Kaninchenhaltung mal etwas anders

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Tscharlie
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Re: Kaninchenhaltung mal etwas anders

#51

Beitrag von Tscharlie » So 24. Apr 2022, 16:44

Wildkaninchen bringen ihre Jungen in einer eigens dafür gegrabenen Setzhöhle zur Welt. Daher ist eine Vermischung der Jungtiere eigentlich nicht natürlich angelegt. Daher kann es schon dazu kommen, dass größere Jungtiere die kleineren verdrängen, da natürlich da nicht "vorgebaut" ist.
Bei den meisten Säugetieren unterscheidet die Mutter fremde von eigenen Jungtieren. Daher ist eine "Ammenaufzucht" bei Säugern meist gar nicht so einfach.
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Steffen
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Re: Kaninchenhaltung mal etwas anders

#52

Beitrag von Steffen » So 24. Apr 2022, 20:01

Ellie hat geschrieben:
So 24. Apr 2022, 14:08
.... Das waren 9 Junge. Wir hatten anfangs das Problem, dass die größeren aus dem ersten Wurf sich zu den Neugeborenen gelegt haben und die Milch beider Mamas gesoffen haben (ist zumindest meine Vermutung) dadurch hatten wir 3 von den kleinen verloren. Teils aus dem Nest gedrängt und erfroren, teils zerdrückt oder verhungert? Nicht schön. Habe jeden Tag eine neue Strategie ausprobiert, abgedichtet zwischen beiden Nestern, Abstand vergrößert aber die älteren sind immer mobiler geworden und haben das Babynest immer wieder gefunden. .....
Gehe ich richtig in der Annahme, dass du keine Wurfkästen im entsprechenden Abstand hast?
Sowas, wie du hier schreibst, habe ich in insgesamt etwa achtzehn Jahren Kaninchengruppenhaltung, bei der es, da der Rammler immer dabei war, dauernd Jungtiere verschiedenen Alters gab, nie erlebt.
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Re: Kaninchenhaltung mal etwas anders

#53

Beitrag von Ellie » So 24. Apr 2022, 20:46

Steffen hat geschrieben:
So 24. Apr 2022, 20:01

Gehe ich richtig in der Annahme, dass du keine Wurfkästen im entsprechenden Abstand hast?
Sowas, wie du hier schreibst, habe ich in insgesamt etwa achtzehn Jahren Kaninchengruppenhaltung, bei der es, da der Rammler immer dabei war, dauernd Jungtiere verschiedenen Alters gab, nie erlebt.
Hm, also die Wurfkisten sind nebeneinander, aber die Eingänge sind in entgegengesetzter Richtung etwa 2m voneinander entfernt. Meinst du daran liegt es? Wie weit voneinander entfernt hast du deine Wurfkisten?

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Re: Kaninchenhaltung mal etwas anders

#54

Beitrag von Steffen » Mo 25. Apr 2022, 20:18

Achso?
Und ich dachte, du hättest keine Wurfkisten. 2m auseinander? Reicht natürlich aus. Bei mir standen die Wurfkisten dichter bei einander, nur die Eingänge gingen in verschiedene Richtungen. Wie gesagt, sowas wie du habe ich nie erlebt. Normalerweise verstopft die Häsin den Eingang zur Wurfkiste mit Stroh oder Heu. Und so ist der Eingang auch für andere Jungtiere verschlossen.
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Re: Kaninchenhaltung mal etwas anders

#55

Beitrag von Steffen » Mo 25. Apr 2022, 20:20

Ellie hat geschrieben:
So 24. Apr 2022, 14:08
.....Habe jeden Tag eine neue Strategie ausprobiert, abgedichtet zwischen beiden Nestern, Abstand vergrößert .....
Angedichtet zwischen beiden Nestern? Ich denke, du hast Wurfkisten?
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Re: Kaninchenhaltung mal etwas anders

#56

Beitrag von Ellie » Mo 25. Apr 2022, 20:55

Steffen hat geschrieben:
Mo 25. Apr 2022, 20:20
Ellie hat geschrieben:
So 24. Apr 2022, 14:08
.....Habe jeden Tag eine neue Strategie ausprobiert, abgedichtet zwischen beiden Nestern, Abstand vergrößert .....
Angedichtet zwischen beiden Nestern? Ich denke, du hast Wurfkisten?
Ja, ich habe keine klassischen Wurfkisten sondern einen alten Küchenschrank mit zwei Regalen. Der liegt auf dem "Rücken" und je Seite ist ein Zugang mittels Rohr zu einem der "Regale". So lässt sich die Schranktüre nach oben öffnen zur einfachen Nestkontrolle. Der Zwischenboden ging aber nicht bis ganz an die Türen, da sind die Großen anfangs in den anderen Raum geschlüpft. Da hab ich dann "abgedichtet", sodass kein Durchschlupf zwischen den beiden Regalen besteht. Ich glaube ich muss morgen mal ein Foto machen, meine Erklärung scheint mir selber nicht so ganz einleuchtend :dreh:

