Hallo Sabi(e)ne,
Du scheinst im gewerblichen Chicoree-Anbau bewandert zu sein.
Meine Erfahrung reicht bloss zum Hausgebrauch, – und diese wiederholt sich meistens jährlich in der gleichen Manier. Der Arbeitsaufwand vom sähen bis zur Ernte ist eigentlich zu gross, aber wenn man die schönen gelben Kolben vor sich hat, wenn es draussen weiss und kalt ist, pflanzt man halt das nächste Jahr wieder.
Hallo Olav,
Du schreibst nichts darüber, ob dein Chicoree im Sand Erfolg hatte. Hast Du den Sand beim Verarbeiten in der Küche herausbekommen oder hat es vielleicht ein ungerades Mal geknirscht zwischen den Zähnen?
…… noch etwas zur Grösse der Chicoree-Kolben, die man treiben möchte.
Industrielle Treibung
Hier wird maschinell gesät und geerntet. Die Pfahlwurzeln werden auf ein Norm-Mass abgeschnitten, damit diese in den Treibrahmen passen. Hier geht natürlich viel Energie und Materie für die zukünftigen Kolben verloren. Deshalb sind die gekauften Chicorees auch eher klein und einheitlich in der Grösse. Der Markt verlangt das so.
Private Treibung
Die Pflanzen werden auf Schale gesät, in Töpfchen pikiert (siehe Bild 1) und dann nach draussen gesetzt. Man kann ruhig etwas mehr Platz lassen in der Reihe als auf dem Bild ersichtlich ist. Die Pflanzen werden natürlich aus den Töpfchen herausgenommen zum Setzen.
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So entsteht bis im Herbst eine Pflanze mit einem Wurzelpaket(keine Pfahlwurzel), das die Energie in die Kolben abgeben kann. Die entkrauteten Pflanzen lassen sich so für die Treibung besser in Gefässe mit wenig Tiefgang verpflanzen. Die ganze Energie ist so aber noch vorhanden.
- Bild 6.jpg (50.57 KiB) 3947 mal betrachtet
Wenn man noch weiter etwas für das Wachstum tun will, kann man das mit Hilfe des Substrates tun.
Kein Substrat
Pflanze nimmt auf, was in den Wurzeln steckt, - eher magere Kolben.
Sand
Pflanze nimmt zusätzlich vielleicht noch etwas Mineralien auf.
Alt gelagerten Kompost
Pflanze wird zusätzlich getrieben - ergibt schöne dicke Dinger.
- Bild 5.jpg (37.27 KiB) 3947 mal betrachtet
Natürlich kann man auch das Pflanzgefäss mit unterschiedlichem Substrat bestücken, z.B. unten hinein Kompost und obendrauf Sand oder umgekehrt. Mit Sand oben drauf besteht die Gefahr, dass der Chicoree-Salat noch etwas Sand enthält.
Ich wünsche Dir und allen, die einen Versuch wagen im nächsten Frühling, ein geschicktes Händchen und viel Glück.
Grüsse Stieglitz