalat. Noch besser schmeckt die kultivierte Form.
Meines Wissens ist die Vogelmiere nicht nur ein ausgesprochener Stickstoffzeiger sondern auch Humuszeiger. s.a. http://www.bio-gaertner.de/Verschiedene ... orpflanzen

Ich hab' den Löwenzahn mal mit Blumentöpfen abgedeckt, also 'gebleicht'; dann ist er auch nicht bitter. Ist mir nur zu viel Akt, denn wenn der durchstartet, hab' ich normalerweise schon Rucola und Schnittsalat im Folienhaus.

Was ist denn Röhrlsalat?

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Re: Guter Heinrich & Kollegen - eure Favoriten?

#17

Beitrag von Olaf » Mo 13. Mai 2013, 10:27

Moin.
Ich dachte immer, Vogelmiere zeigt saueren Boden bzw. Kalkmangel an.
Fakt ist, es wächst sehr verstärkt, seit ich große Mengen Mist zu verfügung habe.
:hmm:
Mit den Wildpflanzen hab ich es ja nicht so. (Und, ich bin sonst nicht sehr mäkelig - von Spinat krieg ich Würgereiz, so werd ich auch keine Altenative dafür suchen. Meine Frau hat mal Brennesselbrot gebacken. Ich weiß nicht, warum man ein wohlschmeckendes Brot damit ruinieren muss.)
Aber die Mühe mache ich mir jedes Jahr jetzt um die Zeit, die Spitzen vom wilden Hopfen zu sammeln. da können auch ein paar junge Blätter dabeisein. Zum Nachbarn hin ist der ganze Zaun damit voll, und auf seiner Seite hab ich gestern noch welche gesehen, die erinnerten schon fast an dürre Spargel, so dick wie die waren, die hol ich mir heute.
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: Guter Heinrich & Kollegen - eure Favoriten?

#18

Beitrag von Minze » Mo 13. Mai 2013, 11:47

Olaf hat geschrieben:Aber die Mühe mache ich mir jedes Jahr jetzt um die Zeit, die Spitzen vom wilden Hopfen zu sammeln. da können auch ein paar junge Blätter dabeisein
Eigentlich erntet man ja nicht die Triebspitzen, sondern die Wurzeltriebe, die als Hopfenspargel bezeichnet werden und wohl eine Delikatesse sind.
Liebe Grüße
Minze

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Re: Guter Heinrich & Kollegen - eure Favoriten?

#19

Beitrag von 65375 » Mo 13. Mai 2013, 12:11

Vogelmiere wächst bei mir im ganzen Garten (fruchtbarer, lehmiger, schwerer Boden) auf allen Beeten. Hunde oder anderes Getier kommt da nicht hin (und wir benutzen üblicherweise die Toi im Haus). Find ich mal ein Katzen- oder Igelhäufchen, wird das sofort entfernt. Die Miere schmeckt gut, wenn ich immer mal ein Stengelchen esse. Manchmal kommt etwas in Suppe oder Salat.

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Re: Guter Heinrich & Kollegen - eure Favoriten?

#20

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 13. Mai 2013, 12:34

Ich habe mir die gesunden Kräuter in Gartennähe geholt. Zum Sammeln fehlt mir die Zeit, das Wetter sollte dann auch noch passen. Bärlauch wächst gut unter den Himbeeren, die Knoblauchrauke samt leider ziemlich aus, ich hab sie trotzdem ins Kräuterbeet gepflanzt, Gundermann und kriechender Günsel unter den Brombeeren, das Franzosenkraut wächst von selbst in den Gemüsebeeten, der Giersch hat sich auch seine Plätze erobert und für die Brennessel hab ich mir auch ein Eckchen hergerichtet. Spitzwegerich, Frauenmantel, Sauerampfer find ich in der Wiese und Vogemiere macht über den Winter über manche Flächen einen dichten Pelz.
Wegen den Inhaltsstoffen mach ich mir keinen Kopf, ich traue den Pflanzen die Intelligenz zu, dass sie sich aus dem Boden holen, was sie brauchen.
Der gute Heinrich ist mir leider ausgeblieben, ebenso der sibirische Portulak, die mehrjährige Gartenkressehat sich auch verflüchtigt und mein Traum ein mehrjähriges Gemüsebeet anzulegen, hat sich wieder ausgeträumt. Aber der Portulak samt sich zum Glück selbst aus, der Schnittlauch kommt genau wie der Ackerlauch wieder, Meerkohl braucht noch ein paar Jahre, bis er wirklich eine staatliche Pflanze geworden ist,
Spargel und Rhabarber stehen gut im Saft.
@Olaf, unser Hopfen ist erst 3jährig im Garten, ich hatte noch nicht den Mut, Hopfensprossen zu ernten, aber mit den Jahren kann da noch was werden.

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