Kaninchenhaltung mal etwas anders

sybille
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Re: Kaninchenhaltung mal etwas anders

#11

Beitrag von sybille » Mi 5. Mär 2014, 19:23

MeinNameistHASE hat geschrieben: Als konservativer Kaninchenzüchter :aeug: kann ich mir das kaum vorstellen, dass das gut geht, wenn der Rammler bei den Häsinnen und den Jungen dabei ist.
Doch das funktioniert! Ich habs auch nicht glauben können, bis ich mal falsch sortiert hatte.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

lustamdasein
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Re: Kaninchenhaltung mal etwas anders

#12

Beitrag von lustamdasein » Mi 5. Mär 2014, 20:40

@MeinNameistHASE
Was soll ich erwidern? Ich mache das schon seit 8 Jahren so und nichts passiert. Die leben als Gruppe zusammen und niemand beißt jemanden. Ausnahme: man sperrt einen fremden Bock zu tragenden Zippen. Der hats nicht leicht.

@fuxi
Maschenweite ist 5x5cm, scheint auszureichen. Seitdem habe ich Ruhe und keine Verluste. Allerdings musste ich die erfahrung machen, daß Füchse in der Lage sind, die Tür zu öffnen. Seitdem enden die Knebel innerhalb des Griffes, man muß sie also anheben, kann sie nicht einfach mit der Pfote runterschlagen.

Einen nach außen oder nach unten ins Erdreich ragenden Drahtkragen würde ich nicht empfehlen, das ist ein Killer für zumindest Jungkaninchen, wenn sie panisch zurückwollen. Jungkaninchen passen ca 4 Wochen lang durch die Maschen, wenn der Boden sehr uneben ist, das Gitter und das Seitenholz nicht aufliegen. Aber auch da gibt es Abhilfe.

Noch was zum Paarungsdruck:
Ich kaufte mal Anfang Sept zwei Junghäsinnen auf einer Messe und sperrte sie zusammen in eine neue Box. Den dafür ausgewählten Bock habe ich nicht bekommen, so daß die beiden Häsinnen den gesamten Winter zusammen lebten und im März Junge bekamen. Da hat wohl der züchtende Verkäufer was durcheinandergebracht und ich habe auch nicht nachgeschaut. Die Tiere wissen also, wann sie jungen wollen und wann nicht. Auch auf der Jungtierwiese (ich schlachte grundsätzlich Anfang bis Mitte Dez, je nach Witterung) und bisher hat keines der 30-50 Jungtiere geworfen, obwohl sie schon lange geschlechtsreif sind (Mitte Feb die ersten Geburten). Machen die in der freien Wildbahn ja auch nicht. Auch bei den Gruppen in den Boxen habe ich nur 2-3 Würfe, je nach Witterung. Dieses jahr werden es wohl drei werden, so kein Wintereinbruch wie letztes Jahr kommt.

Jungtierwiese: Die Jungtiere werden natürlich umgesetzt, keine Wiese hält das sonst aus, egal wie groß sie auch ist. Auch bewege ich die Unterkünfte ein bis zweimal die Woche auf der Wiese, damit sie lernen, daß unter den Boxen keine Heimstatt ist. Die letzte Wiese ist die Obstwiese von Mitte Okt (nach der Apfelernte) bis eben Mitte Dez und danach brauche ich auch keine Äpfel mehr sammeln, weil alles aufgeräumt.

Probiert es einfach aus. weniger Arbeit, weniger Ausfälle, mehr Qualität
mfg

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Re: Kaninchenhaltung mal etwas anders

#13

Beitrag von Thomas/V. » Mi 5. Mär 2014, 20:53

Ich kaufte mal Anfang Sept zwei Junghäsinnen auf einer Messe und sperrte sie zusammen in eine neue Box. Den dafür ausgewählten Bock habe ich nicht bekommen, so daß die beiden Häsinnen den gesamten Winter zusammen lebten und im März Junge bekamen.
Das wäre dann ein Fall von Parthogenese :grinblum:
Die Tiere wissen also, wann sie jungen wollen und wann nicht.
Genau diese Erfahrung habe ich auch gemacht. 2 Häsinnen haben sich vom im Gehege mit lebenden Rammler erst decken lassen, als sie es für "richtig" erachteten und haben in der selben Nacht geworfen. Auch gemeinsam die Jungen aufgezogen. Nur habe ich den Rammler damals aus Angst raus genommen, als sie kurz vor dem Werfen waren. So harmonisch, wie diese gruppe war, hätte ich es vielleicht auch nicht tun müssen, aber mir spukte eben auch dieser Gedanke im Kopf rum, das der Rammler den Jungen was tun könnte. Zumal das Gehege ziemlich klein war...
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Kaninchenhaltung mal etwas anders

