Wintersalate

hobbygaertnerin
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Re: Wintersalate

#91

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 6. Feb 2017, 07:17

@Pastinake,
wegen Verkleinerung, ich hatte immer ein Stück Acker und habe dort zum Garten dazu Gemüse angebaut. In 2 aufeinanderfolgenden Jahren hat der Hagel alles zerströt, dann waren 2 Jahre so trocken, dass auch nicht viel los war mit Ernte, weil Wasser mit der Regentonne rausbringen nicht viel gebracht hat.
Dann habe ich nach dem Lesen von Mückes Buch beschlossen, den Versuch zu wagen, eine Selbstversorgung mit Gemüse im kleineren Bauerngarten zu versuchen.
Da musste ich ein paar Abstriche machen, Kartoffeln reichen von der Menge her bis Weihnachten, weil eben der Platz ein wenig begrenzter ist, eine Freundin hat supergute Kartoffeln zu verkaufen, also dieser Kompromiss. Und Karotten kaufe ich auch, sie habe ich ausgesourct.
Dafür habe ich eigentlich Salat das ganze Jahr, 2 Beete Grünspargel, ein Beet Erdbeeren, Kohl vom frühen Salatkohl bis zum Grün und Rosenkohl, ein paar Pflanzen Flower-spruit, Blumenkohl, Romanesco - ungefähre Fläche um die 150 m2.
Durch die intensive Nutzung und mit Verfrühung und später Nutzung habe ich mit weniger Fläche fast den gleichen Ertrag.
Deswegen ist mir die Arbeit mit dem Kompost so wichtig, ohne ihn ginge das nicht und ich habe den Arbeitszeitbedarf im Garten doch um einiges reduziert. Mit der Ackerfläche dazu, das war schon sehr zeitaufwendig bei eigentlich wenig übrig vorhandener freier Zeit. (War immer auf der Suche nach arbeitssparenden Anbau- und Pflegemethoden, einer machbaren, leistbaren Bewässerung, genug Regenwasserspeicher usw.)
Die Probierphase habe ich ein wenig hinter mir, aber ich habe auch schon mal 50 Sorten Tomaten und 25 Sorten Paprika angebaut, jetzt beschränke ich mich auf jeweils 5 Sorten, das muss reichen. Bei Salaten bin ich immer noch neugierig, auch bei anderem Gemüse, was es an tollen Sachen gibt, dieses Jahr möchte ich die Tropeazwiebeln versuchsweise testen und noch eine weitere Gemüsezwiebelsorte.
Jetzt bräuchte ich eben nur noch das Wissen, wie ich Endivien, Chinakohl gut über den Winter bringe, Zuckerhutsalat scheint einiges wegzustecken, der hat diese Minusgrade einigermaßen überstanden. Es sind eigentlich nur ein bisschen über 2 Monate, in der Winterzeit, wo es ein wenig schwieriger ist, Wintersalate ernten zu können.
Mit der Möglichkeit im Winter zu belichten, kann ich vielleicht noch manches selbst heranziehen.
Ein Küchenfensterbrett im Winter als Lieferant von grünen frischen Kräutern, keine Unmöglichkeit mehr. Kresse und Keimlinge kommen auch mit wenig Licht aus, angetriebene Zwiebeln und Knoblauch leben sichtlich mit Licht auf.

Pastinake

Re: Wintersalate

#92

Beitrag von Pastinake » Mo 6. Feb 2017, 10:17

@hobbygaertnerin: Na, von einem Acker bin ich weit entfernt! Derzeit habe ich um die 180 qm Beetflächen und im Moment scheint das eine ganz gute Größe für mich zu sein. Kommt ja auch drauf an, wieviele Personen davon satt werden sollen?
Einen richtig schönen Kompost habe ich letzes Jahr erstmalig dank humofix hinbekommen und werde das vorerst weiterbenutzen. :)
Und mit Terra Preta habe ich mich schon ein bißchen informiert, bin aber nicht schlüssig, wie ich das letztendlich machen soll. Immerhin kommt jetzt öfter mal Holzkohle aus dem Ofen mit auf den Kompost. Das sollte schon ein bißchen Richtung Terra Preta gehen hoffe ich.
Machst Du Terra Preta denn selber?

Wegen dem Saatgutfestival in Nürnberg habe ich mir schon mal eine Wunschliste zusammengeschrieben und bin da bei lilatomate auf einen "Winterfesten Kopfsalat" gestossen. Der soll bei ihr bis -15 Grad im Garten durchhalten. Wäre das nicht was für Dich?

