Kaninchen

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fuxi
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Re: Kaninchen

#11

Beitrag von fuxi » Mi 23. Mai 2012, 15:00

Die Suchfunktion des Forums liefert eine Menge Informationen zur Kaninchenhaltung allgemein und spezifischen Schwierigkeiten.

>>Themen über Kaninchen<<

Die Suche findet sich oben rechts und über die erweiterte Suche kann man die Ergebnisse komfortabel eingrenzen.
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citty
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Re: Kaninchen

#12

Beitrag von citty » Mi 23. Mai 2012, 15:51

Hallo,

ich finde auch, dass Buchten nicht wirklich artgerecht sind, kommt natuerlich auf die Groese an. Wir hatten zwar einen Kaninchengarten aber einzelne Rammler mussten zeitweise in grossen Buchten leben. Die habe ich dann fast taeglich im Schuppen oder bei gutem Wetter in einem extra Gehege hoppeln lassen damit sie sich mal austoben konnten.

LG Citty
Dr. Roger Liebi fan :)

dasebastian
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Re: Kaninchen

#13

Beitrag von dasebastian » Fr 14. Sep 2012, 14:59

Hallo Maunzel,

ich weiß nicht, ob die Fragen noch aktuell sind aber ich versuch dir mal einen VEREINFACHTEN Überblick zu geben, wie wir seit etwa sechs Jahren Kaninchen halten.

Zucht: Wir halten unsere Kaninchen als Fleischlieferanten und Abfallverwerter, sprich, wir haben sehr wenig Kompost- oder Gartenabfälle, alles kann man ihnen natürlich nicht verfüttern. Das heißt NICHT, daß wir nicht jeden Tag vorbeischauen, sie streicheln, uns mit ihnen beschäftigen. Wir halten im Großen und Ganzen einen Bock und zwei Zuchthäsinnen, sowie unsere erste alte Dame, die zwar nicht mehr aufnimmt aber bei uns ihr Altersbrot bekommt ;)

Gehege: Wir haben hinten im Garten eine Wiesenfläche von etwa 50m2 eingezäunt (zweigeteilt, weil wir immer wieder mal aus den verschiedensten Gründen koppeln können wollen). Eingezäunt heißt hierbei, stabiler Maschendraht, Höhe 1m, dazu noch etwa 30cm im Boden eingegraben, zusätzlich noch 50cm wirklich engmaschigen Kaninchenzaun vom Boden weg in die Höhe wegen der Jungen.

Unterbringung: Wir halten unsere Kaninchen in einzelnen Ställen, unser Rammler hat seinen fixen, den will er und sonst nix. Wir haben drei Häsinen, sprich noch drei zusätzliche und dann noch einen Ausweichstall. Gemein ist allen Ställen, daß sie zweiteilig gebaut sind (zwei Buchten, die man auch mal, wenns not tut abtrennen kann). Die Ställe sind selbst gebaut, zwei davon haben wir geschenkt bekommen und ein bißchen adaptiert. Bei den selbstgebauten haben wir als Mindestgröße 80x80cm pro Bucht, also pro Stall etwa 160x80cm. Wir bauen auch gerne hoch, da die Kaninchen schon auch gerne mal stehen wollen bei uns. Wir halten sie sowohl auf BREITEN Holzrosten, darunter Kotwannen aus Blech als auch auf Mistmatratze, beides hat Vor- und Nachteile.

Haltung: Sie sind bei uns das gesamte Jahr über draußen (im letzten Winter hatten wir fast zwei Wochen 20° unter null, hat ihnen nicht geschadet, eher schwer haben sie's mit Hitze, deswegen bepflanzen wir außen mit vielen Sträuchern und beschatten die Ställe auch mal mit Sonnenschirmen. Sie dürfen so viel wie möglich frei laufen, nur wenns regnet oder nass ist, ist Haft angesagt.

Futter: Frühjahr, Sommer, Herbst kriegen sie täglich zwei mal frisch gesenstes Grünfutter & immer Heu (die Wiese im Auslauf reicht da nicht, die wird außerdem kräftig umgebuddelt). Abends zusätzlich was wir so haben, Karotten, Äpfel, hartes Brot, Sellerie, Gartenabfälle, Weidenschnitt, Laub... Im Winter Heu und Lagergemüse, Brot, Küchenabfälle... Wir kaufen keine Pellets zu. Es geht mit zwar schneller bis zur Schlachtreife, wir warten da aber lieber zwei Monate länger.

Zucht: Das ist jetzt ein wenig komplex. Ich sags mal so, entweder genaues Deckmanagement, wann welche Ställe frei sind (Männchen und Weibchen werden ab 12 Wochen bei uns getrennt) oder immer einige Ställe und Einzelboxen für besonders rabiate Jungböcke parat haben. Im Großen und Ganzen schauen wir, daß wir über den Winter keine Jungen haben, die wir extra durchfüttern müssten, klappt auch nicht jedes Jahr.

Was haben wir davon? Zwischen zehn und zwanzig Schlachttiere pro Jahr, werden eingefroren, getauscht, verschenkt, ein paar verkauft (Strohkosten wieder drinnen), immer wieder mal Action und was zu lachen, Streichelzoo für Kinder, die zu Besuch sind und doch eine ganze Menge Arbeit.

So läuft das bei uns in etwa, natürlich gäbs noch einiges mehr, aber der Artikel ist vorerst mal lang genug. Arbeitsaufwand: morgens eine Viertelstunde, abends 20 Minuten, einmal in der Woche Ausmisten, etwa 2 bis 3 Stunden.