#14

Beitrag von citty » Mi 5. Mär 2014, 21:28

Hi,

das ist auf jeden Fall artgerecht, arbeitssparend und sieht gut aus aber bitte vergiss nicht: Kaninchen brauchen immer WASSER!! Das ist ein Aberglaube, dass die kein Wasser brauchen solange sie saftiges Futter bekommen und Tierquaelerei ist es auch. Saeugende Weibchen brauchen ganz besonders viel Fluessigkeit. Kaninchen (alle Lebewesen!) nehmen auch mehr Nahrung zu sich wenn sie Wasser haben. Erst vor ein paar Tagen habe ich eine interessante Doku ueber survival in trockenen Gegenden gesehen, da hiess es: bloss nichts essen wenn man kein Wasser hat, der Koerper trocknet sonst viel schneller aus, ist ja auch logisch.

LG Citty
Dr. Roger Liebi fan :)

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Re: Kaninchenhaltung mal etwas anders

#15

Beitrag von lustamdasein » Mi 5. Mär 2014, 22:05

citty hat geschrieben:Hi,

das ist auf jeden Fall artgerecht, arbeitssparend und sieht gut aus aber bitte vergiss nicht: Kaninchen brauchen immer WASSER!! Das ist ein Aberglaube, dass die kein Wasser brauchen solange sie saftiges Futter bekommen und Tierquaelerei ist es auch. Saeugende Weibchen brauchen ganz besonders viel Fluessigkeit. Kaninchen (alle Lebewesen!) nehmen auch mehr Nahrung zu sich wenn sie Wasser haben. Erst vor ein paar Tagen habe ich eine interessante Doku ueber survival in trockenen Gegenden gesehen, da hiess es: bloss nichts essen wenn man kein Wasser hat, der Koerper trocknet sonst viel schneller aus, ist ja auch logisch.

LG Citty
Wasser haben sie genug, im Tau morgens und abends können sie baden, so stark ist der hier in meiner Gegend. deshalb ist auch jeder Pilz wie Braunfäule und Blauschimmel so wuchsfreudig. Ich habe sowohl den Schafen als auch den Kaninchen zwei Jahre lang Wasser gewechselt, gesoffen haben sie nie etwas. Außerhalb der Vegetationszeit schon, da steht auch Wasser bereit, sogar temperiert bei Frost) Jetzt mache ich das nicht mehr.
Im Gegenteil, wenn die Kaninchen im Klee stehen, warte ich morgens bis der tau etwas weggetrocknet ist, damit sie kein Durchfall bekommen. Bei Klee können die sich irgendwie nicht bremsen und nehmen dabei mit dem Tau möglicherweise zuviel Wasser auf.
In trockenen Gegenden ist das natürlich was anderes.

Oder anders, erst wenn der Rasen gelb wird/nicht mehr wächst, ist es Zeit hier den Kaninchen Wasser zu geben
mfg

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Re: Kaninchenhaltung mal etwas anders

#16

Beitrag von Thomas/V. » Mi 5. Mär 2014, 23:18

Meine Kaninchen, die nur von frischem Grünzeug leben, das 2x täglich gemäht wird, trinken so gut wie nie. Nur säugende Muttertiere haben eindeutig Durst, und in der größten Hitze trinken manche, manche trinken auch nichts. Meist wird nur in die Wassernäpfe gepinkelt...
Wenn man allerdings Getreide oder anderes Kraftfutter füttert, dann trinken sie auch mehr.
Bei Klee können die sich irgendwie nicht bremsen und nehmen dabei mit dem Tau möglicherweise zuviel Wasser auf.
Darum füttere ich vor dem Grünfutter zuerst Heu. Das regt die Verdauung an und dann macht auch nasses Grünzeug keinen Durchfall. Sie pinkeln nur mehr.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Kaninchenhaltung mal etwas anders