Oder Du probierst wirklich dieses Jahr mal die Asiasalate aus? Die größte Vielfalt an Sorten von Asiasalat hat -was ich bisher gesehen habe- Reinsaat.

Was machst du denn mit angekeimten Zwiebeln und Knoblauch? Verwendest Du da wohl das Blattgrün?
Ich hatte im Botanischen Garten den Zimmerknoblauch Tulbaghia violacea entdeckt. Wunderhübsch und vom Geschmack her für mich auch klasse. Die Blüten kann man auch essen. Und die Pflanze kann man im Haus überwintern. Aber ich habe sie leider rausschmeissen müssen, weil mein ganzes (kleines) Haus danach gestunken hat. So eine intensive Beduftung hab ich bisher bei keiner anderen Pflanze kennengelernt *kopfschüttel*. Schade!
Weil die Vitamine im Winter gut wären. Aber ich habe sonst keinen frostfreien Platz bei mir zur Verfügung, wo die Pflanze vor sich hinstinken hätte können.

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Re: Wintersalate

#93

Beitrag von hobbygaertnerin » Sa 18. Feb 2017, 06:54

@Pastinake,
bei den angekeimten Zwiebel und Knoblauchzehen verwende ich das Grün als Zwiebel- oder Knoblauchröhrl anstelle von Schnittlauch, die Zwiebeln und Knoblauchzehen gehen am Anfang auch noch zum Kochen.
Petersilie hab ich auch was dazugelernt, die eingelagerte Wurzelpetersilie treibt relativ schnell aus und ergibt Petersiliengrün. Kaufen werde ich auf alle Fälle kein Petersilientöpfche mehr, die werden bei mir immer nach ein paar Tagen kaputt, egal was ich mache.
Den schönen Endiviensalat um diese Zeit haben die Gärtner nicht im Gewächshaus, der kommt von wo anders her, Chinakohl ist z.T. eingelagert und ebenso der Kohl.
Eigentlich sind es ja nur 2 Monate, die eher ein wenig salatärmer sind, mit den Asia- und Babyleafsalaten müste diese Zeit einigermaßen gut zu überbrücken sein- Chicoree und gelagerter Zuckerhut- Gefriertruhe und vor allem auch fermentiertes Gemüse.
Hatte den Zuckerhut draussen stehen gelassen und befürchtet, dass er hinüber sei, aber dem ist nicht so, der ist nach dem Entfernen der äusseren Hüllblätter noch ganz zart grün. Hab gestern einen Salat daraus gemacht, freu.
Humofix ist sehr hilfreich, in meinen Augen ist der gute Kompost das A und O im Garten, ja, ich mach Terra Preta selbst, hab auch noch einen Wurmkomposter.

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Re: Wintersalate

#94

Beitrag von Buchkammer » So 19. Feb 2017, 18:49

Pastinake hat geschrieben:... Hat Jemand von Euch schon mal Tomaten roh eingefroren?
Ich hab dank der Schwemme aus dem Jahr 2016 mal einen Versuch gestartet. Aber nur die kleinen Cocktail-Tomaten und die Klitzekleinen der Sorte Wilde Johannisbeer klein/gelb. Diese bleiben mit ihrem Durchmesser von 5 mm beim Auftauen ganz. Alles was größer ist wird hier Matsch. Die Pampe ist aber immer noch geeignet, um eine bunte Gemüsepfanne farblich und geschmacklich aufzuwerten. Auch ein Salat mit aufgetauten zermatschten Tomaten, etwas weißem Käse, Salz, Pfeffer, Kräuteröl und Kräuteressig ist im Winter ein Festessen. ;)
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
https://www.bewusste-menschen.de/

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Re: Wintersalate

#95

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » So 19. Feb 2017, 19:11

Heute hab ich mal nachgesehen, wie es dem Wintersalat unter dem Flies im Freiland so ergangen ist und was soll ich sagen, der Radiccio hat überlebt :)

Pastinake

Re: Wintersalate

#96

Beitrag von Pastinake » So 19. Feb 2017, 22:56

@Buchkammer: Danke, daß Du das schon ausprobiert hast mit den eingefrorenen Tomaten als Salat! :) Gegen Matschtomaten hätte ich auch nix, Hauptsache, der Geschmack bliebe annähernd erhalten. Ehe ich geschmacklose Tomaten aus Holland kaufe, wären meine Sorten vermutlich auch TK noch geschmackvoller. Ich war mal bei einem Biobauern zum Essen eingeladen und da gab es Pfannkuchen mit Fleischtomaten, die tiefgefroren waren. Und mir wurde die Flüssigkeit von den angetauten Tomaten kredenzt. Der Saft war zwar blass, aber soooo intensiv tomatig, der Hammer!
Daher könnte ich mir das gut vorstellen, wenn die Antauflüssigkeit mit in dem Salat landen würde. Ich werde das einfach mal ausprobieren im Herbst.

