Stallhasen nachwuchs

Gwenhwyfar
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Re: Stallhasen nachwuchs

#41

Beitrag von Gwenhwyfar » Di 20. Jan 2015, 11:43

In zickigen Weibergruppen sorgen Kastraten für Harmonie und Ruhe. Ich bin absolut für die artgerechte Gruppenhaltung von Kaninchen, allerdings funktionieren eingeschlechtliche Gruppen oft nicht auf Dauer-vor allem nicht bei Geschwistertieren. Mit Kastraten in der Gruppe klappt es bei mir am besten.
Die potenten Rammler würde ich nur dann in der Gruppe mitlaufen lassen, wenn die Wurfplanung keine Rolle spielt.
In den meisten Fällen klappt es auch gut, Zuchtrammler mit Kastraten zu vergesellschaften.
Meiner Meinung nach ist die Einzelhaltung von Kaninchen in winzigen Buchten weder zeitgemäß noch artgerecht. Und es freut mich, dass in dieser Hinsicht auch immer mehr Züchter umdenken.
Manche Menschen spüren den Regen, andere werden einfach nur nass.

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Re: Stallhasen nachwuchs

#42

Beitrag von hobbygaertnerin » Di 20. Jan 2015, 12:20

Unsere jungen Kaninchen wachsen problemlos in der Gruppenhaltung heran- rechtzeitiges Trennen der Geschlechter vorausgesetzt. (Kinder sollen keine Kinder bekommen)

Aber bei den Zuchtkaninchen habe ich schon böse Überraschungen erlebt. Wirklich gute Beispiele - um die Zuchtkaninchen mit Rammler zu vergesellschaften- hab hier noch wenig machbare und sinnvolle Lösungen gesehen.

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Contempt
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Re: Stallhasen nachwuchs

#43

Beitrag von Contempt » Di 20. Jan 2015, 13:58

Da stimme ich voll zu. Unsere Kaninchen wachsen auch, nach Geschlechtern getrennt, in Gehegen auf.
Aber Zucht-Häsinnen und -Rammler können nur schwer dauerhaft zusammen gehalten werden. Meist endet das friedliche Zusammenleben kurz vor der Geburt (Außnahmen vorbehalten).
Die Einzelbuchten müssen natürlich ausreichend groß sein. Presshaltung lehne ich auch ab.
So zumindest meine Erfahrungen...

Gwenhwyfar
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Re: Stallhasen nachwuchs

#44

Beitrag von Gwenhwyfar » Di 20. Jan 2015, 17:45

Für mich ist es wichtig zu planen, welche Häsin wann wirft. Darum wird bei mir auch nur gezielt gedeckt. Alleine schon deshalb kann und soll kein unkastrierter Rammler mit in der Gruppe laufen. Die Häsinnen laufen außerhalb der Zuchtsaison alle zusammen mit Kastraten in einer Gruppe, das hat sich ebenso bewährt, wie die Deckrammler mit Kastraten zu vergesellschaften. Einige mir bekannte Züchter handhaben es ebenso.
Allerdings ist so eine Kastration nicht billig und ich habe vollstes Verständnis dafür, dass diese Form der Gruppenhaltung sicher nicht für reine Schlachttiere in Frage kommt.
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Re: Stallhasen nachwuchs

#45

Beitrag von Thomas/V. » Di 20. Jan 2015, 18:44

Die potenten Rammler würde ich nur dann in der Gruppe mitlaufen lassen, wenn die Wurfplanung keine Rolle spielt.
Ja, so war das auch gemeint. Man muß ja auch bedenken, das eine Häsin, die grade geworfen hat, schon wieder gedeckt werden könnte, was man tunlichst vermeiden sollte. Insofern muß man den Rammler natürlich wieder entfernen oder zumindest mit ordentlichem Draht abtrennen.
Ich trenne so ab, das Einzeltiere zumindest Sichtkontakt haben zu den anderen. Ich glaube, das hilft schon.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Stallhasen nachwuchs

#46

Beitrag von CK_eins » Do 5. Mär 2015, 16:25

Thomas/V. hat geschrieben: Zweige sind keine "Grundnahrung", aber gehören zur artgerechten Ernährung. Sowohl was die Inhaltsstoffe angeht, als auch was die mechanische Verarbeitung und die Verdauung angeht. Wenn die Zähne abgenutzt werden müssen, dann gibt der "alte Züchter" Brotkanten, der der sich auskennt und seine Tiere artgerecht füttern will, gibt eben Zweige.
Ist zwar schon eine Weile her, aber da hier immer noch was passiert, mal etwas dazu noch: Weder Zweige noch trockenes Brot sind zum Abnutzen der Zähne gut. Das ist einfach nur lecker. Um die Zähne zu bearbeiten, hilft im Grunde nur ein anderes Material: Andere Zähne. Alles andere ist viel zu weich. Die Zähne nutzen sich ab, wenn sie beim Heu mümmeln aufeinander reiben. :pfeif:

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Re: Stallhasen nachwuchs

#47

Beitrag von Thomas/V. » Do 5. Mär 2015, 19:41

Mit Heu werden aber nicht die "Nagezähne" abgenutzt (weil sie das Heu mit den Backenzähnen kauen), wenn sie Zweige entrinden aber schon, weil sie dazu nämlich die Vorderzähne nehmen ;)
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Stallhasen nachwuchs

#48

Beitrag von kraut_ruebe » Do 5. Mär 2015, 20:03

neben einfach nur lecker haben zweige bzw. die rinde und die schicht drunter ne menge nähr- und inhaltsstoffe (u.a. lignin, gerbsäue, manchmal auch bisschen blausäure), welche die verdauung regulieren und allgemein die gesundheit unterstützen.

brot mag hingegen einfach nur lecker sein. könnt sein dass da nix ernsthaft brauchbares drinsteckt, jedenfalls nix was sie in der freien natur so vorfinden würden.
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Re: Stallhasen nachwuchs

#49

Beitrag von hobbygaertnerin » So 22. Mär 2015, 10:43

Der sprichwörtliche Satz- die vermehren sich wie die Karnickel, den kann ich nicht nachvollziehen.
Unsere Karnickels haben so gar keine Lust, sich mit Nachwuchs herumzuplagen.
Bei 2 von 4 habe ich noch Hoffnung, naja, die Hoffnung stirbt zuletzt.
Bei uns kommt der ganze Obstbaumschnitt nach und nach in den Kaninchenstalll, das verschont die Stalleinrichtung- und sie sind schwer beschäftigt.

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Re: Stallhasen nachwuchs

#50

Beitrag von Gaggele » Mi 20. Mai 2015, 18:32

Bei uns leben die Kaninchen (4,5-6kg Lebendgewicht) auch geschlechter getrennt in größeren Gruppen, momentan 1 adulter Rammler mit 9 Jungrammlern und 3 Meerschweinchen sowie 1 adulte Häsin (nachts beim Wurf, 4 Wochen alt) mit 13 Junghäsinnen und 4 Meerschweinchen. Dann gibt es noch 2 Häsinnen einzeln in großen Doppelboxen, die eine hat heute Vormittag 8 Junge geworfen, bei der anderen warten wir noch.

Wir lassen immer gezielt decken und wissen dadurch, wann die Häsinnen separiert werden müssen, nach dem Decken kommen alle wieder zurück in ihre Gruppe. Wenn die Würfe einige Tage alt sind kommen auch die Mütter tagsüber wieder in die Gruppe. Dann sind die Rangordnungsbetätigungen nicht so stark. Kastraten gibt es bei uns keine, ist zu teuer. Wenn einer ganz dumm macht kommt er etwas früher in die Pfanne. Doch normal haben wir keine Probleme.

Die Tiere haben insgesamt gut 50qm Platz mit vielen Versteck- und Klettermöglichkeiten, dabei auch einige große Doppelboxen mit freiem Zugang und manche die man auch absperren kann zum Werfen und für die ersten Wochen. Zwischen den Geschlechtern ist eine halbhohe Trennwand die immer wieder erweitert/abgeschirmt werden muss weil manche wirklich gute Sportler sind :ohoh: und eine Türe in der Trennwand bei der man unheimlich aufpassen muss dass auch jeder in seinem Bereich bleibt :grr: Geht am besten wenn das Grünzeug verteilt wird bevor man rüber will, dann sind sie schon mal beschäftigt ;)

Bei uns gibt es auch immer Baumschnitt bzw. -bruch (wir haben gelernt dass man die Wasserschosse an Obstbäumen besser ausbrechen soll). Das hält die Tiere ruhig und die geschälten Zweige trocknen schneller = bestes Anfeuerholz :) Schließlich sollen die Tiere ja ganz nach Permakulturansätzen zu mehreren Zwecken nützlich sein: Fleisch+Wurst+Brühe, Felle, Dünger, Mulch (ausgesiebtes Altstroh) und eben Anfeuerholz trocknen, Kindern Verantwortung und tiergerechten Umgang beibringen, Kindergarten- und Schulgruppen an die Natur heranführen, eigene Freude am aufwachsen der Tiere...und dann halten sie uns noch einen Spiegel vor. Wenn wir ihr Verhalten beobachten sagen wir immer wieder: "Wia bei de Leid!" ("Wie bei den Menschen")

Wir züchten nicht, wir vermehren kontrolliert ;)

Grüßle, Gaggele
Gruß, Gaggele

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