#17

Beitrag von lustamdasein » Do 6. Mär 2014, 00:31

Thomas/V. hat geschrieben:
Bei Klee können die sich irgendwie nicht bremsen und nehmen dabei mit dem Tau möglicherweise zuviel Wasser auf.
Darum füttere ich vor dem Grünfutter zuerst Heu. Das regt die Verdauung an und dann macht auch nasses Grünzeug keinen Durchfall. Sie pinkeln nur mehr.
Die Möglichkeit habe ich ja nicht, Heu ist schon drin und sie kommen auch mit nassem gras klar. Nur eben bei Klee sind sie wie ich bei Gummibärchen...
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Re: Kaninchenhaltung mal etwas anders

#18

Beitrag von MeinNameistHASE » Do 6. Mär 2014, 17:40

@Thomas/V. konservativ heißt nicht gleich nicht artgerecht :platt:

Den Versuch haben mein Opa und ich bei Mischlingen und Rassekaninchen gewagt und jedes Mal wurden Jungtiere totgebissen. Das sind nur meine eigenen Erfahrungen, soll also nicht den Absolutheitsanspruch fordern.

@lustamdasein Meine Äußerung sollte dazu dienen, dass du evtl mal etwas ausführlicher wirst :rot: . Solche Themen sind gerade interessant im Verein mal zu diskutieren, wenn man Belege hat. Das würde einiges an Aufwand sparen, wenn man nach deiner Methode arbeiten würde.
Ich verlasse mich auf meine Sinne: Irrsinn, Wahnsinn und Blödsinn!

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Re: Kaninchenhaltung mal etwas anders

#19

Beitrag von Thomas/V. » Do 6. Mär 2014, 18:20

@Thomas/V. konservativ heißt nicht gleich nicht artgerecht :platt:
Naja, die Boxen-Einzelhaltung ist nun mal nicht artgerecht. Und das ist ja das, was die allermeisten Kaninchenhalter praktizieren. ;)
Den Versuch haben mein Opa und ich bei Mischlingen und Rassekaninchen gewagt und jedes Mal wurden Jungtiere totgebissen. Das sind nur meine eigenen Erfahrungen, soll also nicht den Absolutheitsanspruch fordern.
Dann verändere den Versuchsaufbau ;) Ich denke, das Kaninchen, die schon in einer nicht artgerechten Haltung aufgewachsen sind, für solche Versuche evtl. nicht geeignet sind, weil sie ja vorgeschädigt sind.
Es wäre dann also sinnvoller, sich junge Kaninchen zu besorgen, die schon in einer ähnlichen Haltung wie oben aufgewachsen sind und dann den Versuch nochmal zu machen.

Ein Mensch, der sein Leben lang in Einzelhaft saß, wird mit der Entlassung in die Freiheit wohl auch arge Schwierigkeiten haben ;)
Solche Themen sind gerade interessant im Verein mal zu diskutieren, wenn man Belege hat. Das würde einiges an Aufwand sparen, wenn man nach deiner Methode arbeiten würde.
Fang doch einfach selber damit an. Mein Versuchsaufbau waren damals ein Gehege im Waschhaus, wo ich 2 Häsinnen, die sich gut kannten, weil sie aus dem selben Wurf stammten, zusammen gesetzt habe. Dazu dann einen fremden Rammler aus einem anderen Wurf.
Die beiden Damen haben dem Rammler ganz schnell gezeigt, wo das :nudel: hängt :lol: . Das Gehege war aber auch so ausgestattet, das sich alle aus dem Weg gehen konnten ohne ständig in Sichtkontakt zu sein.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Kaninchenhaltung mal etwas anders

#20

Beitrag von lustamdasein » Do 6. Mär 2014, 19:59

MeinNameistHASE hat geschrieben: @lustamdasein Meine Äußerung sollte dazu dienen, dass du evtl mal etwas ausführlicher wirst
Ja gerne, was willst du wissen?

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