Herbstrüben oder Rübsen als Winterbegrünung?

Teetrinkerin
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Re: Herbstrüben oder Rübsen als Winterbegrünung?

#11

Beitrag von Teetrinkerin » Mo 29. Jul 2019, 15:58

Till hat geschrieben:Auf der Suche nach belastbaren Informationen zu euren Angaben
Meine Anbauerfahrungen kann ich leider nicht wissenschaftlich untermauern. Wenn du auf der Suche nach belastbaren Informationen bist, ist ein Forum vermutlich nicht die richtige Plattform - hier kann jeder nur von seinen individuellen Erfahrungen sprechen.

Ölrettich bildet keine Knolle wie herkömmlicher Rettich oder Herbstrüben aus, sondern wurde immer schon zu einem anderen Zweck angebaut. Daher können Herbstrüben und Ölrettich auch nicht direkt miteinander verglichen werden.

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Till
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Re: Herbstrüben oder Rübsen als Winterbegrünung?

#12

Beitrag von Till » Mo 29. Jul 2019, 19:37

Gerade weil in einem Forum so viele unterschiedliche Meinungen und Betriebsweisen aufeinander treffen, kann man wertvolle Orientierung finden, die sich mit Verweisen auf Publikationen, etc noch verdeutlichen lässt. Wie tief eine Pflanze wurzelt, lässt sich bei der feinen Wurzelverlängerung sonst wohl nur durch sehr behutsames ausgraben feststellen (und wer macht das schon?). Ob Nährstoffe verlagert oder ganz ausgewaschen werden, kann man auch nicht sehen. Immerhin deutet die Stärke des Aufwuches darauf hin, ob die Versorgung gut ist.
Wir haben um den Jahreswechsel herum oft von der Nordsee bestimmtes, feucht-mildes Wetter, wo die Temperaturen schonmal zweistellig sein können. Dann tut sich im Boden noch richtig was und die Gründüngungspflanzen sollten noch Nährstoffe über die Wurzeln aufnehmen.

Küstenharry
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Re: Herbstrüben oder Rübsen als Winterbegrünung?

#13

Beitrag von Küstenharry » Mo 29. Jul 2019, 19:48

Wir sind auch am Überlegen für eine Winteraussaat auf ein paar Beeten.
Winterroggen klingt nicht verkehrt.
Vielleicht hat man welchen bis zum Sommer stehen und kann den verbacken.
Für Insekten lassen wir einfach einge Kohlarten den Winter über stehen, die im Frühjahr zeitig blühen. Rosenkohl, Grünkohl.
Da tummeln sich dann zig Bienen und Hummeln.
Gruss von der Küste

Harry

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Herbstrüben oder Rübsen als Winterbegrünung?

#14

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Mo 29. Jul 2019, 20:15

Till, ich denke auch, daß Ölrettich für Deine Zwecke gut passen könnte. Kannst uns ja dann berichten, wie Du damit zufrieden warst?
Bei mir sind vergammelnde Wurzelgemüse im Frühling immer wahre Regenwurmmagnete. An den Rettichen hingen dann auch ganz viele dran in allen Größenordnungen.
Die Rettiche soll man wohl auch essen können, schmecken aber recht mild. Das hatte mir der Forist gesagt, der mir die Kartoffelgründüngung empfohlen hat.

Rauweizen hatte ich mal als Gründüngung über Winter. Das gibt eine riesige Grünmasse und vollständige Unkrautunterdrückung. Der Boden ist dann schön feinkrümelig.
Dieses Jahr will ich auf 10 qm den Winterroggen Martin Schmidt aussäen. Der soll dann 2 m hoch werden und auch als Sichtschutz dienen.
Das Stroh kann ich dann gut gebrauchen.

DennisKa
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Re: Herbstrüben oder Rübsen als Winterbegrünung?

#15

Beitrag von DennisKa » Di 30. Jul 2019, 12:37

Gründüngung will ich dieses Jahr auch wieder machen. Habe noch jede Menge Senf da, soll aber nur zum Schutz vor Unkraut dienen. Ein paar Pflanzen hatten den letzten Winter überstanden und blühten fleißig.
Denke, dass der sich auch gut aussäen wird. :lol: Sobald der Senf aufgebraucht ist, bin ich auch anderem gegenüber aufgeschlossen. Finde eure Ideen gut. Möchte das Unkraut effektiv bekämpfen und die Beete verbessern.

