Kanichen in Gruppenhaltung (Versuch)

[karl-erwins-frau]

Hi,

wollte erst "Selbstversuch" schreiben, aber ich bin ja kein Kaninchen (glaub ich).
Dies wird ein Bericht ob es funktioniert oder nicht.

Also, zum Anfang: Habe meine Kaninchen getauscht.
Die etwas älteren Riesenschecken gegen Gefriertruhe und im Stall sitzen jetzt drei deutsche Riesen (1,2, tätowiert und vom Züchter).
Die Häsinnen (ich finde Zippe klingt irgendwie so respektlos) sind knapp 1 Jahr, das Böckchen 7 Monate.

Ja, natürlich als Nutztiere, aber deswegen möchte ich Ihnen dennoch ein artgerechtes Leben bieten.
Ergo: Den Bock alleine zu halten halte ich für Tierquälerei und einen Kastraten dazuzusetzen für Futterverschwendung. Also habe ich heute kurzerhand alle zusammengesetzt und werde mal sehen was passiert, bzw wie oft was passiert.

Die drei haben einen Stall mit drei verbunden Buchten à 2,5qm plus eine Hochebene und Versteckmöglichkeiten. Sobald sie eingewöhnt sind haben sie dann noch 25qm Außenauslauf zusätzlich.

Ich möchte hier nur kurz einführen und berichten ob es klappt und in wie fern. Zu dem Thema gibt es leider im Internet nicht viele Quellen nach meinen Recherchen.

Und, ja, ich muss alles selbst versuchen bis ich es glaube

Cheers,
Karl-Erwins-Frau

[Sabi(e)ne]

Also habe ich heute kurzerhand alle zusammengesetzt und werde mal sehen was passiert, bzw wie oft was passiert.
------
Und, ja, ich muss alles selbst versuchen bis ich es glaube
Cheers,
Karl-Erwins-Frau

Du wirst binnen 6 Monaten inmitten jeder Menge Karnickel aller Altersklassen sitzen....
Ich war ja genauso wie du - aber Böcke über einem Alter von +8 Wochen sollten nicht noch bei Mama & Schwestern sitzen.

Futtertechnisch wäre es aber günstiger gewesen, dieses Experiment im März zu starten.
So mußt du jetzt alle mit Winterfutter versorgen - im Frühjahr/Sommer wäre Gras genug auf dem Halm mit deutlich weniger Arbeit & Kosten.

[Claire]

Den Versuch hatte ich auch gestartet....und jetzt sitze ich mitten in einem Haufen bunter Angorakaninchen aller Altersklassen.

Und zu warten ob und bis sich das irgendwie auf 1-2 Würfe pro Häsin pro Jahr einpendelt....dafür habe ich dann doch keinen Platz und keine Zeit.
Die Minis filzen so schnell.....

Viel Glück!

[Sabi(e)ne]

@Claire: ich kann dir versichern, es wird sich eher auf 4 Würfe pro Jahr einpendeln....
Mach einen Männerstall und einen Weiberstall - räumlich gut getrennt, auch duftmäßig.
Und dann schlachte die Böcke langsam weg und behalt nur einen guten.
Und such dir eine gute Gerberei in der Nähe.

[Zacharias]

Ich habe es auch gewagt, aber mit völlig unerwartetem Ergebnis: Es gab nicht einmal Nachwuchs. Bock habe ich zwischendurch mal ausgetauscht, trotzdem kein Nachwuchs. Woran es liegt habe ich noch nicht raus gefunden. Aber immerhin: ich habe glücklich hoppelnde Kaninchen mit viel Platz, die den Nutzen haben, meine Brombeerhecke zu vernichten.

[Sigrun]

Mein Bock tut mir auch immer leid, weil er mal abgesehen von den kurzen Exkursionen zur Hochzeitsnacht sein Dasein in Einzelhaft fristen muß.
Doch all meine Versuche, ihn oder seine Vorgänger länger bei der Häsin zu lassen endeten meistens damit, daß die Ärmste verletzt wurde. Allerdings sind meine Außengehege auch nur 3 qm groß und wohl nicht geeigent für "Gemischte Doppel".