Ich habe heute übrigens das Nest der kleinen gründlicher durchsucht und darin zwei tote Jungtiere gefunden. Ein anderes hat meine Tochter in einer Ecke des Stalls gefunden. Sie wurden also nicht wie vermutet aufgefressen! Die Mutter des ersten Wurfs hat ganz brav den Eingang zur Nesthöhle/Regalboden mit Heu verstopft, die andere hat das gar nicht gemacht, das sind dann die knapp zwei Wochen alten Jungtiere spazieren gegangen und haben scheinbar teils nicht mehr zurück gefunden... und die großen konnten rein und sich auf die kleinen setzen. Wenn dann eine der Mütter rein gekommen ist um zu säugen (weil ja dann alle Jungtiere zusammen in einem Nest waren), dann waren natürlich die großen zuerst zur Stelle. Ich weiß nicht, ob die Mütter dann so wahnsinnig differenzieren konnten, wer da jetzt gerade trinkt, also vielleicht unfreiwillige Ammenaufzucht :hmm:
Ich glaube mittlerweile, dass die zweite Häsin einfach etwas "unmütterlich" oder unerfahren ist und nicht so ganz wusste, was sie machen muss. Kann das sein? Sie kriegt auf jeden Fall noch eine Chance, aber wenn das bei ihrem nächsten Wurf ähnlich läuft, dann ist sie draußen :nudel:

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Re: Kaninchenhaltung mal etwas anders

#57

Beitrag von Steffen » Mi 27. Apr 2022, 20:33

Okay, du hast also quasi eine Kiste (Schrank), die durch 'ne Dreiviertelwand in zwei Abteile unterteilt wird. Klar, dass das nicht funktionieren kann!

Mach im Schrank einfach ein komplette Trennwand und an den entgegengesetzten Seiten jeweils eine Schlupfloch (nur so groß, dass die Häsin gerade so durchpasst). Ganz wichtig ist die Belüftung! Ohne diese entwickelt sich Kondenswasser, welches das Nest feucht macht. Und ein feuchtes Nest bedeutet für die Jungen..... Bohre also einfach ein paar Löcher in den Deckel oder in den oberen Rand der Außenwand.
Steffen

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Re: Kaninchenhaltung mal etwas anders

#58

Beitrag von Tscharlie » Do 28. Apr 2022, 07:18

Und da das ja keine Wildhaltung ist, sondern die Haltung sehr wohl deiner Verantwortung unterliegt, musst auch du sicherstellen, dass die Jungen gesund sind und sich normal entwickeln.

Also muss du wissen, wieviele Jungen wurden geworfen, nehmen alle zu oder kümmert eines, warum kümmert es? Ist es krank, Tierarzt oder töten? Oder kann man die anderen kurz wegnehmen damit das Schwache sich volltrinken kann?

Ich halte nichts von: Naturhaltung sich selbst überlassen. Klar wenn es wild draußen lebt, dann nicht einmischen. Aber Haustiere bedürfen unserer Sorgfalt.

Hier würden alle schreinen wenn ein Bauer ein totes Kalb erst nach ein paar Tagen in einer Stallecke findet.
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Re: Kaninchenhaltung mal etwas anders

#59

Beitrag von Ellie » Do 28. Apr 2022, 07:33

Tscharlie hat geschrieben:
Do 28. Apr 2022, 07:18
Und da das ja keine Wildhaltung ist, sondern die Haltung sehr wohl deiner Verantwortung unterliegt, musst auch du sicherstellen, dass die Jungen gesund sind und sich normal entwickeln.

Also muss du wissen, wieviele Jungen wurden geworfen, nehmen alle zu oder kümmert eines, warum kümmert es? Ist es krank, Tierarzt oder töten? Oder kann man die anderen kurz wegnehmen damit das Schwache sich volltrinken kann?

Ich halte nichts von: Naturhaltung sich selbst überlassen. Klar wenn es wild draußen lebt, dann nicht einmischen. Aber Haustiere bedürfen unserer Sorgfalt.

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Ich stimme dir voll und ganz zu :)
Ich glaube auch nicht, dass an meiner Sorgfalt etwas auszusetzen ist, die Dinge, die du vorgeschlagen hast, habe ich getan (außer Tierarzt, dafür aber meinen alten Kaninchen Züchter Nachbarn). Es gibt leider sehr wenige Informationen zur artgerechten Haltung von Mastkaninchen in Kolonien (alles was es gibt, habe ich verschlungen), da heißt es eben nach bestem Wissen und Gewissen und mit einer Prise gesundem Menschenverstand ausprobieren
Wenn du noch Tipps hast, gerne her damit :rot:

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Re: Kaninchenhaltung mal etwas anders

#60

Beitrag von Berliner » Sa 30. Apr 2022, 15:57

Ich habe letztens auch bei einem Wurf so nach etwa einer Woche ein totes Junges gefunden. Ich denke es ist absolut legitim, wenn man bei der Nestkontrolle nur darauf achtet, ob ausreichend Bewegung im Nest ist und sich alle gleichmäßig entwickeln. Ich nehme die Tiere nicht täglich raus und zähle sie durch. Das ist absolut nicht erforderlich und bedeutet für die Tiere auch mehr Streß als erforderlich. Nur weil wir die Tiere halten, sind wir nicht zu einer Rundumsorglospaketbetreuung verpflichtet. Die Tiere müssen alles bekommen,w as sie brauchen, aber für die Aufzucht sind sie erstmal selber verantwortlich.

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