Wann grabe ich die am besten unter? Die Pflanzen erfrieren hier im Winter (Ruhrgebiet) zu 98% und im späten Winter war davon nichts mehr übrig (hatte sie nicht untergegraben).
Gartenimruhrpott.de - unser Blog über unseren Garten und was darin so wächst.

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Re: Herbstrüben oder Rübsen als Winterbegrünung?

#16

Beitrag von Till » Do 24. Okt 2019, 13:43

Ich hab Ölrettich auf die Fläche gesät, Sorte Kiepenkerl 'Anna' aus dem 1kg Pack vom Gartenmarkt. Online gibt es auch deutlich günstigere Anbieter, die loses Saatgut kiloweise verkaufen.
Die Saat ist um den 20 August aufgelaufen und relativ schnell in die Blüte gegangen. Ich hab wohl etwas zu großzügig ausgesät. Sparsame Aussaat und etwas andüngen ist wahrscheinlich die bessere Wahl. Am Rand, wo genug Abstand ist, sind zum Teil auch schöne Rettiche gewachsen.
Interessanter Weise gibt es Pflanzen mit rotem Wurzelhals und solche mit weißem. Einige blühen weiß, andere bläulich. Sortenrein ist das Saatgut offenbar nicht. Bilder folgen noch.

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Re: Herbstrüben oder Rübsen als Winterbegrünung?

#17

Beitrag von Till » Do 24. Okt 2019, 21:09

Vor einer Woche sah die Fläche so aus.
Oelrettich_Gruenduenger.JPG
Oelrettich_Gruenduenger.JPG (326.92 KiB) 4355 mal betrachtet
Wer die gelben Blüten erspäht hat und sich fragt, wo die herkommen: 2015 stand hier Gelbsenf und seit dem lief bei jedem Hacken sehr vereinzelt noch was auf.

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Herbstrüben oder Rübsen als Winterbegrünung?

#18

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Do 24. Okt 2019, 23:34

Für mich sieht das schon nach ner ganz guten Bodenabdeckung aus. :) Oder wie siehst Du das Till? Bist Du bis jetzt zufrieden?

Aber seltsam, daß die Blütenfarben so unterschiedlich sind? Und daß die Rettiche so schnell blühen ...
Hast Du denn schon einen Rettich probiert?
Wenn Du die Rettiche im Boden läßt, hast Du auf jeden Fall Deine Regenwurmdichte stark erhöht im Frühling.

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Re: Herbstrüben oder Rübsen als Winterbegrünung?

#19

Beitrag von Till » So 27. Okt 2019, 11:16

Ja die Bodenbedeckung ist gut und das Unkrautaufkommen ist quasi null. Die Pflanzen sind auch bodennah schön dicht, im Gegensatz zum Gelbsenf der letzten Jahre, der an warmen Herbsttagen gerne schießt und unten kahl wird.
Schon deshalb hat es sich bereits gelohnt.
In einem Teilbereich quer zu den Kartoffelreihen stehen die Pflanzen recht klein und dürr, im Bild oben rechts der Mitte zu erahnen. Dort fehlt wohl Dünger. Eine wichtige Erkenntnis für die nächste Saison.

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Re: Herbstrüben oder Rübsen als Winterbegrünung?

#20

Beitrag von Till » Fr 10. Apr 2020, 11:40

Alle kleineren, schwachen Pflanzen sind über den Winter abgestorben und größtenteils ohne erkennbare Reste vergangen. Von den geschossenen Pflanzen sind zum Teil verholzte Stängel geblieben, die man am besten abharkt oder richtig untergräbt, da sie die Frostschutzvliese durchstechen.
Die kräftigen Pflanzen haben zum Teil den Winter überstanden und sind über der Rübe kräftig ausgetrieben, teils mit erkennbaren Blütenknospen. Bei denen mit altem Blütenstängel mehrere Triebe aus den Blattachseln.
Die Rüben, die den Winter überstanden haben, variieren zwischen Radieschenartigem Pingpongball mit dünner Pfahlwurzel und langer dünner Möhre mit haarigen Seitenwurzeln. Die meisten sind von Fraßgängen durchzogen.
Ich habe alles mit der Ziehhacke gemeuchelt, wobei die verholzte Stängel des Vorjahres widerspenstig sind.
Der Boden ist noch gut locker, was man aber bei Kartoffelvorfrucht erwarten würde (eine Vergleichsfläche fehlt mir) .

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