[Benutzer 662 gelöscht]

Zippe klingt irgendwie so respektlos

Bock ist mindestens genauso respeklos, sag Rammler.
Drei mal 2,5m² sind gut ausreichend für drei Riesen. Achte auch auf ausreichend Höhe, Riesen stehen auch gern mal auf den Hinterpfoten.
Das Gehege- den Auslauf solltest Du nach unten mit Draht absperren sonst hast Du bald ein schönes Höhlensystem und da können Ausgänge dann auch hinter dem Zaun liegen. Zum Absperren nach unten eignen sich sog. Estrichmatten oder Fliesenmatten, die sind verzinkt und verschweist, haben eine Maschenweitee von etwa 5 cm und sind im Gegensatz zu Maschendraht glatt. Kaninchendraht ist zu dünn, der ist nach kurzer Zeit durchgelaufen oder zerrissen. Die Matten einfach auf den Boden legen und rundum mit Drahthacken feststecken ev etwas Erde drüber. Da kann das Gras durchwachsen aber die Ninchen nicht so doll Kratzen.
Überleg Dir vieleicht auch von Anfang an den Auslauf zu teilen um dem Boden Gelegenheit zur Erhohlung zu geben. Auch wegen ev. Krankheitserregern.
Bewärt haben sich Wurfkisten, für jede Häsin eine+ eine zum aussuchen, in die kann sich die Häsin zurückziehen zum werfen. da reicht eine Holzkiste, Seiten und oben zu nur ein Loch an der Seite wo die Häsin durchpasst.Wenn die Kiste keinen Boden hat erleichtert das die Reinigung. Wenn der Deckel sich öffnen läst kann man besser nachsehen, muß aber nicht sein. in die Kiste brauchst Du nichts reinmachen, kein Stroh und keine Streu, das macht eine Häsin selbst. Wurfkisten haben auch den Vorteil, das die Rammler da nicht ranngehen was bei offenen Nestern vorkommt.
Jungtiere sollten VOR erreichen der Geschlechtsreife einen anderen Wohnort bekommen, mögl. nach Männlein und Weiblein getrennt.
Bei Gruppenhaltung werden die Tierchen nicht so schnell handzahm, dafür kannst Du aber besser ihr natürliches Verhalten beobachten.
Ich wünsche Dir viel Ervolg!

Kleinerklaus

[Kaufnix]

Hallo,
Etwas ähnliches habe ich auch vor und habe deshalb den unten abgebildeten Stall konstruiert. Allerdings wird es keine reine Gehegehaltung mit freier Vermehrung, sondern es sollen abgestillte Jungtiere eines Wurfs bis zur Geschlechtsreife in diesem Stall zusammenleben. Wenn es geht will ich sie mit ihrem Vater vergesellschaften, dann muss er nicht in Einzelhaltung leben.
Das Gehege hat mit den Ebenen etwa 6qm, zusätzlich gibt es noch 3-4qm Balkonauslauf, der die meiste Zeit verfügbar ist.
Es handelt sich um Lohkaninchen, eine Kleinrasse. Die Häsin bekommt ein eigenes Wurfgehege auf dem anderen Balkon mit etwa 1,5qm, wo sie in Ruhe ihre Würfe aufziehen kann. Es gibt dort eine Nestbox und ganz wichtig eine erhöhte Ebene wo die Kleinen nicht hinkommen. Wenn die Jungtiere abgestillt sind kommen sie in das große Gehege zu ihrem Vater. Soll die Mutter wieder trächtig werden, darf sie für drei Wochen drüben mitlaufen oder bis sie ihre Ruhe haben will. So muss kein Kaninchen lange Zeit alleine leben.

[Martina]

Hallo,
wir halten ca 20 deutsche Riesen in einer Gruppe.Für die Nacht haben sie nen Stall und den ganzen Tag sind sie draußen auf ca 400 qm. Natürlich haben wir auch einen Bock zum decken . Unser Paul hat ca 30 qm. Und weil er nicht alleine Leben soll hat ihm unsere alte Zwergkaninchendame gesellschaft geleistet leider ist sie verstorben mit 8 Jahren im Sommer .So haben wir ihm ein junges Zwergkaninchenweibchen dazu.Bis jetzt ist nichts passiert mit Zwerg und deutscher Riese.
Allgemein haben sie einige Rundsteine zum reinliegen ne Heuraufe viele Haselnussäste zum nagen.
Das Gehege ist an einer wenig befahrenen Straße es laufen oft Leute vorbei die sehr gern stehen bleiben und einfach nur die Hasen beobachten und jeder ist begeistert wie die Hasen leben. Wie sie Haken schlagen, miteinander rennen, sich der gegenseiten Fellpflege widmen. Sobald ein größerer Vogel kommt verstecken sich alle, Krähen haben wir auch immer wieder im Gehege die uns die Bussarde , Milans usw vertreiben. Einmal hat eine Häsin Junge bekommen in einem aufgestelten Hasenstall wo man das Nest gut gesehen hat da haben uns die Krähen allerdings alle 10 Jungen rausgeholt und verspeißt.
So leben unsere Hasen.
lg Martina

[Zacharias]

Hallo Martina,

die Haltung hört sich klasse an. Was ich nur nicht verstehen kann ist die Vergesellschaftung mit der Zwergin. Wenn die gedeckt wird vom Riesen - und das wird geschehen, wenn jetzt nicht, dann im Frühjahr - endet das evt. tötlich. Bitte überdenke das noch mal.