Gestern war ich ja auf dem Saatgut-Festival in Nürnberg und habe da -angeregt durch Euch- einen Wintersalat "Altenburger Winter" erworben.
Das werde ich auch mal ausprobieren, da ich ja kein Gewächshaus habe. Auf der Packung steht drauf, daß man im August/September den Salat in 10 cm tiefe Furchen in Ost-West-Ausrichtung setzen soll und ihn mit Tannenreisig bedecken soll. Der Hügel sollte in Südrichtung sein, um die Wintersonne abzuhalten, damit der Salat nicht dauernd friert und taut.
Mal sehen, ob das klappt? Meine Neuerwerbung soll dann sogar der erste Salat im Freiland ab April sein.
Hier ist auch was über den Wintersalateanbau:
https://www.mein-schoener-garten.de/gar ... alat-27081

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Re: Wintersalate

#97

Beitrag von hobbygaertnerin » Mi 26. Jul 2017, 07:28

Der nächste Satz Wintersalat ist gepflanzt, Endivien, Zuckerhut, Chinakohl.
Ein Beet wird noch durch die Ernte der mittelfühen Kartoffeln frei, da kommt dann noch Salat, Kohlrabi und Pak Choi hin,
Herbst- und Mairüben kommen in ein anderes Beet, in ein Hochbeet kommt nach dem Kohl Feldsalat gepflanzt.
Im Gewächshaus und im Tomatenhaus geht der Portulak von alleine auf, den Wintersalat darf ich auch nicht vergessen.

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Re: Wintersalate

#98

Beitrag von Walli » So 17. Sep 2017, 16:14

Ich habe jetzt noch 4 sorten Endivien gesät,aber so das sie nicht mehr pikiert werden müssen,sie bleiben dann im Gewächshaus
und ich hoffe das sie noch was werden,ansonsten erst im Frühling.
Dann habe ich noch Asiasalate die ich aussäen will,die halten ja einiges an kälte aus.
Und Feldsalat wird auch noch an einigen stellen gesät.
Ich habe ja noch einige im moment einige belegte Hochbeete,
wenn die abgeerntet sind will ich da auch noch Feldsalat drauf machen.

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Re: Wintersalate

#99

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 16. Okt 2017, 07:03

Bleicht ihr eure Endivien?
Bitterstoffe sollen ja sehr gesund sein, aber der Absatz flutscht wesentlich besser, wenn weniger davon im Salat sind.
Es heisst, wenn der Endiviensalat gebleicht wird, dann verliert er Inhaltsstoffe, aber wenn man ihn lauwarm oder warm wäscht, gehen vermutlich auch ein paar Vitaminis raus.
Gestern hab ich eine grosse Schüssel von einem zufällig gelbeichtem Endiviensalat gemacht- die ganze Schüssel war im Nu ausgeräumt- ansonsten ist eher immer die Mäkelei, dass der bitter schmecken würde.
Ich hab ein Foto gesehen, da wurden auf die Endivienpflanzen Teller draufgelegt, ich kenn es noch von ganz früher, die Endivien zusammenzu binden.

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Re: Wintersalate

#100

Beitrag von Olaf » Mo 16. Okt 2017, 09:12

Ich hab jetzt das meiste, was bei uns so rumsteht zugebunden. Also so vor 14 Tagen. Wir wollen in den nächsten Tagen mal einen schlachten, vorher hat meine Frau ihn für zu bitter befunden, obwohl wir das eigentlich mögen. Ich muss mich etwas schwammig ausdrücken, ich weiß leider nicht so richtig, was ich da angebaut habe, das eine scheint tatsächlich Radicchio werden zu wollen, das andere....irgendwie sahen die Endivien früher anders aus, richtige Köpfe, Rosetten, und die haben wir auch nicht gebleicht :hmm:
Na egal. ich hab alles, wo es irgendwie ging, auch die Radicchio, die bislang noch keine Köpfe gebildet haben zugebunden. Irgendwas drittes steht da noch rum, ich würde es für Chicoree halten, bilde mir aber ein, keinen ausgesät zu haben. Den werd ich auf alle Fälle aber als solchen benutzen, den bind ich natürlich nicht zusammen, ginge auch irgendwie schlecht. Schon doof, dass ich da bei der Aussaat so verpeilt war :lol:
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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