Wie gehts bei dir übrigens, schon begonnen?

Liebe Grüße
Sebastian
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Thomas/V.
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Re: Kaninchen

#14

Beitrag von Thomas/V. » Fr 14. Sep 2012, 19:25

Toll, das ihr den Kaninchen so ein schönes Leben gönnt! :daumen:
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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#15

Beitrag von Das Faultier » Fr 14. Sep 2012, 21:06

Das Wesentliche ist gesagt.
Noch eine Empfehlung:
Im Winter ist genug Zeit, einen Gesamtplan zu machen, der die Fruchtfolge und auch diverse Abweidezeiten umfasst.
Man kann das Grundstück parzellieren und dann die jeweils abgeernteten Parzellen mit Salat und Rauke sowie entarteten Kohl usw. als Gründüngung bestellen und dann die Hasenherde drauf lassen. Irgendwelche Quariere müssen ja auch mal mit Kräuterwiese einige Jahre ausruhen, um den Boden wieder erholen zu lassen. Das kann ab Frühsommer beweidet werden. Selbiges gilt auch für die Obstgärten.

Irgendwann muß mal durchgezählt werden. Damit wirklich alle Tiere auch kommen, empfiehlt es sich, ein sehr begehrtes Futter mit einem Akustischen Reiz zu verbinden, Man schüttelt also einfach eine Tüte Haferflocken und es kommen auch die, die irgendwo gemütlich im Bau schlafen.

Schlachten: das Tier, welches dran ist, einfach in ein Gebäude locken und dann dort schlachten, wo es kein anderes Tier mitbekommt. Das ist m.E. wichtig für eine gute psychische Verfassung aller Tiere. Auch Hund und Katze bekommen ihren Anteil erst zum Schluß und auch wenn sie durchaus erkennen, wen sie da serviert bekommen, sie haben nicht Tötung und Schlachtung gesehen.

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Re: Kaninchen

#16

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 14. Sep 2012, 21:59

:) Da bin ich endlich mal mit dir einer Meinung - beim ganzen Beitrag. :daumen: :mrgreen:
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Re: Kaninchen

#17

Beitrag von dasebastian » So 16. Sep 2012, 11:07

Danke Thomas! War auch ein manchmal holpriger Weg bis dahin, das ist auch (ich glaub bei allen Tieren) ein lebenslanger Lernprozeß, die stellen oft Sachen an, da sind wir immer noch überrascht. Ich glaub auch, man darf Beobachtung und ZeitmitdenTierenverbringen gar nicht hoch genug einschätzen.

Beim Schlachten halten wirs genauso. Ich lock sie jetzt nicht in ein Haus, aber ich trage ein Tier nach dem anderen EINZELN in die uneinsichtige Schlachtecke. Nach jeder Tötung wird bei mir der Schlachttisch wieder sauber gemacht, der Schlachtkörper vom Vorgänger hängt dann auch schon woanders um den psychischen Druck so gering wie möglich zu halten. Wenn ich da dran denke, wie das früher bei meinen Großeltern gemacht wurde (die sicher auch keine Tierquäler waren, aber da wurde halt manches nicht so wichtig gesehen), da wurde gleich ein ganzer Schub von fünf bis zehn Jungen in den Keller gebracht und dann durften sie zusehen und riechen und hören: da warens nur noch neun, nur noch acht, nur noch... Furchtbar, wenn man da näher drüber nachdenkt. Aber Fehler machen wir natürlich alle miteinander.
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Re: Kaninchen

#18

Beitrag von fuxi » Mo 17. Sep 2012, 11:49

dasebastian hat geschrieben:[...]Wir halten im Großen und Ganzen einen Bock und zwei Zuchthäsinnen[...] Ich sags mal so, entweder genaues Deckmanagement, wann welche Ställe frei sind (Männchen und Weibchen werden ab 12 Wochen bei uns getrennt)[...]
Wenn ihr nur 1,2,x haltet, wie verpaart ihr, um Inzucht zu vermeiden? Habt ihr Bekannte, mit denen ihr Böcke tauscht oder so?
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Re: Kaninchen

#19

Beitrag von Zacharias » Mo 17. Sep 2012, 15:42

Wenn Weibchen bleiben, Rammler aufessen, neuen kaufen :lol: .
Klappt bei mir leider gar nicht, ich habe unruchtbare Kaninchen :motz: .
Grüße,
Birgit

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Re: Kaninchen

#20

Beitrag von dasebastian » Di 18. Sep 2012, 09:54

Hallo Fuxi,

die zwei Häsinnen kommen aus einer unterschiedlichen Linie und der Rammler auch aus einer eigenen. Da hatten wir also überhaupt keine Probleme damit. Unser Rammler hat heuer im Frühsommer sein "Geschäft" noch gut erledigt und ist dann ein paar Tage drauf an Altersschwäche gestorben. Im nächsten Jahr besorgen wir uns einen neuen, mit dem wir es genauso halten werden. Detto halten wir es mit unseren Zuchthäsinnen, hier schlachten wir nur, wenn wir eine schlechte Häsin dabei haben, die entweder nicht gut aufnimmt, sich nicht gut um ihre Jungen kümmert (gibts ja auch) oder zu scheu ist und nur Unruhe und Angst in die Herde bringt.

Wir halten unsere Linien der Zuchttiere also einfach getrennt.

Liebe Grüße!
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